Wiese hakt Nationalmannschaft nicht ab

Zuzenhausen. Torhüter Tim Wiese will nach seinem Wechsel von Bremen nach Hoffenheim noch einmal angreifen. Sowohl mit seinem neuen Verein als auch in der Nationalmannschaft, die er trotz seiner Ausbootung für das Argentinien-Länderspiel noch nicht abgehakt hat

22.08.2012 UPDATE: 22.08.2012 19:24 Uhr 1 Minute, 12 Sekunden
Torhüter Tim Wiese will nach seinem Wechsel von Bremen nach Hoffenheim noch einmal angreifen. Foto: dpa
Von Jonas Keinert

Zuzenhausen. Es wird ein brisantes Generationenduell am Samstag im Borussen-Park, wenn 1899 Hoffenheims gerade aus dem Nationalmannschaftskader gestrichener Torhüter Tim Wiese auf einen seiner potenziellen Nachfolger trifft. "Ob da jetzt irgend einer im Tor steht oder nicht, hat mich noch nie interessiert", meinte Wiese betont gleichgültig vor dem Gastspiel bei Borussia Mönchengladbach mit Marc-André ter Stegen zwischen den Pfosten.

Dabei will es Wiese allen zeigen. Trotz seiner Nichtberücksichtigung für das Länderspiel gegen Argentinien ist das Thema Nationalmannschaft für den 30-Jährigen nämlich keinesfalls abgehakt. "Was in ein, zwei Jahren ist, weiß ich jetzt noch nicht. Ich hoffe, dass ich gute Leistungen bringe und am Ende schaut man noch mal hin, sucht vielleicht noch mal das Gespräch. Ich gehe davon aus, dass der Bundestrainer nach Leistung nominiert", erklärte er.

Die Erfahrung spricht für Wiese. "Ich bin 30 Jahre alt. Das ist ein super Alter für einen Torwart. Fußball ist schnelllebig", meinte er. Doch die Zukunft gehört eher dem zehn Jahre jüngeren ter Stegen. Gegen Argentinien kam der Borrusen-Keeper unverhofft zu seinem zweiten Länderspieleinsatz, weil Manuel Neuer verletzungsbedingt abgesagt und Ron-Robert Zieler nach 30 Minuten die Rote Karte gesehen hatte.

Eigentlich wäre Wiese, jahrelang Ersatzmann im DFB-Team und in sechs Länderspielen ohne Sieg, diese Chance zugefallen. Doch Löw hatte auf den Routinier verzichtet. Über seine Ausbootung, die Hoffenheim-Trainer Markus Babbel als "respektlos" bezeichnet hatte, mochte Wiese am Mittwoch in Zuzenhausen nicht mehr sprechen. "Was wir intern besprochen haben, bleibt unter uns. Ich habe alles gesagt und respektiere die Entscheidung."

Ohnehin habe er in Hoffenheim "eine neue Aufgabe" gefunden. Als Kapitän soll er die Mannschaft führen. Zunächst steht am Samstag beim Bundesligaauftakt in Mönchengladbach Wiedergutmachung an. Die 0:4-Pleite im DFB-Pokal beim Viertligisten Berliner AK hat die Mannschaft inzwischen aufgearbeitet. "Das ist schon vergessen", beteuerte Wiese. "Was will man da machen. Wir haben das Spiel zu locker genommen und zurecht viel Kritik einstecken müssen."

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