Nach Kündigung: "Hoffe" droht ein juristischer Marathon

Bisheriger Pressesprecher Holger Tromp erhielt nach RNZ-Informationen die Kündigung

19.09.2014 UPDATE: 19.09.2014 06:00 Uhr 1 Minute, 24 Sekunden
Holger Tromp. Foto: APF
Von Joachim Klaehn

Heidelberg. Droht Hoffenheim nunmehr ein juristischer Marathon? Nachdem die Güteverhandlung zwischen dem bisherigen Pressesprecher Holger Tromp und dem Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim am 5. August vor dem Arbeitsgericht Mannheim/Heidelberg gescheitert war - wir berichteten exklusiv in der Ausgabe vom 6. August -, sollte der 42-Jährige damit fortfahren, die neue Abteilung Analysen, Dokumentation und Archiv als Leiter aufzubauen und zu strukturieren. Doch wie die RNZ aus zuverlässiger Quelle erfuhr, wurde dem Rheinländer aus Kleve Ende August ohne Angaben von Gründen gekündigt und es erfolgte die sofortige Freistellung.

Auf gestrige Nachfrage der RNZ wollte die TSG 1899 dazu kein offizielles Statement abgeben. Geschäftsführer Peter Rettig wies darauf hin, dass es sich um eine interne Angelegenheit und einen laufenden Prozess handele.

Die Sache ist heikel, denn auf die Kündigung musste Tromp zwangsläufig mit einer Kündigungsschutzklage reagieren, die mit Hilfe seines Frankfurter Fachanwalts für Arbeitsrecht, Peter Krebühl, erhoben wurde. Tromp wollte sich am Donnerstag nicht zum Stand der Dinge äußern, doch wenn nicht noch ein "Wunder einer Annäherung" geschieht, dann sehen sich die Parteien am 23. September (15 Uhr) im gerichtlichen Verfahren vor dem Heidelberger Arbeitsgericht in der Vangerowstraße wieder.

Unter dem bewährten Vorsitz von Richter Theodor Thewes muss die TSG begründen, wie sie die endgültige Trennung von Holger Tromp durchsetzen möchte. Vom Verlauf der Kündigungsschutzklage ist wiederum der zweite wichtige Punkt abhängig, nämlich das Hauptverfahren um eine vertragsgemäße Beschäftigung Tromps, der seit 1. Januar 2012 für den Kraichgauklub "am Ball" ist und dem seit 1. Juli mit Holger Kliem, 40, ein Nachfolger vor die Nase gesetzt wurde.

Nach RNZ-Informationen gab es in den letzten Wochen verschiedene Schlichtungsversuche in diesem Streitfall, die Parteien konnten sich aber wohl weder auf eine friedliche, konstruktive Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses noch auf eine einvernehmliche Trennung einigen. Da bis dato alle Versuche einer Einigung im stillen "Kämmerlein" ergebnislos verliefen, hat der Fall weiterhin öffentlichen Charakter.

Besonders kurios: Am kommenden Dienstag steigt erst das Justiz-Duell, dann am Abend (20 Uhr) das badische Derby gegen den Sportclub Freiburg im Sinsheimer Stadion. Haben es die Prozess-Teilnehmer deshalb einen Tick eiliger?

Wie dem auch sei: Auch im Fall des ehemaligen Stadionmagazin-Machers Marc Kennedy, der ebenfalls gegen seine Kündigung klagt, ist nach wie vor ein schwebendes Verfahren anhängig. Ausgang ungewiss.

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