Nagelsmann und Rosen verlängern bei der TSG
Chefcoach Julian Nagelsmann verlängert bis 2021, Manager Alexander Rosen bis 2020 beim Kraichgau-Klub
Von Matthias Kehl
Zuzenhausen. Große Freude herrschte am gestrigen Freitag im Kraichgau. 1899 Hoffenheim beglückte seine Anhänger mit der Verkündung seiner wohl wichtigsten Personalie: Cheftrainer Julian Nagelsmann verlängerte seinen ursprünglich bis 2019 datierten Vertrag vorzeitig bis Sommer 2021. "Ich verspüre große Lust und Vorfreude auf die bevorstehenden Herausforderungen", ließ der Erfolgstrainer verkünden. Der 29-Jährige hat nun das am längsten gültige Arbeitspapier aller aktuellen Bundesligatrainer.
Parallel dazu dehnte die TSG das Vertragsverhältnis mit Alexander Rosen ebenfalls um zwei weitere Jahre aus. Der Direktor Profifußball unterschrieb einen Vertrag bis 2020.
Die Piloten des jüngsten sportlichen Höhenflugs sind somit langfristig gebunden. "Julian und Alex haben mit ihrer Kompetenz, Geduld, Weitsicht und Hartnäckigkeit maßgeblich zur großartigen Entwicklung der TSG Hoffenheim beigetragen", lobte Geschäftsführer Peter Görlich. Insbesondere Senkrechtstarter Nagelsmann gilt als einer der begehrtesten Fußballlehrer Deutschlands. Sogar als künftiger Bayern-Trainer wurde er schon gehandelt.
Der Oberbayer ist seit 2010 bei der TSG. Im Februar 2016 übernahm er die Bundesligamannschaft von Huub Stevens auf Rang 17, führte sie ins internationale Geschäft und verlieh dem Team vor allem spielerisch einen neuen Anstrich. Nicht zuletzt deswegen rollte Mäzen und Mehrheitsgesellschafter Dietmar Hopp dem Erfolgscoach schon zu Beginn der abgelaufenen Spielzeit den Roten Teppich aus: "Wenn er sagen würde, ich möchte drei Jahre draufsatteln - so schnell hätte noch keiner unterschrieben wie wir."
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Dass jetzt Nägel mit Köpfen gemacht wurden, ist keine große Überraschung. Nagelsmann hatte zu keiner Zeit mit einem Vereinswechsel kokettiert und bereits im Frühjahr bekräftigt, auch in der kommenden Spielzeit Trainer in Hoffenheim zu sein. Allenfalls die Länge des Arbeitsverhältnisses ist außergewöhnlich. Damit wollte Hoffe wohl alle Spekulationen um den begehrten Fußballlehrer im Keim ersticken. Ob in dem neuen Arbeitspapier eine Ausstiegsklausel verankert ist, kommunizierte der Verein allerdings nicht.
Gemeinsam mit Manager Alexander Rosen soll der Erfolgstrainer das Fußballmärchen im Kraichgau weiterschreiben. Dass die Zusammenarbeit mit Rosen für ihn besonders wichtig ist, daraus macht der 29-Jährige keinen Hehl. Die Verlängerung sei ein "Meilenstein auf unserem eingeschlagenen Weg, denn sie ist ein starkes Zeichen an den Klub, die Mannschaft sowie das Funktionsteam und ein Ausweis für Kontinuität und Stabilität."
In dieselbe Kerbe schlägt auch Rosen: "Ich freue mich, in einem tollen Team weiter eine verantwortungsvolle Position übernehmen zu dürfen." Seit 2013 fungiert der 38-Jährige als Direktor Profifußball bei 1899. Zuvor leitete der gebürtige Augsburger das Nachwuchsleistungszentrum der TSG.
Auf das Erfolgsduo wartet nun eine Menge Arbeit, die Anforderungen sind höher geworden: Erstmals spielt die Mannschaft auf europäischem Parkett. Doch Leistungsträger und Identifikationsfiguren wie Niklas Süle und Sebastian Rudy wechseln zu den Bayern und Nadiem Amiri ist stark umworben. Der Kader muss verstärkt werden.
"Es ist extrem schwer, das zu wiederholen", beteuerte Nagelsmann zuletzt nach der für Hoffenheim erfolgreichsten Spielzeit der Klubgeschichte.
Mit der langfristigen Bindung der sportlichen Leiter, steht aber zumindest schon einmal das Grundgerüst für weitere Großtaten.