Daniel Keita-Ruel. Foto: imago
Von Claus Weber
Mainz. Aller guten Dinge sind drei: Im dritten Testspiel feierte der SV Sandhausen seinen ersten Sieg. Der Zweitligist schlug in einer Partie über 120 Minuten den Bundesligisten FSV Mainz 05 verdient mit 1:0. Erfreulich außerdem: Mit Daniel Keita-Ruel traf endlich jener Stürmer, von dem sich die Sandhäuser so viel erhoffen. In den ersten beiden Tests beim VfB Stuttgart (1:6) und gegen den französischen Zweitligisten AS Nancy war der 30-jährige Neuzugang aus Fürth kaum aufgefallen. Nun erzielte er das Tor des Tages, auch wenn es "nur" ein Handelfmeter war, den Jeremiah St. Juste nach einem Schuss von Erik Zenga verursacht hatte.
Sei’s drum: Der Treffer wird Keita-Ruel Auftrieb geben. Selbstvertrauen tankte aber auch die gesamte Mannschaft. Uwe Koschinat konnte eine deutliche Steigerung feststellen. "Ich bin sehr zufrieden", sagte der Trainer, "wir haben in den ersten 60 Minuten mutig gespielt und gleichzeitig wenig zugelassen und uns in den zweiten 30 Minuten sehr viele torgefährliche Aktionen erarbeitet." Die Führung sei dank des Chancenplus verdient gewesen, so Koschinat.
Vor dem 0:1 vergaben Robin Scheu (26.) und Nikolas Nartey (33.) gute Möglichkeiten, danach scheiterten Keita-Ruel (60.), Kevin Behrens (74.), Philipp Klingmann (92.) und Mario Engels, der kurz vor Schluss sogar den Pfosten traf. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass der Bundesligist am Ende stark aufdrehte und mehrere Großchancen liegen ließ.
Mikayil Kabaca war dennoch sehr zufrieden: "Das war ein sehr guter Test für uns", sagte der Sportliche Leiter, "ich freue mich, dass wir die Null gehalten und gewonnen haben." Daniel Keita-Ruel sah klare Fortschritte. "Es war eine andere Mannschaftsleistung als noch bei unserem Test gegen Nancy", sagte der Siegtorschütze, "vom Torhüter bis zu uns Angreifern nach vorne hat alles gepasst."
Der Sieg kommt gerade recht zum Abschluss der ersten Vorbereitungsphase. Das Mannschaftstraining wird erst kommende Woche fortgesetzt, die Profis sollen in den nächsten Tagen im "Homeoffice" individuell weiterarbeiten.
"Ich habe in meiner Trainerkarriere ausschließlich positive Erfahrungen damit gemacht, noch einmal eine solche Phase während der Vorbereitung einzulegen", sagte Koschinat, "auf die Spieler prasselt in den ersten Vorbereitungswochen sehr viel ein. Die Belastung ist intensiv. Es ist wichtig, dass sie noch einmal runterschalten können, ehe der Fokus voll auf den Start der Saison ausgerichtet wird."
Immerhin kennen die Sandhäuser seit Sonntag ihren ersten Pflichtspielgegner. Im DFB-Pokal treffen sie zwischen dem 11. und 14. September auf den Regionalligisten TSV Steinbach Haiger, der sich im hessischen Pokalfinale mit 1:0 gegen den früheren Zweitligisten FSV Frankfurt durchsetzte.
Der SV Sandhausen setzt seine zweite Vorbereitungsphase vom 2. bis 5. September mit einem Trainingslager in der Villa Medici in Bad Schönborn fort und testet auf eigenem Platz gegen den SV Wehen Wiesbaden (Freitag, 4. September, 17 Uhr) sowie beim 1. FC Kaiserslautern (Samstag, 5. September, 13.30 Uhr).
Sandhausen, bis zur 60. Minute: Fraisl – Zenga, Kister, Zhirov – Diekmeier, Taffertshofer, Nartey, Scheu – Biada – Keita-Ruel (48. Pena Zauner), Bouhaddouz. – Ab 60. Minute: Wulle (91. Heerwagen) – Nauber, Röseler, Linsmayer – Klingmann (98. Hansch), Frey (98. Paurevic), Ouahim (91. Türpitz), Dieckmann – Halimi (98. Rossipal) – Behrens, Engels. Tor: 0:1 Keita-Ruel (41. Handelfmeter).