Stefan Kulovits. Foto: dpa
Von Claus Weber
Sandhausen. Beim SV Sandhausen will einfach keine Ruhe einkehren. Der Sturz in die Abstiegszone, die doppelte Trainer-Entlassung, der Kabinen-Eklat und die Trennung von Stammtorwart Martin Fraisl – und nun auch noch Corona.
Interimstrainer Stefan Kulovits musste nach zwei positiven Tests erst in Quarantäne und dann sogar in die Klinik (wir berichteten). Die gute Nachricht: "Kulo" geht es wieder besser. "Er wird derzeit noch im Krankenhaus betreut", sagte Mikayil Kabaca, "ihm geht es so weit gut." Der 37-jährige Wiener hatte leichtes Fieber. "Das haben die Ärzte aber gut im Griff", erklärte der Sportliche Leiter, "wenn alles so positiv bleibt, gehen wir davon aus, dass er das Krankenhaus in ein bis zwei Tagen verlassen kann."
Kulovits hatte seine aktive Karriere im Sommer letzten Jahres beendet, arbeitete aber schon in der Runde davor als Co-Trainer mit. Nach der Entlassung von Chef-Coach Michael Schiele am 16. Februar übernahm er gemeinsam mit Gerhard Kleppinger das Zweitliga-Team.
Weitere positive Fälle hat es in der Sandhäuser Mannschaft bislang nicht gegeben. Am Samstag wurde durchgetestet und am Montag wurden erneut alle Spieler, Trainer und auch die Funktionäre noch einmal zum Abstrich gebeten. Die Ergebnisse sollen spätestens am Dienstag vorliegen. "Wir alle drücken die Daumen, dass keine weitere Fälle auftauchen", sagte Kabaca.
Kulovits Covid-19-Erkrankung und die Sorge vor weiteren Ansteckungen waren nicht der einzige Aufreger am Montag. Bei Patrick Schmidt wurde ein Bruch im linken Mittelfuß diagnostiziert. Der Stürmer hatte sich die Verletzung am Sonntag beim 3:0 (1:0)-Heimsieg gegen den VfL Osnabrück zugezogen – bei jener Szene, die zum dritten Elfmeter für den SV Sandhausen führte.
Schmidt hatte den Strafstoß in der 90. Minute selbst ausgeführt, war aber an VfL-Torwart Moritz Nicolas gescheitert. Das Ausmaß der Verletzung hatte sich erst nach der Partie offenbart. Mannschaftsarzt Dr. Nikolas Streich bestätigte die Diagnose in weiteren Untersuchungen am Montag. Schmidt soll noch in dieser Woche operiert werden.
Der 27-jährige Angreifer war erst im Januar auf Leihbasis vom Liga-Konkurrenten 1. FC Heidenheim an den Hardtwald gewechselt und hatte nur sechs Spiele für den SV Sandhausen bestritten und dabei einen Treffer erzielt.
"Für Patrick Schmidt und den SV Sandhausen ist die Verletzung sehr bitter", sagte Mikayil Kabaca, "es ist davon auszugehen, dass die Saison für ihn gelaufen ist. Gerade in der entscheidenden Phase der Saison und im Abstiegskampf wird er uns fehlen."
Am Sonntag (13.30 Uhr) bestreitet der Tabellen-16. beim Vorletzten in Braunschweig das nächste Schicksalsspiel.
Update: Montag, 1. März 2021, 19.48 Uhr
Der Sandhausener Philipp Klingmann (M) jubelt mit Janik Bachmann und Patrick Schmidt (r) über sein Tor zum 3:0. Foto: dpaDem SV Sandhausen droht der Ausfall von Stürmer Patrick Schmidt für den Rest der Saison. Der Angreifer habe sich beim 3:0 gegen den VfL Osnabrück den linken Mittelfuß gebrochen und werde in dieser Woche operiert, teilte der badische Fußball-Zweitligist am Montag mit. Der 27-Jährige zog sich die Verletzung in der Szene zu, die am Sonntag zum dritten Elfmeter für den SVS geführt hatte. Schmidt, der vom 1. FC Heidenheim ausgeliehen wurde, hatte den anschließenden Strafstoß verschossen (90.).
"Es ist davon auszugehen, dass die Saison für ihn gelaufen ist. Gerade in der entscheidenden Phase der Saison und im Abstiegskampf wird er uns fehlen", sagte der Sportliche Leiter Mikayil Kabaca. Sandhausen belegt den Abstiegsrelegationsrang und tritt am Sonntag beim Tabellenvorletzten Eintracht Braunschweig an.
Update: Montag, 1. März 2021, 16.42 Uhr