Sandhausen gegen Wehen Wiesbaden

Koschinat wütet nach 0:0 gegen Videobeweis (Update, plus Fotogalerie)

Der SVS musste sich mit einem torlosen Unentschieden gegen den SV Wehen Wiesbaden begnügen.

28.10.2019 UPDATE: 28.10.2019 22:45 Uhr 2 Minuten, 25 Sekunden
Sandhausens Erik Zenga (Mitte) klärt eine heikle Situation energisch gegen den Wiesbadener Sebastian Mrowca (Nr. 10). Foto: vaf

Von Wolfgang Brück

Sandhausen. Der Abwärtstrend hält an. Der SV Sandhausen musste sich am Montagabend gegen den Tabellenletzten SV Wehen Wiesbaden mit einem torlosen Unentschieden begnügen. Für die Kurpfälzer war es das sechste Spiel ohne Sieg. Trotzdem verbesserte sich der Zweitligist vom 15. auf den 13. Platz und vergrößerte den Abstand zu den Abstiegsplätzen auf vier Zähler.

Trainer Uwe Koschinat hat den Videobeweis dabei scharf kritisiert. Der 48-Jährige regte sich über eine umstrittene Gelb-Rote-Karte für seinen Spieler Ivan Paurevic (63. Minute) auf. "Ich finde, das ist eine lächerliche Entscheidung. Vor allem, weil wir heutzutage einen Videobeweis haben. Aber der wird ja immer lächerlicher ausgelegt", sagte Koschinat im TV-Sender Sky.

Nach der Vorstellung am Montagabend dürfte jedem klar sein: Der SV Sandhausen wird auch in dieser Saison gegen den Abstieg spielen. Zumal es das Restprogramm dieses Jahres in sich hat. Am Freitag (18.30 Uhr/Sky) geht es zum Bundesliga-Absteiger nach Hannover. Unter den sieben Gegnern bis zum Jahresende sind außerdem der Rangzweite Arminia Bielefeld sowie die Aufstiegsfavoriten VfB Stuttgart und Hamburger SV.

Auf drei Positionen hatte Uwe Koschinat die Mannschaft gegenüber dem 0:1 in Regensburg geändert. Mario Engels für Aziz Bouhaddouz (Muskelverletzung in der Wade) und Ivan Paurevic für Denis Linsmayer feierten ihr Comeback. Der genesene Rurik Gislason ersetzte Robin Scheu.

Nach 20 ereignislosen Minuten griff Wolfgang Heil erstmals zum Mikrofon. Der Stadionsprecher ermahnte die Fans des SVS, die sich mit Pyrotechnik zu schaffen machten. Viel Rauch, aber wenig Feuer dagegen im als "Highlight" (Koschinat) angekündigten Montagabend-Spiel. Die Abwehrreihen - der Aufsteiger trat mit einer Fünferkette an - beherrschten die Angreifer. Torchancen in der ersten Halbzeit: Keine. Null. Nichts. Die aufregendste Szene war ein gewagtes Dribbling von Torwart Martin Fraisl vor dem eigenen Strafraum.

"Wehen ist sehr diszipliniert, bietet kaum Lücken", kommentierte Uwe Anweiler in der Halbzeit. "Sandhausen müsste mehr über die Außen und direkter spielen, um das Abwehr-Bollwerk zu knacken", empfahl der Ex-Profi aus Rauenberg. "Kein Torschuss gegen den Tabellenletzten. Es ist traurig", machte der frühere Technische Leiter Dieter Herzog keinen Hehl aus seiner Enttäuschung. Pfiffe aus dem Fanblock, gequälte Mienen auf der Tribüne. Es konnte nur besser werden.

Es blieb trostlos. Nach einer knappen Stunde zog der Trainer die Konsequenzen und brachte mit Philip Türpitz für Mario Engels, der seine Chance nicht nutzen konnte, eine neue Offensivkraft. Die Gastgeber mühten sich, doch der Neuling hatte es nicht allzu schwer, seine neue Abwehrstärke unter Beweis zu stellen. Nach 23 Gegentoren in den ersten sieben Spielen hatte der neue Torwart Heinz Lindner in den letzten drei Spielen ohne Niederlage nur einmal hinter sich greifen müssen.

Nicht nur für Engels, auch für Ivan Paurevic nahm das Comeback ein unrühmliches Ende. Nach einem Luftkampf mit Sebastian Mrowca zeigte Schiedsrichter Lasse Koslowski dem bereits verwarnten Sandhäuser die Ampelkarte (63.). Mit der (zu) harten Entscheidung verstimmte der Klavierspieler aus Berlin die leidgeprüften Fans noch mehr.

Nach 72 Minuten endlich die erste Torszene. Der ehemalige Kaiserslauterer Maximilian Dittgen prüfte Fraisl. Der Torwart bestand. Koschinat trug der Unterzahl Rechnung, wechselte mit Denis Linsmayer für den seit über eineinhalb Jahren torlosen Rurik Gislason einen Defensivmann für einen Angreifer ein. Auf der Gegenseite kam - passend zu Halloween - Stefan Aigner. Der Wehener trug nach seinem Nasenbeinbruch gegen Heidenheim eine Maske.

Kurz vor Schluss der nächste Schock: Erik Zenga musste wegen einer Knieverletzung vom Platz getragen werden. Das Spiel bewegte sich weiter auf bescheidenem Niveau. Bezeichnend: Das Eckenverhältnis von 3:5 für die Gäste, die sich den Punkt redlich verdienten. Zu spät kam der Endspurt, bei dem Wehen einige gefährliche Situationen zu überstehen hatte.

Sandhausen: Fraisl - Diekmeier, Nauber, Zhirov, Paqarada - Paurevic - Gislason (73. Linsmayer), Zenga (85. Frey) - Biada - Behrens, Engels (56. Türpitz)

Wiesbaden: Lindner - Mockenhaupt, Dams, Medic - Kuhn, Mrowca (69. Lorch), Chato (85. Knöll), Niemeyer - Dittgen, Schäffler, Schwede (80. Aigner)

Schiedsrichter: Koslowski (Berlin)

Zuschauer: 5965

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