Uwe Koschinat. Foto: imago
Sandhausen. (dpa) Uwe Koschinat hat als neuer Trainer des kriselnden Fußball-Zweitligisten SV Sandhausen einen auch für die 3. Liga gültigen Vertrag unterschrieben. Die RNZ hatte dies am Montagmorgen gemeldet.
Uwe Koschinat weiß, dass er sich als neuer Trainer des SV Sandhausen auf ein Risiko einlässt. Doch mehr als die Abstiegsgefahr sieht der 47-Jährige in der Aufgabe beim Tabellenvorletzten der 2. Fußball-Bundesliga eine Chance. Er betrachte den SVS als einen Karrieresprung, sagte der langjährige Coach des Drittligisten Fortuna Köln am Montag bei seiner Vorstellung im Hardtwaldstadion: "Nach über sieben Jahren war es für mich an der Zeit, diese Herausforderung in der 2. Liga anzunehmen." Er könne "guten Gewissens" sagen, dass Sandhausen mit diesem Kader "ohne Frage" den Klassenerhalt schaffen könne.
Für den Fall der Fälle haben beide Parteien sicherheitshalber dennoch vorgesorgt. Bevor sich der gebürtige Koblenzer den Journalisten vorstellte, hatte er bereits ein ebenfalls für die 3. Liga gültiges Arbeitspapier unterschrieben. "Der Vertrag von Uwe Koschinat läuft bis 2020 und ist für die drei ersten Ligen gültig", sagte SVS-Präsident Jürgen Machmeier.
Denn nicht nur Machmeier weiß um die heikle Aufgabe, die auf den Neuen zukommt. Koschinat übernimmt von seinem Vorgänger Kenan Kocak ein Team, das in der 2. Liga zuletzt Ende Januar ein Heimspiel gewonnen und in dieser Spielzeit erst fünf Tore erzielt hat.
Sein Debüt gegen Schlusslicht FC Ingolstadt am Freitag (18.30 Uhr/Sky) hat daher gleich richtungsweisenden Charakter. Er werde alles dafür tun, "schnellstmöglich gemeinsam mit meiner Mannschaft zu funktionieren", sagte der Vater von zwei Kindern. Dass Koschinat einen Club langfristig zum Erfolg führen kann, hat er in Köln bewiesen. Nachdem er kurz zuvor gemeinsam mit Kollegen wie Markus Weinzierl und Tayfun Korkut die Fußballlehrer-Lizenz erworben hatte, nahm er im Sommer 2011 seine Arbeit bei der Fortuna auf. 2014 folgte mit dem Aufstieg in die 3. Liga der bisherige Höhepunkt in Koschinats noch junger Trainerkarriere.
Interesse hatten die Sandhäuser auch deswegen schon 2016, als man sich letztlich aber für Kocak entschied. "Er befand sich damals mitten in der Vorbereitung mit seiner Mannschaft. Daher kam ein Wechsel nicht infrage", sagte Sport-Geschäftsführer Otmar Schork. Jetzt hat es geklappt.