Sandhausen gegen VfB

"Die Zweite Liga ist immer Existenzkampf"

Trotz bester Unterhaltung: Sandhausens Trainer Uwe Koschinat bleibt auch nach dem Sieg über Stuttgart auf dem Boden

01.12.2019 UPDATE: 02.12.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 59 Sekunden

Von Claus Weber

Sandhausen. Es sei ein großer Sieg für den SV Sandhausen gewesen, freute sich Uwe Koschinat nach dem 2:1 über den VfB Stuttgart. Mit der RNZ sprach der Sandhäuser Trainer über das Derby, die starke Form seiner Elf und die nahe Zukunft.

Uwe Koschinat, Glückwunsch zu einem Sieg, den man nicht erwarten durfte.

Um den VfB zu schlagen, müssen einige Faktoren zusammenkommen. Wichtig war, früh in Führung zu gehen und nachzulegen, als der VfB gerade Schwung aufgenommen hatte. Dann konnten wir uns darauf reduzieren, unseren Strafraum zu verteidigen und zu kontern.

Auch der Videobeweis hat eine Rolle gespielt.

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Nachdem wir das eine oder andere Mal nicht so gut weggekommen sind mit dem Video-Schiedsrichter, haben wir heute Glück gehabt, dass diese Situationen überprüft wurden. Ohne Videobeweis wären sie nicht zu erkennen gewesen.

Gehörte es zum Matchplan, sofort stürmisch loszulegen?

Wir haben derzeit eine sehr selbstbewusste Phase und haben schon in Bielefeld gezeigt, dass wir gut loslegen müssen, nachdem wir in den Spielen davor schläfrig waren und häufig Rückständen hinterherlaufen mussten. Es war heute schon unser Ziel, den VfB zu schocken.

Was macht den SV Sandhausen derzeit so stark?

Wir haben mittlerweile sehr viel in die Waagschale zu werfen, was den Gegnern weh tut: Eine sehr stabile Defensive, die Mannschaft arbeitet sehr gut zusammen, wir haben immer wieder Phasen, in denen es sehr schnell geht, in der unsere Außenverteidiger in schnellen Aktionen hinter die Abwehrkette kommen und in denen Flanken unheimlich gefährlich werden, weil wir große Strafraumpräsenz haben.

Sie wollten mit dem Derby neue Fans gewinnen. Mission gelungen?

Ja, ich kann mir gut vorstellen, dass keiner unserer Fans oder der neutralen Zuschauer nach Hause gegangen ist, und sagt: Ich komme nicht wieder. Unsere Mannschaft war aufopferungsvoll, wir hatten gute fußballerische Momente. Das war Unterhaltung vom Anstoß bis zum Abpfiff. Permanent ist etwas passiert.

Haben Sie nach einigen Experimenten in den letzten Wochen Ihre Wunsch-Elf nun gefunden?

Ich würde nie Spieler abschreiben, die ein bisschen hinten dran sind. Marlon Frey, Julius Biada und Erik Zenga sind nur durch Verletzungen herausgefallen. Wir haben sehr gute Optionen und einen engen Positionskampf. Die große Qualität des Kaders ist auch seine große Breite.

Vor Wochen schien es so, als könnte Besar Halimi den nach Stuttgart gewechselten Philipp Förster nicht ersetzen. Wer war heute der Sieger?

Wir haben das Spiel gewonnen, deshalb würde ich sagen Besar. Aber Förster ist trotzdem ein guter Spieler, und ich würde viel dafür geben, wenn er noch hier wäre.

Wird der SVS nach diesem Sieg anders wahrgenommen?

Es gibt statistisch eine hohe Zahl von Trainerentlassungen nach Niederlagen gegen Sandhausen. Das spricht dafür, dass wir als Kleiner wahrgenommen werden. Wir werden darauf am Sonntag eine Antwort in Dresden kriegen. Wir haben die Möglichkeit, einen großen Schritt zu machen und einen Abstiegskandidaten auf große Distanz zu bringen.

Wo kann Ihr Team am Ende landen?

Ich will nicht über den Winter hinausschauen. Anders als im letzten Jahr lässt sich keiner abhängen. Der Relegationsplatz ist nahe dran am Rest. Die Zweite Liga ist immer Existenzkampf, wir tun gut daran, immer nach hinten zu schauen.

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