Heidelberger Josha Salchow holt Gold über 100 Meter Freistil
Er knackt WM-Norm. Luca Nik Armbruster mit Bronze, Lena Ludwig gewinnt Silber.

Von Jürgen Berger
Heidelberg/Berlin. Beim Siegerinterview im Berliner Europasportpark war Josha Salchow bestens gelaunt. Der Heidelberger hatte auch allen Grund dazu. Kurz zuvor hatte der 25-Jährige am zweiten Tag der Schwimm-DM über 100 Meter Freistil in 48,02 Sekunden die Goldmedaille gewonnen. "In bin sehr froh, es lief hervorragend. Ich bin voll im Plan", sagte der Olympia-Sechste von Paris und ärgerte sich dann "doch ein bisschen", dass er die 47-Sekunden-Marke "so knapp" verpasst hatte.
Das kann Salchow, dessen deutscher Rekord bei 47,80 steht, dann ja bei der Weltmeisterschaft in Singapur (27. Juli bis 3. August) in Angriff nehmen. Die Norm für die Titelkämpfe (48,20 Sekunden) knackte der in Eindhoven trainierende Schwimmer des SV Nikar bereits im Vorlauf der nationalen Meisterschaften am Freitagvormittag mit 48,09.
Luca Nik Armbruster, der in Heidelberg von Bundesstützpunkttrainer Santiago Marquez Fuentes betreut wird, belegte in 48,82 Sekunden den dritten Rang hinter Kaii Liam Winkler (Neukölln/48,41). Ausnahmekönner Lukas Märtens vom SC Magdeburg wurde Vierter (48,88). Damit verpasste Armbruster über diese Strecke das Einzelticket für die WM. Tobias van Aggelen (SG Neuss), der ebenfalls am OSP trainiert, schlug als Achter an (49,93).
Am Donnerstag hatte Armbruster über 100 Meter Schmetterling vor Salchow den Titel geholt. "Das war ein gutes Training und hat mich beflügelt", sagte Salchow mit einem Grinsen nach seinem Freistil-Erfolg.
Für ein Ausrufezeichen sorgte Sven Schwarz aus Hannover mit einem Europarekord über die 800 Meter Freistil. In 7:38,12 Minuten schlug er als Erster an und verwies Florian Wellbrock (Magdeburg) auf Rang zwei (7:43,79).
Über 100 Meter Brust bei den Frauen setzte sich die große Favoritin Anna Elendt souverän in 1,05,72 Minuten durch, die WM-Norm hatte die Frankfurterin schon vorher in der Tasche. "Die letzten 25 Meter haben weh getan. Sonst hat alles geklappt", sagte Elendt zufrieden.
Auf Platz zwei kam Titelverteidigerin Lena Ludwig vom SV Nikar Heidelberg (1,08,03 Minuten), Dritte wurde Hannah Schneider (Hofheimer SC) aus der Heidelberger Trainingsgruppe von Uta Brandl in 1,09,33 Minuten. Ludwig, Jahrgang 2007, stellte einen neuen Altersklassenrekord auf. Die alte Bestmarke stammte von Elendt. "Der zweite Platz von Lena war eine super Leistung", lobte Brandl. Im C-Finale erreichte Marlene Chrustowski von der SG Heddesheim in 1,14,68 Minuten den vierten Rang.
Über 100 Meter Freistil sicherte sich die große Favoritin Nina Holt vom SC Magdeburg in 53,90 Sekunden souverän Gold. Jette Lenz vom SV Nikar Heidelberg erreichte in 56,27 den fünften Platz. Svenja Götting (SSG Reutlingen/Tübingen), die in Heidelberg bei Brandl trainiert, wurde Achte (56,61).
In der 4x100 Meter Lagen-Staffel der Frauen kam der SV Nikar Heidelberg mit Noelle Benkler, Irmela Zeh, Nikoletta Bujak und Ronja Hegner auf Platz fünf (4:20,78 Minuten).