SV Waldhof Mannheim gegen FC Ingolstadt

Große Enttäuschung nach 1:2 bei Loviso und Boyd

Wer seine Chancen nicht nutzt: Die Buwe verlieren trotz guter Leistung. Martin Kobylanski scheitert vom Elfmeterpunkt.

04.08.2024 UPDATE: 04.08.2024 21:39 Uhr 2 Minuten, 27 Sekunden
In höchster Not: Niklas Shipnoski grätscht den Ball aufs Tor, doch die „Schanzer“ bekommen noch ein Bein dazwischen. Foto: Pix

Von Daniel Hund

Ingolstadt. Gute Leistung, schlechte Punktausbeute: Der SV Waldhof ist mit einer 1:2 (0:1)-Niederlage beim FC Ingolstadt in die neue Saison der Dritten Liga gestartet. Das Waldhof-Problem bei den Bayern: Selbst beste Chancen blieben ungenutzt. 

"Die Mannschaft hat ein sehr gutes Auswärtsspiel gemacht, wir haben in Ingolstadt zehn Möglichkeiten raus gespielt, verschießen sogar noch einen Elfmeter", sagte Sportchef Anthony Loviso. "Auch mit zehn Mann haben wir weiter gemacht. Wir haben uns nur nicht belohnt. Und weiter: "Aber das ist der richtige Weg. So müssen wir weitermachen."

Foto: Franz Reindel

Das letzte Treffen bei den Herren der Ringe war noch präsent. 5. Mai 2024: Eine Art Abstiegsendspiel für die Buwe. Der Druck war groß, die Leistung stark, das Ergebnis ärgerlich: Der Ausgleich zum 1:1 fiel erst in der fünften Minute der Nachspielzeit. Ein abgefälschter Schuss, unhaltbar für Waldhof-Torwart Omer Hanin.

Rund 90 Minuten vor Spielbeginn stiefelten die Buwe am Sonntag erstmals raus, schlichen wie in Zeitlupe übers Rasen-Rechteck, inspizierten ihren sonntäglichen Arbeitsplatz. Kenny Okpala, das Sturm-Talent, war mittendrin statt nur dabei – und bekam Besuch: Marco Antwerpen, der Lehrmeister der Blau-Schwarzen, marschierte schnurstracks auf ihn zu, sprach ein paar Worte und hämmerte ihm auf Höhe der Mittellinie mit der Faust auf die Brust. So auf die Art: "Junge, mach dir keinen Kopf, du machst das schon."

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Eben einfach so, wie am 5. Mai 2024, als der 19-Jährige die Waldhöfer im Audi Sportpark mit 1:0 in Führung geschossen hatte.

Zum Spiel: Vor den Augen von Rüdiger Rehm, der schräg hinter der RNZ saß, stand der SVW zunächst sicher, musste dann aber einen frühen Schock verdauen: Nach einem sehr harten Einsteigen auf dem rechten Flügel gegen Lukas Klünter schwärmte der FCI zu einem Konter aus, den Felix Keidel mit einem sehenswerten Distanzschuss zum 1:0 veredelte (8.).

Und der Waldhof? Der holte sofort zum Gegenschlag aus, hatte aber Pech, als der Ball nach einer scharfen Hereingabe von Okpala an den Pfosten knallte (9.). Vier Minuten später gab’s dann sogar Elfmeter. Okpala wurde gelegt, Martin Kobylanski lief an, doch Ingolstadts Marius Funk konnte ihn problemlos von der Linie kratzen. In der 21. Minute hatte Sturmtank Terrence Boyd Pech. Der Routinier pflückte sich die Kugel im Sechzehner schön runter, traf aber nur die Querlatte.

So ansehnlich es nach vorne lief, im Rückwärtsgang war’s nicht immer souverän. Auch die "Schanzer" konnten mehrfach gefährlich ausschwärmen, spielten die Angriffe nicht clever genug aus.

Das Pausen-Fazit am späten Sonntagabend: Ein Rückstand, der nicht hätte sein müssen. Chancen für zwei, drei Tore waren da. Sportchef Anthony Loviso sah’s offenbar ähnlich. Extrem bedient war der. Nach dem Pausenpfiff stand er von der Ersatzbank auf, blies die Backen auf und hämmerte mit der flachen Hand gegen das Plexiglas der Bank.

Zurück ging’s in anderer Formation: Kapitän Marcel Seegert musste weichen, wurde durch Rico Benatelli ersetzt. Der Plan dahinter: Maximilian Thalhammer rückte in die Innenverteidigung für "Cello". Benatelli sollte das Spiel im Mittelfeld lenken.

In der 70. Minute der nächste Nackenschlag. Nach einem Freistoß kommt Sebastain Groenning an den Ball und trifft zum 2:0. Die Vorentscheidung? Nein, keine zwei Minuten später: Flanke Benatelli, Kopfball Thalhammer, Innenpfosten, Abstauber Lohkemper: Nur noch 2:1. Die rund 1000 Mannheimer Fans feierten – aber nur kurz: Nach einem Schubser an der Außenlinie sah Innenverteidiger Niklas Hoffmann die Gelb-Rote Karte (73.). Eine sehr harte Entscheidung. Kleine Randnotiz: Für den SVW war’s der dritte Platzverweis im dritten Jahr in Folge in Ingolstadt.

Auch danach spielte man nach vorne, traf aber nicht mehr.

Boyd, der Enttäuschte: "Wir haben ein gutes Auswärtsspiel gemacht, darauf lässt sich aufbauen, aber davon können wir uns nichts kaufen. Das tut weh."

Ingolstadt: Funk - Deichmann, Cvjetinovic, Lorenz, Seiffert - Fröde, Kopacz, Keidel (33. Plath), Kanuric (61. Groenning)– Testroet (61. Dittgen), Borkowski (87. Heike).

Waldhof: Hanin – Klünter, Seegert (46. Benatelli), Hoffmann, Karbstein (67. Voelcke) – Thalhammer, Fein – Okpala (73. Abifade), Kobylanski (59. Shipnoski), Arase (67. Lohkemper) – Boyd.

Schiedsrichter: Weller (Neunkirchen); Tore: 1:0 Keidel (8.), 2:0 Groenning (70.), 2:1 Lohkemper (72.).

Besondere Vorkommnisse: Gelb-Rote Karte Hoffmann (73.).

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