Gönner Beetz bastelt an seinem Präsidiums-Team
Am kommenden Mittwoch stimmen die Mitgleider ab - "Ich möchte den Verein vereinen"

Von Michael Wilkening
Mannheim. Bernd Beetz ist viel unterwegs in diesen Tagen. Am Mittwoch reiste der Unternehmer, der beim Regionallisten SV Waldhof am kommenden Mittwoch Präsident werden will, von der kosovarischen Hauptstadt Pristina nach Genf. Es ist gar nicht einfach, sozusagen "nebenbei" noch die Wahl zum Vorsitzenden des Traditionsvereins aus dem Mannheimer Norden vorzubereiten. Beetz lässt sich davon aber nicht abhalten, er ist voller Tatendrang und damit beschäftigt, ein Team zu bilden, dass gemeinsam mit ihm das Präsidium der Blau-Schwarzen bilden soll.
Kein Geheimnis ist, dass Stefan Höß als Vize-Präsident vorgesehen ist. Höß ist aktuell Aufsichtsratsvorsitzender des Vereins und soll künftig nicht nur ins Präsidium aufrücken, sondern auch einen der drei Posten im Aufsichtsrat der Spielbetriebs-GmbH einnehmen, die dem Vorstand des e.V. zustehen. Neben Beetz, der als Präsident einen Sitz hat, und Höß ist der dritte Posten für Thomas Bollmeyer vorgesehen. Bollmeyer ist kaufmännischer Leiter der Kaufhof-Filiale am Mannheimer Paradeplatz und wäre ein neues Gesicht beim SVW.
"Über Namen möchte ich noch nicht sprechen, es stehen noch Gespräche aus", sagt Beetz. Unabhängig von der Aussage des Investors des SVW, der Präsident werden will, stehen damit drei von maximal fünf Personen fest, die den Waldhof künftig führen sollen.
Um eine Mitarbeit hat Beetz außerdem noch Mike Schüssler und Hans-Jürgen Pohl gebeten. "Ich habe noch keine Entscheidung getroffen", ringt Schüssler noch mit sich, ob er der Anfrage des erfolgreichen Managers nachkommt. Schüssler machte sich in der Vergangenheit um die Jugendarbeit beim SVW verdient, er gilt als seriös und verlässlich.
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Pohl ist seit vielen Jahrzehnten im Ehrenamt für und um den SV Waldhof tätig. Seit vielen Jahren steht er dem Club der Ehrenmitglieder und Goldnadelträger (CEG) der Blau-Schwarzen vor, zwischen 2008 und 2010 war er Mitglied im Sanierungsausschuss, als der Klub um das finanzielle Überleben rang. "Mein Herz sagt Ja, der Verstand sagt Nein", erklärt Pohl auf Nachfrage. Der langjährige Schiedsrichter möchte zunächst ein persönliches Gespräch mit Beetz abwarten, ehe er eine Entscheidung trifft.
Es wird also wohl erst kurz vor der Mitgliederversammlung am kommenden Mittwoch feststehen, mit welcher Mannschaft Beetz antreten kann. Schon jetzt absehbar ist jedoch das Ziel des Investors, langjährige Vereinsmitglieder für sich zu überzeugen, die den Klub von innen kennen und helfen könnten, wieder für mehr Ruhe rund um die sportlich überaus erfolgreiche Mannschaft zu sorgen.
"Ich möchte den Verein vereinen", sagt Beetz und spielt damit auf die Streitigkeiten an, die es in den vergangenen Monaten immer wieder gegeben hatte. Grund dafür waren Meinungsverschiedenheiten zwischen dem alten Vorstand um Präsident Klaus-Rüdiger Geschwill auf der einen sowie SVW-Geschäftsführer Markus Kompp und Investor Beetz auf der anderen Seite.
Da es bislang keinen Gegenkandidaten gibt, dürfte die Wahl von Bernd Beetz am kommenden Mittwoch eine Formsache werden. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass einige Mitglieder eine zu große Machtfülle des Investors und möglichen Präsidenten fürchten. "Es ist eine Situation entstanden, in der wir agieren mussten", sagt Beetz und macht deutlich, dass er nicht nach dem Präsidenten-Amt getrachtet hat, sondern vielmehr aus der Situation heraus bereit ist, "in den Ring zu steigen". Nach seiner Wahl am kommenden Mittwoch hofft er, den Fokus wieder auf den Sport ausrichten zu können: "Wir sind auf einer Erfolgskurve und die möchten wir fortschreiben."
Am Samstag steht das Topspiel des Tabellenführers SVW beim Dritten SSV Ulm an. Mit einem Sieg zum Rückrundenstart könnten die Blau-Schwarzen einen direkten Konkurrenten distanzieren.