Die letzte Chance im Kampf gegen den Abstieg?
Im Heimspiel gegen Essen muss ein Sieg her, sonst ist der Gang in die Regionalliga fast schon besiegelt.

Von Claus Weber
Sandhausen. Auch wenn die Aussichten auf den Klassenverbleib gering sind, hat Gerhard Kleppinger die Hoffnung noch nicht aufgegeben. "Ich bin überzeugt, dass wir einen Dreier holen und dann wieder den Fuß in der Tür haben", sagt der Interimstrainer des SV Sandhausen vor dem Heimspiel am Samstag (14 Uhr, MagentaSport) gegen Rot-Weiß Essen.
Dabei beträgt der Rückstand zum ersten Nichtabstiegsplatz fünf Spieltage vor Schluss schon sechs Punkte. Nur ein kleines Wunder kann die Kurpfälzer noch vor dem Sturz in die Regionalliga retten. Dass seine Spieler den Kampf schon aufgegeben hätten, weil die meisten in der Vierten Liga ohne Vertrag dastünden, fürchtet Kleppinger nicht. "Wir haben immer noch die Chance, in der Dritten Liga zu bleiben", sagt der Coach, "dann verlängern sich die Verträge und das muss für die Spieler Ansporn genug sein."
Die Stimmung sei nach der unglücklichen 1:2-Pleite in Aachen, wo Sandhausen in der dritten Minute ein Eigentor fabrizierte und später einen Strafstoß verschoss, "gedämpft und gedrückt" gewesen, erklärte der Trainer. Nach intensiven Trainingseinheiten, bei denen auch der Spaßfaktor eingeflossen sei, sei die Stimmung wieder "gut, aber angespannt".
Immerhin könnte das Heimspiel gegen Essen für die Sandhäuser die letzte Chance für eine Trendwende sein. Rechenspiele mochte Kleppinger aber gar nicht erst anstellen. "Wir brauchen einfach einen Sieg, und wenn es ein dreckiger ist", sagte er.
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Nun kommt allerdings mit dem Ruhrpott-Klub eine Mannschaft, die zuletzt dreimal in Folge gewann und mit einem weiteren Erfolg den Klassenerhalt am Hardtwald in trockene Tücher packen könnte. Mit Essens Trainer Uwe Koschinat hat Kleppinger in Sandhausen zwei Jahre zusammengearbeitet. "Ich kenne den Fußball, den Uwe spielen lässt", sagt er, "uns erwartet ein sehr intensives Spiel, aber darauf sind wir eingestellt."
Verzichten muss Kleppinger weiterhin auf Torwart Timo Königsmann, Verteidiger Christoph Ehlich und Stürmer Richard Meier, der sich in Aachen eine Bänderverletzung zugezogen hat, sowie auf Spielgestalter Taylan Duman, den er aber nächste Woche zurück erwartet. Abwehrchef Jakob Lewald ist wieder im Training, hat aber drei Wochen Rückstand. "Bei ihm stehen die Chancen auf einen Einsatz 50 zu 50", sagt Kleppinger, der nur noch bis zum Saisonende an der Seitenlinie stehen wird und dann vor hat, in die Kaderplanung oder ins Scouting zurückzukehren. Sein Interimskollege Dennis Diekmeier soll dem SV Sandhausen im Trainerteam erhalten bleiben. Kleppinger: "Ich kann seine Arbeit nur loben, Dennis ist ein Bestandteil des SV Sandhausen."
So könnte Sandhausen beginnen: Richter - Girdvainis, Lorch, Schikora - Zander, Weik - Stolze, Simnica, Wolf - Baumann, Otto.