Rhein-Neckar Löwen gegen Erlangen

In der Schlussviertelstunde ging’s dahin

25:34 beim Kellerkind: Die Löwen fallen beim HC Erlangen auseinander und bangen wieder um Sebastian Heymann.

01.05.2025 UPDATE: 01.05.2025 21:00 Uhr 1 Minute, 51 Sekunden
Voller Einsatz: Der Schwede Gustav Davidsson tankt sich durch die Abwehr. Foto: pix

Von Tillmann Bauer

Nürnberg. Im Frankenland gab’s nicht nur viele blaue Flecken. Die Rhein-Neckar Löwen kamen am Feiertag beim traditionell hart-spielenden HC Erlangen in den letzten Minuten richtig unter die Räder ...

Die Franken-Fans skandierten kurz nach Abpfiff: "Löwen in den Zoo!" Die Halle tobte. Für die Mannschaft von Trainer Sebastian Hinze war es ein bitterer Abend: Letztendlich kassierte der zweifache Deutsche Meister nicht nur eine empfindliche 25:34 (13:14)-Auswärtsniederlage in der Handball-Bundesliga beim Kellerkind – sondern bangt mal wieder um die Gesundheit von Sebastian Heymann. Der Nationalspieler humpelte im zweiten Durchgang verletzt vom Feld und musste mit ansehen, wie die Löwen in der Schlussphase auseinanderfielen.

Der Schwede Gustav Davidsson hatte schon vor dem Spiel gegenüber der Rhein-Neckar-Zeitung angekündigt: "Wenn Du beim HC Erlangen spielst, ist es ganz anders als daheim gegen den HC Erlangen. Das wird ein harter Kampf. Wir müssen aufpassen." Nix war’s.

Das bringt kein gutes Gefühl für die restliche Runde. Sieben Spiele bleiben. Für den Schlussspurt hatte man sich eigentlich vorgenommen, alle Teams, die in der Tabelle hinter den Löwen stehen, zu bezwingen. Eine Pleite im Fränkischen war nicht eingeplant.

Schon am Sonntag (15 Uhr/Dyn) geht’s zur MT Melsungen – dann in Außenseiter- statt Favoritenrolle.

Kurios: Am Donnerstag hatten beide Teams zunächst ähnliche Probleme. Während sowohl die Löwen als auch der HC Erlangen mutig und schnell nach vorne spielten, gab’s im statischen Positions-Angriff bei beiden Klubs in der Anfangsphase auch Abspiel-Fehler und harmlose Torabschlüsse.

Deshalb wechselte auch im Minutentakt die Führung: Erst lagen die Löwen vorne (4:2/6. Minute), dann Erlangen (4:6/11.), dann wieder die Löwen (6:7/16.), kurz danach wieder Erlangen, diesmal sogar mit drei Treffern (14:11/29.) – zur Pause war’s dann plötzlich wieder offener (14:13/30.).

Auch in dieser Begegnung wurde einmal mehr deutlich: Der Löwen-Angriff ist momentan zu leicht auszurechnen. Halil Jaganjac spielte wieder nur in der Abwehr. Der verletzte Ivan Martinovic (Knie) fehlt an allen Ecken und Enden. Juri Knorr konnte nur wenige Minuten mitwirken, weil er in dieser Woche erkältet war und nicht trainieren konnte.

Und nach der Pause gab’s dann den nächsten Schock: Heymann verletzte sich bei einer Abwehr-Aktion am rechten Sprunggelenk (37.). Der Nationalspieler humpelte vom Feld und legte sich auf den Boden hinter die Auswechselbank. Physiotherapeut Thilo Maier packte Heymanns Fuß zunächst dick in Tape, der Rückraumspieler zog kurz danach den Schuh wieder an, machte ein paar Belastungsübungen und setzte sich dann wieder auf die Auswechselbank. Spielen konnte er nicht mehr.

Also musste er mit ansehen, wie es dahin ging. Der HC Erlangen mobilisierte nach dem 23:22 (46.) alle Kräfte und zog in der Schlussviertelstunde davon. Bei den Löwen häuften sich unerklärliche Fehler. Beim 29:23 (53.) war die Partie entschieden – das Hallen-Dach flog fast weg.

Für die Löwen blieben keine Punkte. Dafür blaue Flecken – und Redebedarf.

Erlangen: Nissen 5, Overjordet 3, Olsson 3, Bezjak 2, Bissel 7/2, Kristjansson 8, Gebala 2, Kos 2, Metzner 1, Wagner 1

Löwen: Lindenchrone 10/1, Nothdurft 3, Groetzki 3, Davidsson 2, Kohlbacher 5, Schefvert 1, Móré 1

Strafminuten: Overjordet 2, Kristjansson 3, Link 2 - Jaganjac 4, Lindenchrone 2

Stenogramm: 2:2 (5.), 4:4 (10.), 6:6 (15.), 9:9 (20.), 11:10 (25.), 14:13 (30.), 18:16 (35.), 21:20 (40.), 23:21 (45.), 24:22 (50.), 31:24 (55.), 34:25 (60.)

Zuschauer: 6081

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