Rhein-Neckar Löwen

Das sind die Erkenntnisse aus dem Paris-Spiel

Bis zum Auftakt der Handball-Bundesliga bleiben noch knapp vier Wochen. Der Test in Heidelberg hat gezeigt, an was Trainer Maik Machulla noch arbeiten muss.

03.08.2025 UPDATE: 03.08.2025 20:46 Uhr 2 Minuten, 3 Sekunden
Der Isländer Haukur Thrastarson steuert seit einigen Wochen das Offensiv-Spiel der Löwen. Foto: pix

Von Tillmann Bauer

Heidelberg. Die Rhein-Neckar Löwen haben der Weltauswahl bis kurz vor Schluss Paroli geboten – das spezielle Testspiel gegen Champions-League-Teilnehmer Paris St. Germain trotz ansprechender Leistung letztendlich aber mit 26:28 (12:13) verloren.

Bis zum Bundesliga-Start sind’s also noch knapp vier Wochen. Am Freitag steht der nächste Test gegen Zweitligist Balingen-Weilstetten an. Danach geht es ins Trainingslager nach Dahn.

Das Paris-Spiel war ein erster echter Härtetest – und brachte fünf wichtige Erkenntnisse.

> 1. Die Fans haben Bock! Knapp 4000 Zuschauer wollten die neuformierten Löwen sehen. Der SNP Dome an der Speyerer Straße in Kirchheim war damit ausverkauft. Es gab keine Restkarten mehr. Für ein Testspiel ist das eine spezielle Kulisse. Natürlich waren viele Handball-Fans gekommen, um die Stars aus Paris hautnah zu erleben. Aber auch bei den heimischen Löwen-Anhängern scheint eine gewisse Vorfreude auf die umgebaute Mannschaft rund um Neu-Coach Maik Machulla da zu sein. Die Stimmung hatte jedenfalls mit einer Testspiel-Atmosphäre wenig zu tun. Und auch emotional erinnerten viele Szenen an ein Punktspiel. Neu-Löwe Edwin Aspenbäck sagte zur RNZ: "Das ist wirklich verrückt. So viele Menschen bei einem Testspiel. Da sieht man, welchen Stellenwert die Löwen für die Fans haben."

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> 2. Der Angriff braucht noch Zeit! Gerade im Rückraum ist quasi alles neu. Das merkte man deutlich. Gegen die kompakte Pariser Deckung gab’s viele Technische Fehler. Die Automatismen fehlen noch. Bezeichnend: In der Anfangsviertelstunde gelang nur ein Treffer aus dem Positionsangriff. Coach Machulla sah das und sagte: "Im Angriff haben wir noch viel Arbeit vor uns." Zu diesem Zeitpunkt der Vorbereitung ist das aber normal.

> 3. Der Kader hat mehr Breite! In der Vergangenheit hat sich in der Offensive meist viel auf Mittelmann Juri Knorr konzentriert. In dieser Saison scheint sich die Verantwortung dagegen auf vielen Schultern zu verteilen. Es kann mehr gewechselt werden. Das wurde am Sonntag deutlich. Und das, obwohl der Holländer Dani Baijens – wie schon am vergangenen Wochenende im Test gegen Frisch Auf! Göppingen – mit Fußproblemen geschont wurde und gar nicht im Kader stand. Rekordspieler Patrick Groetzki meint: "Mein Gefühl sagt, dass wir stärker als im letzten Jahr sind. Wir sind breiter besetzt. Und alle Spieler sind irgendwie ein bisschen ballsicherer. Wir sind unberechenbarer – und das wird unserem Spiel gut tun."

> 4. Ein echter Shooter fehlt! Lukas Sandell, Mathias Larson, Haukur Thrastarson, Edwin Aspenbäck – die Rückraum-Neuzugänge lösen Probleme alle gerne spielerisch. Es wird stets der Durchbruch gesucht. Aus der Ferne versucht’s kaum jemand. Die einzigen beiden Rückraumspieler, die aus der zweiten Reihe Torgefahr ausstrahlen, sind Nationalspieler Sebastian Heymann und Balingen-Rückkehrer Robert Timmermeister. Sollten beide keine Würfe aus der Distanz nehmen, wird’s für die gegnerischen Abwehrreihen berechenbar. Groetzki: "Mit Basti und Robert haben wir da schon zwei Leute, die das gut können. Es fehlt aber noch das Timing. Wir schaffen es noch nicht, sie in Position zu bringen. Aber daran arbeiten wir."

> 5. David Späth ist die klare Nummer 1! Der Nationalkeeper hat in allen drei Testspielen begonnen und gegen Paris eine starke Leistung gebracht. Dank seiner spektakulären Paraden war die Stimmung im SNP Dome prächtig – und die Begegnung lange offen. Champions-League-Sieger und Veszprem-Neuzugang Mike Jensen scheint für ihn eine gute Ergänzung zu sein. Für die Löwen wird ein funktionierendes Torwart-Gespann wichtig werden.

Update: Sonntag, 3. August 2025, 20.46 Uhr

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