MLP Academics gegen Niners Chemnitz

Heidelberg ist im Halbfinale

Die Basketballer ziehen durch einen 92:64-Heimsieg im vierten Spiel gegen Chemnitz in die Runde der letzten Vier ein.

27.05.2025 UPDATE: 27.05.2025 21:09 Uhr 2 Minuten, 5 Sekunden
Flugeinlage: Michael Weathers war erneut Topscorer der MLP Academics. Ihm gelangen 24 Punkte. Foto: Cheesy

Von Jürgen Berger

Heidelberg. Der Heidelberger Basketball-Wahnsinn geht weiter! Um 20.32 Uhr am Dienstagabend war das Playoff-Wunder perfekt. Durch den souveränen 92:64 (48:41)-Sieg im SNP Dome gegen die Niners Chemnitz zogen die MLP Academics ins Halbfinale ein. Dort geht es am Sonntag in München gegen Titelverteidiger FC Bayern. Das erste Heimspiel findet am 4. Juni (20 Uhr) statt.

"Es ist unglaublich. Ich kann es noch gar nicht glauben, dass wir im Halbfinale stehen. Die letzten Wochen waren verrückt", erklärte Center Marcel Keßen. "Wir haben im dritten Viertel gemerkt, dass Chemnitz wackelt. Da haben wir den Sack zugemacht." Es folgten Konfettiregen und eine Humba

Nachdem bei der Niederlage in Chemnitz am Sonntag der Rebound die große Heidelberger Schwäche war, erarbeiteten sich die Jungs vom Neckar vor 4428 Zuschauern von Beginn an unter den Körben ein Übergewicht. Es war deutlich, dass sie das Halbfinalticket unbedingt in eigener Halle lösen wollten – und Kapitän Ryan Mikesell setzte in der Offensive mit zwei Dreiern ein Ausrufezeichen. Trotzdem blieb es lange eng. Die Niners, die den nächsten Academics-Matchball in der "Best-of-five"-Serie natürlich abwehren wollten, hielten dagegen. Am Ende des ersten Viertels stand es 26:23 für die Schützlinge von Trainer Danny Jansson.

Weiter ging’s. Die Stimmung passte zum Schlagabtausch. Die mitgereisten Niners-Anhänger trieben ihre Mannschaft vom Oberrang aus an, die Academics-Fans taten es ihnen gleich. Die Spannung war spürbar. Bei den Heidelbergern schlichen sich nun einige Unkonzentriertheiten ein, auch der Dreier fiel nicht. Die Folge: Chemnitz bekam Oberwasser.

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Doch Michael Weathers konterte per Drei-Punkte-Spiel zum 33:32 (14.). Das Duell wurde zerfahrener. Und eine Minute vor dem Ende der ersten Hälfte sorgte Bakary Dibba per Dunking für einen Emotionsausbruch. Das brachte einen wichtigen Funken Energie, so dass die Heidelberger nach einem Sprungwurf des starken Michael Weathers mit einer 48:41-Führung in die Pause gingen.

Das dritte Viertel startete mit einem Freiwurf für die Niners, weil Dibba mit dem Halbzeitsignal ein technisches Foul kassiert hatte. Und Jakob Gilyard verwandelte. Mikesell antwortete prompt mit zwei Punkten, DJ Horne erhöhte per Dunking. Die Academics lagen mit acht Zählern vorne (52:44 /22.). Und sie hielten das Tempo hoch.

Nach einem weiteren Mikesell-Korb hieß es 55:44 – und der Chemnitzer Coach Rodrigo Pastore nahm eine Auszeit, um den Heidelberger Lauf zu unterbrechen. Doch Dibba legte mit zwei Freiwürfen zum 57:44 nach. War das die vorentscheidende Phase? Noch nicht. Nun bekam Horne ein technisches Foul, das Gilyard bestrafte. Zum Glück kontrollierten die Jungs vom Neckar weiter die Bretter.

Und kurz darauf gab es im Dome eine Stimmungsexplosion. Dibba stellte per Dunking wieder auf plus 13 und in der Defensive gab es durch die aggressivere Verteidigung den nächsten Ballgewinn, den Weathers zum 62:47 nutzte. Im dritten Durchgang erlaubten die Gastgeber den Niners nur sieben Zähler. Und Mikesell stellte zum Abschluss mit einem Dreier auf 67:48. Die Party auf den Rängen begann.

Der Chemnitzer Widerstand war gebrochen. Die letzten zehn Minuten bis zum Halbfinal-Einzug wurden zum Heidelberger Schaulaufen. Nach der Schlussirene folgte die größte Stimmungsexplosion an diesem Academics-Feiertag. Als Zugabe verkündete der Klub noch die Vertragsverlängerung von Paul Zipser. Und der Schriesheimer freut sich schon auf das Duell mit seinem Ex-Verein. "Wir fahren sehr motiviert nach München", erklärte der Routinier.

Heidelberg: Weathers 24 (1 Dreier), Horne 19 (1), Mikesell 19 (3), Dibba 14 (1), Keßen 9, Ersek 3 (1), Zipser 2, O’Brien 2, Würzner, Rietsch, Vengert

Chemnitz: Yebo 12 /1), Gilyard 10 (2), Lansdowne 8, Garrett 7 (1), Bailey 7 (1), Jefferson 7 (2), Tischler 6, Bedime 4, Nkanhoua 3, Richter.

Stenogramm: 4:0 (1.), 12:7 (4.), 19:14 (6.), 20:20 8.), 26:23 (1. Viertel), 30:32 (13.), 35:32 (16.), 48:41 (Halbzeit), 52:44 (22.), 57:44 (24.), 62:47 (27.), 67:48 (3. Viertel), 71:50 (31.), 75:55 (33.), 81:62 (35.), 92:64 (Endstand).

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