Da steckt viel Dynamik drin: Die Sturmreihen von HRK (li.) und SCN freuen sich auf den Saisonbeginn. Foto: F&S
Heidelberg. (momo) Die Sommerpause ist vorüber, und Heidelbergs Rugbymannschaften brennen auf die neue Spielzeit. Zum Auftakt empfängt der entthronte deutsche Meister Heidelberger Ruderklub den Sportclub Neuenheim. Der Vorjahresdritte Rudergesellschaft Heidelberg muss beim neuen Meister TV Pforzheim antreten und schließlich wollen die "Löwen" des TSV Handschuhsheim gegen den RK Heusenstamm erfolgreich in die Saison 2016/17 starten.
Normalerweise sind Heimspiele des Heidelberger RK eine klare Angelegenheit. Zu dominant war der Ruderklub, als dass wirklich eine Überraschung hätte geschehen können. Nach den Abgängen zahlreicher Leistungsträger, unter anderem der kompletten Startformation in der so wichtigen ersten Sturmreihe, muss sich das neu formierte Team um Trainer Pieter Jordaan womöglich erst wieder richtig finden. Zudem fehlen im Auftaktspiel viele Stammspieler wie die Verbindungsachse Sean Armstrong und Raynor Parkinson. Der SC Neuenheim hat also eigentlich einen idealen Zeitpunkt getroffen, gegen diese Übermannschaft der letzten Jahre zu spielen.
Bei den "Königsblauen" konnte man drei schwer wiegenden Abgängen eine deutlich höhere Zahl an viel versprechenden Neuzugängen gegenüber stellen. Zudem spricht eine ordentliche Trainingsbeteiligung für ein ambitioniertes SCN-Team. Die Liga wartet also zu Beginn mit einer spannenderen Begegnung auf als viele im Vorfeld erwartet hätten.
Die Rudergesellschaft Heidelberg bekommt es sofort mit dem deutschen Meister zu tun. In Pforzheim wartet eine ganz schwere Aufgabe auf die Spieler von Trainer Christopher Weselek. Dennoch gibt sich der Übungsleiter der "Orange Hearts" zuversichtlich, etwas Zählbares aus dem Eutinger Tal mitnehmen zu können. Fast ohne Abgänge und mit sämtlichen Siebenerrugby-Nationalspielern, ist die RGH besonders im Angriff brandgefährlich und immer für Punkte gut.
Der TSV Handschuhsheim legte eine starke Rückrunde hin, die er beinahe mit dem Gewinn des DRV-Pokals hätte krönen können. Am Ende war der alte Rivale SCN nur denkbar knapp mit zwei Punkten vorne. Diese Form haben die "Löwen" versucht zu konservieren und wollen nun mit einem Heimsieg gegen die Heusenstammer "Füchse" die Runde erfolgreich eröffnen. In den letzten Partien dominierte der TSV den RKH in nahezu allen Belangen, jedoch sind die Hessen mit den Nationalspielern Tim Biniak und Leon Hees eine viel bessere Mannschaft. Den gefährlichen Sprintern muss unter allen Umständen Einhalt geboten werden, sodass der TSV seine Stärken in Sturm und Paket gewinnbringend ausspielen kann.
In der 2. Liga Süd reist der Heidelberger TV nach München. Gegen die Spieler von der Studentenstadt Freimann haben die Turner bisher nicht verloren, die letzte Saison beendete StuSta jedoch auf dem zweiten Platz und damit einen vor dem HTV. Benedikt Scherrer, der als Spielertrainer die Nachfolge von Thomas Kurzer antritt, setzt vor allem auf seinen kompakten und mehr als 900 Kilogramm schweren Sturm, um die gegnerischen Kräfte zu binden und viele eigene Angriffsbälle zu produzieren.
Zum Sonntagsspiel empfängt die zweite Mannschaft des TSV den RC Regensburg. Auf dem Papier ist die "Löwenreserve" als Ligapokalsieger in der Favoritenrolle. Aber aufgrund der hohen Spielerfluktuation bei zweiten Mannschaften könnte es etwas dauern, bis die neuen Trainer Daniel Bung und Patrick Eiermann ihren Schützlingen das System vollends beibringen können.
Am Samstag um 10 Uhr beginnt die deutsche Siebenerrugby-Liga der Frauen mit einem ersten Turnier auf dem Sportplatz des SC Neuenheim an der Tiergartenstraße. Danach gehen die zehn Teams zum Durstlöschen auf das Neuenheimer Fischerfest. Wohl bekomm’s!
Bundesliga Südwest, Samstag, 14 Uhr: Heidelberger RK - SC Neuenheim (Rudolf-Wild-Stadion, Harbigweg); 15 Uhr: TV Pforzheim - RG Heidelberg (Im Eutinger Tal), RC Luxemburg - SC Frankfurt 1880; 16 Uhr: TSV Handschuhsheim - RK Heusenstamm (Sportzentrum Nord).
2. Bundesliga Süd, Samstag, 15 Uhr: StuSta München - Heidelberger TV; Sonntag, 15 Uhr: TSV Handschuhsheim II - RC Regensburg (Sportzentrum Nord).