Hoch und runter: Martin Schwalb hofft, dass nun sein Team konstant gut spielt. Foto: vaf
Von Tillmann Bauer
Heidelberg. Dass Jesper Nielsen die Rhein-Neckar Löwen im Sommer verlassen und zum dänischen Topteam Aalborg wechseln wird, ist seit Montag offiziell. Martin Schwalb weiß das sicher schon lange. Großartig relevant ist es für den Trainer aber nicht – denn er wird in der kommenden Saison bekanntlich nicht mehr das Kommando beim Handball-Bundesligisten haben.
"Schwalbe" will das Team in den Spielen, die ihm noch bleiben, trotzdem weiterentwickeln. Er nahm sich am frühen Sonntagabend nach dem in dieser Deutlichkeit überraschenden 33:26-Auswärtssieg beim SC DHfK Leipzig viel Zeit, um die Fragen der RNZ zu beantworten. Mit einer Flasche Mineralwasser in der Hand stand er im Presseraum der Messehalle, stellte ein Bein lässig auf einen Stuhl und sagte, nachdem alle Themen besprochen waren: "Puh, jetzt sieben Stunden Busfahrt."
Angenehm ist anders, aber nach so einem sehr guten Spiel war die Heimreise auf der Autobahn sicher kurzweilig. Ein Luxusproblem.
> Martin Schwalb über den Leipzig-Sieg: "Handball ist ein ganz hartes Spiel auch für den Kopf. Wir waren diesmal bereit, das hat man gemerkt. Die Mannschaft und die Sachen, die wir einstudiert haben, haben top funktioniert. Jetzt machen wir einen Haken dran und gehen weiter."
> ... über die aktuellen Formschwankungen: "Wir sind eine Mannschaft, die kämpfen kann. Das haben wir bewiesen. Nur manchmal nutzen wir die Chancen einfach nicht. Und das sieht man dann. Immer, wenn wir nicht gut spielen, dann ist der auslösende Faktor, dass wir ein paar Dinger verwerfen, die eigentlich rein müssen. Die Torausbeute ist oft das Manko."
> ... über Lukas Nilsson, der zunächst auf der Auswechselbank sitzen musste: "Ich fand es gegen Leipzig überragend, was er gemacht hat. Er hat hinten und vorne Dampf gegeben. Er war körperlich komplett anwesend und hat in der Abwehr seinen Mann gestanden. Wenn er so spielt, ist es nur eine Frage der Zeit, bis er wieder sechs oder acht Tore macht. Wir hatten gute Kreuzungen, haben die Abwehr gut auseinandergespielt. Das war auch sein Verdienst. Ich war ganz angetan."
> ... über die Verletzensituation: "Ich muss schon immer reagieren. Wir haben auch viele Ausfälle. Ich habe beispielsweise irgendwo noch ein Torwart in der Reha in Schweden (Mikael Appelgren/Anm. d. Red), den ich gut gebrauchen könnte. Und nun fehlt uns Ilija (Abutovic/Red.). Er hat’s in den vergangenen Wochen super gut gemacht. Also brauchen wir Alternativen. Das sind Mait (Patrail/Red.) und Jeppe (Nielsen/Red.)."
> ... über das anstehende Achtelfinal-Hinspiel in der EHF European League an diesem Dienstag (18.45 Uhr/DAZN) bei RK Nexe: "Wir haben Respekt vor der Mannschaft, ich erwarte eine konzentrierte Leistung. Und dass wir dann zeitnah wieder mit dem Charterflieger zurückkommen, ist natürlich schön."