Achim Scharwatt. (Foto: vaf)
Von Wolfgang Brück
Eppelheim. Vor zwei Jahren fing sich Achim Scharwatt beim Hallenfußball eine böse Erkältung ein. Das ständige Rein und Raus an mehreren Tagen war schuld. Die Turnierserie in diesem Jahr wird der 63-jährige Abteilungsleiter des ASV/DJK Eppelheim in besserer Erinnerung behalten. Die Eppelheimer Mannschaften legten im Capri-Sonnen-Sportcenter, vor allem aber beim SparkassenCup flotte Tänzchen aufs Parkett.
In Ketsch musste sich der Landesliga-Achte erst im Finale dem Viertligisten FC-Astoria Walldorf geschlagen geben, konnte sich aber dennoch als "Größter unter den Kleinen" feiern lassen. Achim Scharwatt ist überzeugt: "Der zweite Platz in Ketsch gibt uns Selbstvertrauen für die Restrückrunde."
Die erste Serie war enttäuschend. Mit dem achten Platz, mit 19 Punkten hinter Spitzenreiter SV Waldhof II und elf Punkten hinter Mühlhausen und Bammental auf den Rängen zwei und drei, blieb Eppelheim deutlich hinter den eigenen Ansprüchen. Einer der Gründe: Patrick Greulich kam nur langsam in die Gänge. Der Torjäger, der in den zurückliegenden Jahren pro Saison für 20 Treffer und mehr gut war, in der vergangenen Runde für den Liga-Rivalen FV Brühl sogar 28 Mal traf, steht derzeit bei acht Toren. Eine bescheidene Ausbeute für einen Mann seiner Klasse.
Beim SparkassenCup bestätigte der 28-jährige Angreifer den Aufwärtstrend. Stark auch Tristan Grün, der nach kuriertem Kreuzbandriss immer besser in Schwung kommt und der neben Yannick Martin und Ex-Profi Timo Staffeldt auffälligster Eppelheimer in der Neurotthalle war. Weil Stammkeeper Dominik Machmeier mit Papa Jürgen, dem Präsidenten des SV Sandhausen, erst am zweiten Turniertag vom Skifahren zurückkam und Nikolas Dawid, der Held vom Relegationsspiel gegen Meckesheim/Mönchzell, krank wurde, stand Mohamed Amine Bel Hadj im Hallentor. Der 27-jährige Tunesier machte seine Sache ausgezeichnet. Achim Scharwatt sah sich bestätigt: "Wir haben drei gute Torleute."
Bis Ende des Monats soll geklärt werden, ob Trainer David Mingrone über die Saison hinaus weitermachen wird. An Bewerbern für eine mögliche Nachfolge ist kein Mangel. Schon in den letzten Monaten gab es Nachfragen interessierter Kollegen. Die Spielgemeinschaft ASV/DJK Eppelheim ist auf dem Weg zu einer der ersten Adressen im Heidelberger Fußball. Der neue Sportpark verfügt über einen Rasen- und Kunstrasenplatz, es gibt zwei Kleinspielfelder und bei der DJK zwei weitere Plätze. Das riecht nach Verbandsliga. Eine geringe Hoffnung gibt es noch. Scharwatt: "Sankt Leon hat auch schon mal einen Riesen-Rückstand wettgemacht."Am Samstag (12 Uhr) beginnt die Vorbereitung auf die zweite Serie. Am nächsten Mittwoch (18.30 Uhr) gastiert Viertliga-Spitzenreiter SV Waldhof in Eppelheim.
Die neue Stärke demonstrierte auch die Nachwuchsabteilung im 2 200 Mitglieder zählenden Verein. Nach dem zweiten Platz der B-Junioren, die von Bünyamin Türkyilmaz trainiert werden, kamen beim 44. A-Junioren-Turnier zwei Eppelheimer Teams unter die ersten Vier. Im Finale unterlag Eppelheim II der SG Kirchheim mit 2:3. Dritter wurde der SV Sandhausen durch ein 6:4 gegen Eppelheim I, das mit Sammy Rühle den mit zehn Toren besten Schützen stellte. Kirchheim hatte mit Fabian Maas den besten Torhüter, Sandhausen mit Shpetim Xhaka den besten Hallenspieler.
Tief in die Trickkiste wurde beim 21. Oldie-Cup gegriffen. Kein Wunder, standen Altstars wie Volkan Cetinkaya vom VfB Leimen und Michael Kaufmann vom BSC Mückenloch auf dem Parkett, der mit sieben Toren erfolgreichster Schütze war.
Gegen türkische Technik war aber kein Kraut gewachsen. Der FC Syron Türkspor aus Mannheim siegte im Finale gegen die DJK Handschuhsheim mit 3:1. Dritter wurde der ASV Eppelheim, der sich im Neunmeterschießen gegen Mückenloch durchsetzte. Die Altmeister aus dem Heimatort von Weltmeister Hansi Flick hatten ihr Pulver schon verschossen. Mit 23 Treffern war der BSC Mückenloch die torgefährlichste Mannschaft des Turniers unter Leitung von Rainer Baumann, Alexander Bock und Ralf Zeh.