Die Mitstreiter strahlen Zuversicht aus. Foto: Helmut Pfeifer
Von Claus-Peter Bach
Leimen. Dass die Sportregion Rhein-Neckar eine gewisse Expertise im Feiern großer Feste hat, wissen all jene Sportlerinnen und Sportler, die an den vorolympischen Partys 2008, 2012 oder 2016 teilnehmen durften, und auch die Glücklichen, die vor ein paar Jahren zum denkwürdigen Ehrenamts-Award in die SAP Arena oder zu den Sport Award-Galas in die Heidelberger Stadthalle und den Königssaal des Schlosses eingeladen waren.
Damals feierte der am 16. November 2004 gegründete Verein, ein Zusammenschluss aus 16 Sportkreisen und vier Sportbünden aus drei Bundesländern mit vielen spendablen Unternehmen, hilfreichen wissenschaftlichen Einrichtungen, Fachverbänden und Sportvereinen in der Metropolregion Rhein-Neckar, den Sport, seine besten Athleten und die zahllosen ehrenamtlichen Macherinnen und Macher hinter den Kulissen.
Am Samstag feierte die Sportregion sich selbst, denn das ursprünglich von Mannheims Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz und gegenwärtig von Heidelbergs Stadtoberhaupt Professor Dr. Eckart Würzner geleitete und von Stephanie Wirth gemanagte Netzwerk ist 15 Jahre jung – immerhin alt genug, dass Vorstand, Mitglieder und Bewunderer im Portland-Forum zu Leimen zu früher Stunde die Sektkorken knallen ließen und insgeheim verabredeten, sich nicht entmutigen zu lassen und gemeinsam weiterhin für den Sport und seine Besten zu wirken.
Heidelbergs Oberbürgermeister Professor Dr. Eckart Würzner (links oben) leitet die Sportregion mit der ihm eigenen sportlichen Begeisterung. Foto: Helmut Pfeifer
„Der Sport ist ein wichtiges Element des Zusammenlebens in der Region“, sagte Eckart Würzner in seiner leger vorgetragenen Begrüßungsrede, mit der er „auf die über 2700 Vereine und rund 60 Spitzenteams auf Bundesliga-Niveau“ blickte. Rund 850.000 Menschen beteiligen sich am Sportangebot der Vereine. „Unser Sport ist großartig – mit Wettkampf und Spannung, Teamwork und Emotionen, Fairplay und Inklusion verbunden“, jubelte Würzner und freute sich, „dass in unserer Sportregion ein gutes Miteinander gepflegt wird.“ Das wollen die Mitglieder und Förderer sicherlich weiterhin gerne tun, sofern sie in der prunkvollen, aber leider unbeheizten Jugendstil-Festhalle nicht erfroren sind.
Wie feiert man 15 Jahre Sportregion? Wolfgang Grünwald, der die wesentlichen Ereignisse dieser anderthalb Jahrzehnte als Sportchef des Rhein-Neckar-Fernsehens aus nächster Nähe miterlebt hat, war der sachkundige und eloquente Wegführer bei einer zweistündigen Zeitreise, die mit der Gründungsversammlung im MVV-Haus begann und mit der U24-WM im Ultimate Frisbee endete, bei der die Sportler der Kurpfalz im Juli dieses Jahres gelernt hatten, dass man Sport auch ohne Schiedsrichter treiben kann.
Handball-Managerin Jennifer Kettemann und Ex-Nationalspieler Holger Löhr (links) wurden von Moderator Wolfgang Grünwald befragt. Foto: Helmut Pfeifer
Ganz zweifellos waren die Handball-WM-Spiele 2007, die EM der Springreiter und ihrer Pferde 2007, die Eishockey-WM 2010, die Frauenfußball-WM 2011 und das Internationale Deutsche Turnfest 2013 die wichtigsten der im kollektiven Gedächtnis der Region verhafteten Sportereignisse, und Vereine aus Nordbaden, Südhessen und der Vorderpfalz haben seit 2004 deutsche und internationale Meistertitel in vielen Sparten errungen. Triathlet Normann Stadler, Handballer Holger Löhr und Speerwerfer Andreas Hofmann gruben Erinnerungen aus, und Reiterpräsident Peter Hofmann gab Auskunft darüber, warum der Sport hierzulande so gut gelingt: „Wir leben in der schönsten Region Deutschlands!“
Tatsächliche Leistungen der Sportregion sind die Olympia-Teams, die seit 2008 auch finanziell in bedeutender Weise gefördert werden. „46 Athleten sind gegenwärtig auf Olympiakurs Richtung Tokio. Die Unterstützung der Sportregion ist besonders in deren Hochleistungsphase mit Spitzensport, Studium und Berufsausbildung wichtig“, sagte Daniel Strigel, der kompetente Leiter des Olympiastützpunkts Rhein-Neckar.