Der FC-Astoria Walldorf im Überblick (hintere Reihe v.l.): Semih Sahin, Maik Goß, Niklas Schaffer, Johannes Kölmel, Nicolai Groß, Niklas Horn, Nico Hillenbrand, Tabe Nyenty und Andreas Schön. Mittlere Reihe v.l.: Cheftrainer Matthias Born, Athletiktrainer Thomas Gundelfinger, Giuseppe Burgio, Jimmy Marton, Max Müller, André Becker, Niklas Antlitz, Max Lieberknecht, Christoph Becker, Co-Trainer Thorsten Stoll und Torwarttrainer Christian Biebl. Vordere Reihe v.l.: Andreas Müller, Tim Fahrenholz, Luca Stellwagen, Nicolas Kristof, Paul Lawall, Oliver Seitz, Morris Nag, Mario Cancar und Minos Gouras. Foto: Helmut Pfeifer
Von Christopher Benz
Walldorf. So langsam aber sicher darf sich der FC-Astoria Walldorf als etablierter Fußball-Regionalligist bezeichnen. Inmitten einer Liga, die beinahe ausschließlich mit Profiklubs bestückt ist, sticht der FCA mit seinen Feierabend-Profis seit 2014 erfolgreich heraus.
Im nun bevorstehenden sechsten Anlauf auf den Klassenerhalt, der stets ohne die ganz große Zitterpartie gelang, gab es einen Umbruch innerhalb des Teams. Gestandene Kräfte wie Torhüter Jürgen Rennar (Karriereende), Benjamin Hofmann (eigene U23), Jonas Kiermeier (1. FC Mühlhausen), Tim Grupp (VfR Aalen) oder Erik Wekesser (Jahn Regensburg) haben den Klub verlassen. Die Neuen sind mit Ausnahme von Angreifer Giuseppe Burgio (30 Jahre), der von Wormatia Worms kommt, junge Talente.
Einer der Jüngsten heißt Nicolas Kristof und hütet am Samstag zum Punktspielauftakt beim TuS Rot-Weiß Koblenz (Anpfiff: 14 Uhr) das Tor. "Nicolas spielt, das haben wir den Jungs bereits mitgeteilt", verrät FCA-Trainer Matthias Born, dass sich der 19-jährige Kristof im Zweikampf um die Nummer eins gegen Oliver Seitz durchgesetzt hat. Der dritte Torhüter im Bunde ist Paul Lawall. Er hat aufgrund einer langwierigen Verletzung beinahe die komplette Vorbereitung verpasst und weist einen dementsprechend großen Trainingsrückstand auf.
Das Problem mit dem Trainingsrückstand trifft auf eine Reihe anderer Kicker ebenfalls zu. Simon Kranitz hat es dabei am schlimmsten erwischt. Der defensive Mittelfeldspieler hat sich im ersten Training das Kreuzband gerissen und wird aller Voraussicht nach die komplette Saison 2019/20 ausfallen.
Sollte beim Rest nichts dazwischenkommen, dürfte es in zwei Wochen wieder voll sein in der Walldorfer Umkleide. So lange benötigen Jimmy Marton (Leistenprobleme), Niklas Schaffer (Knochenquetschung) und Burgio (Innenbanddehnung im Knie), ehe sie wieder mit der Mannschaft üben dürfen.
Etwas weiter in Sachen Formaufbau sind Niklas Horn (Weisheitszahn-OP) und Max Lieberknecht (Muskelfaserriss), da sie am Samstag beim letzten Test gegen den Oberligisten FV Diefflen (4:0-Sieg) immerhin knapp 20 Minuten zum Einsatz kamen. "Für Samstag in Koblenz sind die beiden noch keine Alternative", will sie Born langsam heranführen.
Dagegen scheint es wahrscheinlich zu sein, dass Max Müller am Samstag seine angestammte Position in der Innenverteidigung einnimmt. Nach einer Platzwunde samt Gehirnerschütterung vor zwei Wochen trainiert der 190 Zentimeter lange Verteidiger diese Woche komplett mit. "Auf zwei, drei Positionen wissen wir noch nicht genau, wie wir am Samstag spielen", will der Trainer den Konkurrenzkampf bewusst fördern.
Bei der speziellen Vorbereitung auf den Aufsteiger aus Koblenz ließ Born selbigen bei zwei Testspielen beobachten und holte sich die weiteren Informationen von letztjährigen Kontrahenten ein. "Natürlich weiß man nie, wie man solche Testspiele bewerten darf, aber in dieser Hinsicht geht es ihnen genauso wie uns", erläutert Born, der allerdings zu berichten weiß, "dass das Gros der Koblenzer zusammengeblieben ist und sie sich zudem mit Spielern aus Stadtallendorf und Steinbach ordentlich verstärkt haben."
Wenig überraschend komplettieren mit André Becker, Niklas Antlitz sowie Andreas Müller drei Akteure aus der eigenen U23 den Kader am Samstag, da sie über die komplette Vorbereitung mit dabei waren.
Dabei könnten Becker oder Antlitz in der Startformation stehen, schließlich fehlen die Stürmer Burgio und Marton sowie Nicolai Groß, der nach überstandener Scharlach-Erkrankung noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte ist, vermutlich aber auf der Bank sitzen wird.
Das Saisonziel ist traditionell formuliert. "Wir wollen so schnell wie möglich die nötigen Punkte holen, um die Klasse zu halten", sagt Born, wohlwissend, "dass es positiver aussieht je weiter oben man am Ende landet."
Die TSG Hoffenheim II ist breiter aufgestellt
Die Rückrunde der vergangenen Saison sorgte bei der U23 der TSG Hoffenheim für Verdruss: Beim Trainerteam, bei den Akteuren und nicht zuletzt bei den Klub-Oberen. Vor dem Start in die neue Spielzeit in der Fußball-Regionalliga am Samstag, 14 Uhr, gegen den VfR Aalen haben die Verantwortlichen ihr Augenmerk darauf gelegt, die Voraussetzungen zu schaffen, damit es nicht zu einer Wiederholung der wenig erfolgreichen zweiten Saisonhälfte kommen kann.
Marco Wildersinn. Foto: Pfeifer"Ja", sagt Trainer Marco Wildersinn, "wir haben den Kader deshalb bewusst breiter aufgestellt". Im Moment umfasst das Regionalliga-Team der Hoffenheimer 28 Akteure und ist damit deutlich größer als der Kader der zurückliegenden Rückrunde. Zeitweilig war gar der Trainingsbetrieb eingeschränkt, weil nur noch ein gutes Dutzend Akteure mitmachen konnte. Das soll nicht mehr passieren, weshalb Wildersinn darauf hofft, künftig eher vor das Problem gestellt zu werden, einige Spieler nicht in den Kader berufen zu können.
17 Neuzugänge stehen im Team, wobei neun aus der eigenen U19 in den Regionalliga-Kader gerutscht sind. Die Fluktuation aus der eigenen Jugend ist in "Hoffe" üblich, ungewöhnlich ist hingegen, das acht Akteure aus anderen Klubs verpflichtet wurden.
Zuletzt kam Royal-Dominique Fennell hinzu, der vom Drittliga-Absteiger VfR Aalen in den Kraichgau wechselte und als Routinier für Stabilität sorgen soll. Der Innenverteidiger ist 30 Jahre alt und damit der älteste Spieler in der Mannschaft. "Wir brauchten noch einen erfahrenen Mann in der Defensive, weil wir mit sehr jungen Torhütern und Außenverteidigern aufgestellt sind", erklärt Wildersinn. Fennel soll mit den Mittelfeldspielern Andreas Ludwig und Robin Szarka das Team führen.
Kein Geheimnis ist, dass bei der U23 der TSG das Hauptaugenmerk darauf liegt, die Talente weiterzuentwickeln und sie auf den Sprung in den Profikader vorzubereiten. Derzeit ist beispielsweise der ehemalige U19-Spieler Ilay Elmkies im Trainingslager der Bundesliga-Mannschaft. Darüber hinaus hat Wildersinn aber den Anspruch, einen "einstelligen Tabellenplatz" zu belegen, "eventuell auch einen Platz im oberen Drittel".
Auf dem Weg dorthin würde ein Erfolg gegen den VfR Aalen helfen. Wildersinn: "Aalen hat eine ganz neue Mannschaft, sie sind schwer einzuschätzen." (miwi)