Adler-Coach Pavel Gross (zweiter von rechts) schwört seine Mannschaft auf starke Schwenninger ein. Foto: vaf
Von Rainer Kundel
Mannheim. Nach dem späten Sieg vom Montag, als Nico Krämmer trotz einem hoch überlegen geführten letzten Drittel mit 16:3 Torschüssen für die Adler Mannheim erst um punkt 23 Uhr im Penaltyschießen beim ERC Ingolstadt zum 3:2-Sieg traf, kommt es am Donnerstag (18.30 Uhr/MagentaTV) zum Gipfeltreffen in der Südgruppe der Deutschen Eishockey-Liga. Die ebenfalls noch ungeschlagenen Schwenninger Wild Wings rangieren einen Zähler vor den Blau-Weiß-Roten und haben mit vier Siegen einen Startrekord in ihrer 16-jährigen Ligazugehörigkeit aufgestellt. Zeit also, dass die Adler im Landesderby den "wilden Schwänen" die Flügel stutzen.
Für Pavel Gross sind die Schwarzwälder keine Überraschung. "Wir haben schon im Vorbereitungsturnier gesehen, dass sie eine ganz andere Mannschaft als letzte Saison sind, sie marschieren, spielen dynamisch-aggressiv und lassen dem Gegner wenig Zeit", macht der Adler-Trainer die Handschrift von Schwenningens schwedischem Trainer Niklas ("Sunny") Sundblad deutlich aus. "Sie können eine ähnliche Rolle wie im Vorjahr Straubing spielen", sieht Gross den Gegner durchaus auch langfristig mit vorn. "Wir werden bereit sein, allerdings muss unser Powerplay besser laufen", mahnt der 52-Jährige einen Schwachpunkt seiner Mannschaft an.
Ein Tor bei zwölf Möglichkeiten bei numerischer Überzahl ergibt den unterdurchschnittlichen Wert von 8,33 Prozent, Schwenningen weist in dieser Wertung momentan eine Effizienz von 26 Prozent auf. Allzu viele Rückschlüsse für den weiteren Saisonverlauf, der mit weiteren acht Spielen im Januar für die Blau-Weiß-Roten jetzt Fahrt aufnimmt, wollen die Trainer aber noch nicht ziehen. "Unser Start ist ok, mehr kann man aber erst nach 15 Spielen sagen", dämpft Co-Trainer Mike Pellegrims allzu hohe Erwartungen.
Zumal die Adler bisher noch nie in Bestbesetzung auflaufen konnten. Für die nächsten zwei, drei Spiele fällt Tommi Huhtala aus, der Stürmer laboriert an einer nicht näher kommunizierten Verletzung. An seiner Stelle haben die Trainer gleich zwei Optionen: Brendan Shinnimin, der sich am letzten Samstag krank abmeldete und Florian Elias. Der 18-Jährige kehrte am Dienstag gesund von der U 20-WM aus Edmonton zurück, wo er mit vier Toren und fünf Vorlagen in einer Reihe mit Tim Stützle und Münchens John Peterka sechstbester Scorer des Turniers war.
"Für mich ist es von Tag zu Tag besser gelaufen, an der Seite von zwei solch guten Spielern hat es riesigen Spaß gemacht", freute sich der 1,72 Meter kleine Wirbelwind. Verabschiedet hat sich dagegen Tim Stützle. Der Nummer-Drei-Draft blieb in Kanada, reiste von Edmonton direkt weiter nach Ottawa ins Trainingscamp der Senators, wo er sich zum NHL-Start am 13. Januar für einen Stammplatz empfehlen will.
Wenn alles glatt läuft, wird Craig Schira, die kanadische "Neujahrsgabe" für die Verteidigung, heute debütieren. Sechs Tage verbrachte der Verteidiger nach seiner Einreise aus Schweden in Quarantäne. "Wenn sein Corona-Test negativ ist, wollen wir ihn so schnell wie möglich aufs Eis bringen. Er ist Rechtshänder, kann auch mal unangenehm agieren und verleiht uns defensiv mehr Stabilität", schildert Pellegrims seine Eindrücke des 32-Jährigen.
DEL, Donnerstag, 18.30 Uhr (SAP Arena): Adler Mannheim - Schwenninger Wild Wings.