Seit der sprunggewaltige Zamal Nixon (am Ball) die MLP Academics Heidelberg verstärkt, reiten die Heidelberger Basketballer auf einer Erfolgswelle. Foto: vaf
Heidelberg. (miwi) "Wir sollten nicht auf die Tabelle schauen", sagt Branislav Ignjatovic. Das meint der Trainer des Basketball-Zweitligisten MLP Academics Heidelberg nicht nur im Allgemeinen, sondern speziell vor diesem Wochenende. Als Tabellendritter mit einer Bilanz von acht Siegen und zwei Niederlagen treffen die Heidelberger am Sonntag um 17 Uhr im Olympiastützpunkt Rhein-Neckar auf die Kirchheim Knights, die mit zwei Erfolgen und acht Niederlagen am Tabellenende zu finden sind. Daran orientiert sich Ignjatovic aber nicht, der von einer "harten Prüfung" für seine Mannschaft ausgeht.
Zwei Dinge sollten den Serben optimistisch stimmen, dass seine Spieler der Verlockung widerstehen, den nächsten Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen. Einerseits machten die Academics-Cracks im bisherigen Saisonverlauf nicht den Eindruck, nachlässig oder sogar fahrlässig in ihre Spiele zu gehen, und andererseits hilft dem Trainer eine Erfahrung aus der Saisonvorbereitung, um zu seinen Spielern durchzudringen. "Wir haben damals gegen Kirchheim verloren und dabei gesehen, wie gut die Knights besetzt sind", erklärt Ignjatovic.
Anfang September unterlagen die Heidelberger in Kirchheim mit 70:72, was Branislav Ignjatovic die Gewissheit gibt, dass seine Spieler den Fokus vor dem Zweitliga-Spiel am Sonntag nicht verlieren. Vor zehn Wochen war Zamal Nixon nicht mit dabei, denn der Guard stieß erst knapp zwei Wochen später zur Mannschaft – und ist ein Grund für den bislang positiven Saisonverlauf. Mit Nixon spielen die Heidelberger sehr stabil, und sie bewiesen mit dem souveränen Sieg zuletzt in Schwenningen, dass sie auch mit der Rolle des Favoriten umgehen können. Gegen Kirchheim hofft Ignjatovic auf eine weitere Bestätigung dafür.
Die Basis für den klaren Erfolg in Schwenningen lag auf einer guten Defensivleistung, einer Steigerung zu vielen Partie zuvor. "Mit der Offensive bin ich sehr zufrieden, weil wir vor allem von außen sehr viele Optionen haben", lobt Ignjatovic. Im zweiten Schritt geht es nun darum, in der Verteidigung dem Niveau nahe zu kommen, das die Heidelberger in der vergangenen Spielzeit bis ins Playoff-Halbfinale geführt hatte. "Wir arbeiten daran und machen Fortschritte", sagt der Trainer. Auch wenn andere Spielertypen im Kader dafür sorgen, dass die Intensität in der Defensive nicht der aus dem Vorjahr gleichkommt, ist der Serbe zuversichtlich, dass das Team in diesem Bereich noch besser wird.
Dazu zählt auch das Rebound-Verhalten, denn da zählen die Academics weiterhin zu den schwächeren Teams der 2. Liga. "Wir hatten uns in diesem Bereich mehr erhofft", sagt Ignjatovic und arbeitet im Training intensiv an einer Verbesserung. "In der Defensive kommt der Ball zu dir, in der Offensive musst du zum Ball", lautet eine Basketball-Regel, an die der Trainer seine Spieler erinnert. "Wir dürfen dem Gegner nicht so viele zweite Chancen geben", fordert er – auch gegen Kirchheim. Damit das Negativerlebnis aus der Vorbereitung gegen die Knights in ein positives in der regulären Saison verwandelt wird.
2. Bundesliga Pro A Herren, Sonntag, 17 Uhr: MLP Academics Heidelberg – Kirchheim Knights (Im Neuenheimer Feld 710).