Konnte die Niederlage gegen Chemnitz nicht verhindern: Heidelbergs Niklas Würzner. F.: vaf
Von Nikolas Beck
Heidelberg. Richtungsweisende zwei Tage waren es für die MLP Academics. Seit Montagmittag steht fest, dass ihre sportliche Heimat künftig SNP Dome heißen wird. Im Rahmen einer Pressekonferenz auf der Baustelle zur neuen Halle an der Speyerer Straße verkündeten Heidelbergs Oberbürgermeister Eckart Würzner und Andreas Schneider-Neureither, CEO des Software-Unternehmens SNP, die auf zunächst einmal zehn Jahre beschlossene Namenspartnerschaft.
"Durch die Halle haben die Academics eine Perspektive, in die Bundesliga aufzusteigen", sagte Würzner. Dass das anvisierte Ziel des Zweitligisten aber kein leichtes ist, wurde über 1000 Zuschauern erst am Abend zuvor eindrucksvoll vor Augen geführt: Gegen den großen Meisterschaftsfavoriten Chemnitz reichte eine engagierte Leistung nicht, um den Tabellenführer beim 85:102 ernsthaft in die Bredouille zu bringen. "Sie haben uns unsere Grenzen aufgezeigt", sagte Spielmacher Sebastian Schmitt, der mit den Academics mit elf Siegen und jetzt zehn Niederlagen als Tabellensechster weiterhin um den Einzug in die Playoffs kämpft.
OB Würzner, dessen Sohn Niklas bei den Heidelbergern ebenfalls für den Spielaufbau zuständig ist, hatte die Partie am Sonntag wie fast jedes Heimspiel aus der ersten Reihe verfolgt und war von den Sachsen beeindruckt. "Das war ein professioneller Auftritt, sie haben tollen Teambasketball gespielt." Dennoch: "Die Academics haben lange gut mitgehalten und vor allem die erste Hälfte war ausgeglichen", so Würzner, der es als "absolut realistisch" bezeichnet, im SNP Dome bald Erstliga-Basketball zu sehen.
"Darauf arbeiten wir hin", sagte Schneider-Neureither, der mit seinem Unternehmen seit zweieinhalb Jahren bereits Trikotsponsor der Heidelberger ist.
Ganz besonders freut sich daher auch Academics-Manager Matthias Lautenschläger, dass SNP den Zuschlag für die Namensrechte erhalten hat: "Andreas Schneider-Neureither ist ein Macher und ich schätze neben seinem enormen Engagement in der Region auch ihn als Persönlichkeit sehr", so Lautenschläger. Die Stadt könne stolz sein, auf solche Unternehmer zählen zu können.
Dort, wo die "Akademiker" hinwollen, sind ihre Vereinskolleginnen der SNP BasCats bereits angekommen. Der Bundesligist machte es am Samstagabend – ebenfalls vor heimischem Publikum gegen den Ligaprimus – spannender als die Herren. Und Trainer Dennis Czygan hofft nach wie vor, dass das letzte Wort nach der 88:92-Overtime-Niederlage gegen Keltern noch nicht gesprochen ist. Wegen eines "Phantom-Korbs", für den die Schiedsrichter fälschlicherweise den Gästen zwei Punkte anrechneten, haben die Heidelberger die Spielleitung eingeschaltet. "Schriftlicher Protest und Spielbericht sind auf dem postalischen Weg", so Czygan gestern gegenüber der RNZ: "Aus meiner Sicht müsste der Spielstand korrigiert werden und wir hätten die Partie gewonnen."