Sinan Akdag machte mit zwei Toren gegen Augsburg beste Werbung für sich. Foto: vaf
Von Rainer Kundel
Mannheim. Jan-Axel Alavaara, der Sportmanager der Adler Mannheim, konnte am Nachmittag seines 46. Geburtstages einen Haken unter die Doppelrunde in der DEL-Südgruppe machen. Nach dem 4:2-Sieg gegen die Augsburger Panther weisen die Blau-Weiß-Roten mit 58 Punkten (Durchschnitt 2,41) gruppenübergreifend die beste Bilanz auf.
Dass Nord-Spitzenreiter Eisbären Berlin bei nur 52 Zählern 15 Tore mehr erzielte, hat seinen Grund in der deutlich besseren Powerplay-Quote (27 zu 14 Prozent) der Hauptstädter. "Sanft ausgedrückt, haben wir hier noch viel Potenzial", umschrieb Pavel Gross die Baustelle seiner Mannschaft. Das sei jedoch nicht der einzige Mangel, sagt der Trainer. "Auch unser Umschaltspiel kann noch besser werden, wir haben das Personal dazu. Um aus dem eigenen Drittel zu kommen, braucht es vier, fünf gute Pässe, das ist uns gegen Augsburg nicht gelungen."
Hier gingen auch die Meinungen der Verteidiger auseinander. Während Doppeltorschütze Sinan Akdag ("Im letzten Drittel haben wir den Vorsprung clever verteidigt") das Verwalten des Vorsprungs in den Vordergrund stellte, favorisiert Kollege Thomas Larkin eine andere Variante. "Wir sind am besten, wenn wir das Spiel selbst machen, denn im Hinblick auf die kurzen Playoffs kann jeder Patzer entscheidend sein." Angesichts der Stärken von Akdag, sich gut in die Offensive einzubringen, stellt sich die Frage nach der Zukunft des 31-Jährigen. "Ich liebe Mannheim und bin seit sieben Jahren hier", erklärte der gebürtige Rosenheimer mit türkischen Wurzeln.
2014 verpflichtete der damalige Manager Teal Fowler den Verteidiger aus Krefeld, wo er ein eher unbeschriebenes Blatt war. In Mannheim nahm Akdag unter der Regie von Geoff Ward eine steile Entwicklung und wurde ein wichtiger Baustein im Meisterteam 2015. "Ich versuche, viel zu machen und meine Rolle offensiv und defensiv zu interpretieren", beschreibt der Betriebswirt (Schwerpunkt Arbeitspsychologie) seine Aufgabe.
Pavel Gross hat bereits eindrücklich darauf hingewiesen, dass er die vielen Pausen zwischen den Spielen für Zeitverschwendung auf Kosten längerer Playoffs hält. Bevor es am Montag nächster Woche im ersten Nord-Süd-Vergleich im Heimspiel gegen die Wolfsburg Grizzlys geht, erhalten die Spieler zwei Tage frei. Am Mittwoch trainiert jeder individuell, ab Donnerstag sind vier Tage Mannschaftstraining eingeplant.
"Man glaubt gar nicht, wie schnell die Spieler manche Dinge vergessen, sei es nach drei Tagen oder zwei Wochen Pause", wundert sich Gross und lässt deshalb nochmals das ganze Programm abspulen: Zweikämpfe, Aufbau, Pass-Spiel, Über-und Unterzahl. Auch weil in den Wochen danach mit 14 Spielen in 27 Tagen und mehr Reisekilometern als bisher die Regeneration im Vordergrund stehen wird.
Die Termine der Adler in der Verzahnungsrunde: 22. März gegen Wolfsburg, 24. März in Bremerhaven, 25. März in Wolfsburg, 29. März gegen Iserlohn, 30. März gegen Düsseldorf, 1. April in Iserlohn, 3. April gegen Köln, 5. April gegen Bremerhaven, 8. April in Köln, 9. April in Düsseldorf, 11. April gegen Berlin, 13. April in Krefeld, 16. April gegen Berlin, 18. April gegen Krefeld.