Hoffenheim A-Junioren: Ungewohnte Hauptrolle für den Torwart

Dominik Draband wird für die A-Junioren der TSG Hoffenheim zum Lebensretter und ist vom Gewinn der Meisterschaft überzeugt

19.05.2015 UPDATE: 20.05.2015 06:00 Uhr 1 Minute, 53 Sekunden

Rettete den Hoffenheimer 3:2-Sieg gegen Leipzig: Torhüter Dominik Draband. Foto: APF

Von Michael Wilkening

Sinsheim. Dominik Draband sprang in einem Satz über den Zaun, der das Spielfeld des Dietmar-Hopp-Stadions von der Tribüne trennt, der Torwart der A-Junioren der TSG Hoffenheim sprintete danach die Stufen bis zu einem Fenster am VIP-Raum hoch und herzte dort eine Traube von Menschen. Draband war der Held des Abends und hauptverantwortlich dafür, dass die TSG wie im Vorjahr im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft steht. Mit einer Handvoll Glanzparaden sicherte er im Halbfinal-Rückspiel den 3:2-Sieg über RB Leipzig und damit das finale Duell der Hoffenheimer am kommenden Montag (20.15 Uhr) im Lohrheidestadion des FC Wattenscheid 09 gegen den FC Schalke 04.

Das Heimrecht des Endspiels genießen die Schalker, weil aber deren Arena wegen Konzerten der Rockband AC/DC und der Schlager-Königin Helene Fischer in der kommenden Woche geblockt ist, weichen die Knappen nach Bochum-Wattenscheid aus.

Dominik Draband interessierte sich für den Spielort des Finales nicht, am Montagabend genoss der Torhüter, einmal im Mittelpunkt zu stehen. "Heute war ich mal am Zug", kommentierte er die 90 Minuten, in denen er seine Klasse zeigen konnte. Selbst DFB-Sportdirektor Hansi Flick war angetan. "Der Hoffenheimer Torwart ist richtig gut", urteilte Flick noch während der Partie. Die Qualität des Keepers ist keine Überraschung, weil die Hoffenheimer aber in vielen Spielen der Saison drückend überlegen sind, kommt sie selten zum Tragen. "Oft bekomme ich fast keinen Ball aufs Tor, weil wir so gut sind", legte Draband seinen Alltag offen. Das Halbfinale gegen die Leipziger war deshalb wie ein Feiertag für den Torwart.

"Drabi hat uns am Leben gehalten", lobte Trainer Julian Nagelsmann seine Nummer eins. Besonders in der Phase nach dem zwischenzeitlichen 1:2, als die Hoffenheimer böse wackelten, sorgten Drabands Reflexe dafür, dass der Titelverteidiger doch das Gleichgewicht hielt. In den Himmel heben wollte der TSG-Trainer seinen Keeper dann aber doch nicht und ordnete dessen Leistung deshalb ein: "Dafür haben wir ihn ja im Tor stehen, weil wir wissen, dass er richtig gut ist. Und sein Job ist es, uns zu helfen, wenn es notwendig ist", sagte Nagelsmann, der während des Spiels lebhaft an der Seitenlinie agierte, nach dem Schlusspfiff aber sofort zur abgeklärten Analyse überging.

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Seinen Job erledigte Draband vortrefflich und freute sich schon wenige Minuten nach Abpfiff aufs Finale. Im vergangenen Jahr, als die Hoffenheimer durch einen 5:0-Sieg gegen Hannover 96 erstmals A-Junioren-Meister wurde, war Draband bereits dabei, hatte als Ersatztorwart aber nur eine Nebenrolle inne. Mit einer wichtigen Rolle ausgestattet will das Torhüter-Talent den Erfolg wiederholen. "Wenn wir unsere Leistung bringen, können wir wieder Deutscher Meister werden", sagte Draband voller Überzeugung. Und: "Ich glaube, dass Leipzig im Halbfinale der stärkere von den möglichen Gegnern war."

Unmittelbar nach dem 3:2-Sieg über gute Leipziger herrschte nicht bloß Hoffnung auf die neuerliche Meisterschaft, der Glaube daran war spürbar. "Wenn wir unser Spiel durchdrücken, bin ich guter Dinge", sagte Patrick Kapp. Der Innenverteidiger hatte mit seinem Tor zum 2:2 dafür gesorgt, dass die TSG am kommenden Montag in Bochum spielen darf und fieberte den 90 Minuten in der Lohrheide bereits entgegen: "So etwas erlebt man nicht oft in seinem Leben."

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