SVS-Erweiterung

Mehrheit für Kompromiss zeichnet sich ab

Die RNZ hörte sich bei den vier Fraktionen vor der Abstimmung am Montag um.

22.04.2022 UPDATE: 23.04.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 56 Sekunden
Das Gelände, um das es geht. Foto: Priebe

Sandhausen. (luw) In einer Sache dürften sich alle Beteiligten einig sein, wenn der Gemeinderat am kommenden Montagabend in der Festhalle über den Kompromissvorschlag der Verwaltung für die Erweiterung des SV Sandhausen (SVS) abstimmt: Sie werden froh sein, dass in dieser teils heiß diskutierten Angelegenheit endlich eine Entscheidung fällt. Laut einer Umfrage der RNZ bei den vier Fraktionen wird eine Mehrheit des Gremiums für den Grundsatzbeschluss stimmen, der eine Alternative zu einem Stadionneubau bildet.

Das bedeutet, dass der SVS-Nachbar FC Sandhausen auf die andere Seite der Jahnstraße ins Walter-Reinhard-Stadion ziehen und der ebenfalls benachbarte Tennisclub (TC) eine neue Anlage wenige Meter weiter nördlich auf der bisherigen Fläche des FC erhalten würde. Und weil der Fußball-Zweitligist bisher das – dann vom FC belegte – Walter-Reinhard-Stadion mitnutzt und einen Bedarf von zwei weiteren Trainingsplätzen angemeldet hatte, würden drei neue Sportplätze direkt am BWT-Stadion entstehen: zwei durch die Verlagerung von TC beziehungsweise FC und einer im Waldschutzgebiet Schwetzinger Hardt.

Entgegen dem Wunsch der Bürgerinitiative "Pro Waldschutz" (BI) soll dazu das 2018 bereits eingeleitete Bebauungsplanverfahren "Sportzentrum Süd" fortgeführt werden, das eigentlich eine Rodung von rund 2,5 Hektar vorsieht: Damals waren zwei Sport- und 144 Parkplätze im Wald südlich des BWT-Stadions geplant. Nach dem Grundsatzbeschluss soll hier aber eben nur ein Sportplatz errichtet werden, sodass auch wesentlich weniger Bäume fallen würden.

Im Rahmen der RNZ-Umfrage erklärte CDU-Rätin und -Gemeindeverbandsvorsitzende Anna Maria Köhler nun, dass man in ihrer mit acht Mitgliedern stärksten Fraktion dem Beschlussvorschlag "grundsätzlich positiv gegenübersteht". Abgestimmt werde aber erst am Montag. Zudem ergänzte Köhler: "In den vergangenen vier Wochen kamen aus der Bevölkerung – außer von BI-Sprecherin Petra Weiß – nur positive Rückmeldungen zu dem neuen Vorschlag."

Thorsten Krämer (SPD) sagte derweil als Vorsitzender seiner sechsköpfigen Fraktion, dass diese "überwiegend für den Vorschlag" stimmen werde. "Dem einen oder anderen liegt allerdings die noch ungewisse Frage der Kosten im Magen", fügt der Sozialdemokrat hinzu.

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Heidi Seeger erklärte für die FDP, dass ihre vier Mitglieder große Fraktion "mehrheitlich" für den Beschlussvorschlag stimmen werde. "Ich gebe ehrlich zu: Anfangs war ich gegen das Abholzen, aber jetzt haben wir einen Kompromiss, für den sich alle bewegen müssen." Jedoch befinde sie sich derzeit in einem schon lange gebuchten Urlaub und könne nicht mit abstimmen.

Deren GAL-Pendant Ralf Lauterbach kündigte an, dass es in seiner ebenfalls vierköpfigen Fraktion "nach einer geschlossenen Ablehnung des Beschlussvorschlags aussieht". Er selbst sei am Montag aber verhindert und könne nicht an der Sitzung teilnehmen.

SVS-Präsident Jürgen Machmeier erklärte übrigens kürzlich auf Anfrage, dass die alleinige Finanzierung eines Stadionneubaus durch den Club noch geprüft werde. "Wie wir jedoch bereits mehrfach kommuniziert haben, ist es für den SVS derzeit schwer, das Projekt alleine zu finanzieren", so Machmeier. Überdies sehe man aktuell "keine Notwendigkeit, mit weiteren Informationen an die Öffentlichkeit zu gehen, bevor der Gemeinderat nicht entschieden hat". Nach der Präsentation des anvisierten Grundsatzbeschlusses durch Rathauschef Hakan Günes Ende März hatte Machmeier wie berichtet noch angekündigt, die Finanzierungsfrage "bis zur Entscheidung des Gemeinderats ernsthaft zu prüfen".

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