Hollmuth/Mühlrain-Anbindung in Neckargemünd

Bürgerbus statt Ruftaxi?

Grüne kämpfen weiter für eine bessere Anbindung – Die Verwaltung ist aber ausgelastet

22.10.2017 UPDATE: 23.10.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 23 Sekunden

Das Rathaus in Neckargemünd. Archiv-Foto: Reinhard Lask

Neckargemünd. (cm) Es gibt kaum noch Hoffnung, dass die beiden bislang vom öffentlichen Nahverkehr weitgehend abgeschnittenen Wohngebiete Hollmuth und Mühlrain in absehbarer Zeit von einem Ruftaxi angefahren werden. Die Verbindung war zuletzt in weite Ferne gerückt, weil die Ausschreibung wegen eines "nicht annehmbaren Preises" mit einer zwei- statt einstündigen Taktung wiederholt werden musste. Taxiunternehmen zeigten sich sehr zurückhaltend, weil die Nutzung kaum planbar sei. Die Grünen wollen sich damit jedoch nicht abfinden und organisierten vor der Bundestagswahl eine Informationsveranstaltung. Ihnen schwebt ein Bürgerbus mit ehrenamtlichen Fahrern und einem festen Fahrplan vor, wie es ihn zum Beispiel in Mauer gibt.

In der zurückliegenden öffentlichen Sitzung des Gemeinderates berichtete nun Hermino Katzenstein (Grüne) von der Veranstaltung: "Alle anwesenden Bürger haben darum gebeten, dass der öffentliche Nahverkehr in den Wohngebieten verbessert wird", sagte er. Ein - zugegeben nicht repräsentatives - Stimmungsbild habe ergeben, dass 90 Prozent Interesse an einem Bürgerbus zeigten und diesen auch gerne nutzen würden. "Wir haben ja noch die Mittel für das Ruftaxi im Haushalt und es gibt auch eine Förderung vom Land", ergänzte er und forderte eine Bedarfserhebung durch die Stadt für ein Ruftaxi oder einen Bürgerbus. "Wir bitten darum, dass die Stadt ein Konzept vorstellt - so viel Arbeit ist das ja nicht", meinte Katzenstein.

Bürgermeister Frank Volk sah das anders: "Wir sollten dies ins nächste Frühjahr schieben", entgegnete er. Die zuständige Mitarbeiterin Petra Polte sei derzeit mit der B 37-Großbaustelle ausgelastet. "Wir sind ja am Ruftaxi dran", sagte Volk. "Aber ein Konzept auszuarbeiten ist in vier bis fünf Wochen nicht möglich." Von 45 Mitarbeitern im Rathaus seien aktuell zehn Prozent mit der B 37 oder der Unterbringung von Flüchtlingen beschäftigt. "Auch die Bundestagswahl hat Kraft gekostet", so Volk. "Zudem haben wir eine Umorganisation vor." Er wisse aber um den Bedarf, sagte der Rathauschef, der selbst in dem Gebiet wohnt: "Ich kriege es immer wieder von meinen Nachbarn erzählt."

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Hermino Katzenstein stimmte zähneknirschend zu. "Wir werden das Thema aber eng im Auge behalten", kündigte er an und bat darum, die finanziellen Mittel für das Ruftaxi aus diesem Jahr ins nächste Jahr zu übertragen. Volk stimmte zu: "Das Geld ist nicht verloren."

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