Neckarbischofsheimer Flüchtlingshilfe zeigt "Vorbildliches Engagement"
MdL Hermino Katzenstein war beim Antrittsbesuch in der Stadt angetan vom Einsatz des Vereins

Hörte sich an, wo der Schuh drückt: Hermino Katzenstein (r.) vor der Flüchtlingsunterkunft mit Tanja Grether, RNK-Sozialarbeiterin Heidrun Fritsch und Dirk Hartkopf (v.r.). Foto: Barth
Neckarbischofsheim. (cba) "Großen Respekt" für die Flüchtlingshilfe Neckarbischofsheim bekundete MdL Hermino Katzenstein bei seinem Antrittsbesuch in der Stadt. Der Landtagsabgeordnete der Grünen ist seit dem Neujahrsempfang 2016 der Stadt selbst Mitglied des Vereins, kann sich nach eigenem Bekunden zwar nicht aktiv einbringen, attestierte dem Vorsitzenden Dirk Hartkopf jedoch "vorbildliches Engagement".
Bürgermeisterin Tanja Grether verriet Sorgen und Nöte der Stadt wie in Sachen Anschlussunterbringung ("das stellt uns noch vor enorme Probleme") und war mit dem Grünen-Politiker auf Besichtigungstour in der Flüchtlingsunterkunft, der ehemaligen Strumpffabrik, die seit Anfang April fertig renoviert ist, wo nun am 6. Juni die ersten Bewohner einzogen (derzeit 18) und wo im Juli weitere 33 Flüchtlinge erwartet werden. Bislang sei alles "optimal gelaufen", so Dirk Hartkopf, er sprach von "relativ glücklichen Umständen". Katzenstein zeigte sich beeindruckt: "Ich bin sehr angetan, wie es hier läuft". Etwa mit dem Modell Patenschaften, mit den nun "hellen, freundlichen Räumen" oder mit der guten Vorbereitung auf die neuen Bürger.
"Wie geht es denn der Stadt grundsätzlich?" Bei der Plauderrunde des Landtagsmitgliedes und der Bürgermeisterin im Rathaus kamen die zentralen Hürden, vor denen Neckarbischofsheim derzeit steht, zur Sprache wie die Stadtentwicklung mit Neukonzeptionierung des Stadthallenareals oder der Anbau ans Gymnasium. "Die Fachräume sind veraltet, die Planer sitzen dran", so Tanja Grether zum derzeitigen Stand der Dinge. "Ich freue mich, dass das ASG so gefragt ist. Das liegt bestimmt nicht nur an G9". Stadtentwicklung inkludiere die Ortsteile, merkte Tanja Grether zudem an.
Bevor jedoch von gestalterischen Aufgaben gesprochen wurde, kamen die städtischen Finanzen aufs Tapet. "Sind Sie hoch verschuldet", wollte Hermino Katzenstein, der auch Stadtrat in Neckargemünd ist, wissen.
Die Bürgermeisterin verwies auf die Pro-Kopf-Verschuldung: 1200 Euro. "Hoppala", so der Kommentar des Landtagsabgeordneten. "Wenn die Kreisumlage nicht gesenkt wird, wäre uns das recht", so Tanja Grether. Zwei Seelen schlagen in seiner Brust, meinte Katzenstein dazu, der seit 2014 auch Kreisrat ist.