Diese Themen hat der Gemeinderat noch bearbeitet
Zum Beispiel die Parksituation am Sinsheimer Freibad

Sinsheim. (cbe) Wer mulcht denn da im Mai, wenn die Molche laichen? Eine von eher wenigen brennenden Fragen im Vorfeld der jüngsten Gemeinderatssitzung. Außerdem ging’s um Parkflächen und Wahlpannen, Altbauten und Blühwiesen. Hier die Splitter.
> Die freie Stadthallen-Parkhaus-Fläche schottern und Autofahrern zur Verfügung stellen, die zurzeit wegen der Festplatz-Sanierung nicht vor dem Freibad parken können, will Freie-Wähler-Sprecher Harald Gmelin. Da das Parkhaus wegen mangelnder Bieter auf absehbare Zeit sowieso nicht gebaut werde, biete sich die an. Das Freibad, vermutet Gmelin, müsse sich ansonsten auf drastische Besucherrückgänge einstellen. Oberbürgermeister Jörg Albrecht hält nichts davon: "Das kostet dann sechsstellig", sagte er, "wir bräuchten 20 bis 30 Zentimeter Material." Stattdessen dürfe man den Übungsplatz der Verkehrswacht öffnen. Ohnehin ist in Sachen Stadthallen-Parkhaus möglicherweise eine neue Situation eingetreten: Wie Albrecht bekannt gab, habe die Stadtverwaltung "zurzeit drei Angebote von Baufirmen auf dem Tisch", die das Projekt möglicherweise schultern wollten: Diese würden zurzeit geprüft, sagte Albrecht. Erst vor kurzem war das Vorhaben, das ursprünglich bis zum Beginn der Landesheimattage geplant war, wegen des Mangels an Baufirmen für unbestimmte Zeit auf Eis gelegt worden.
> Mulchen und Mähen im Mai stieß CDU-Rat Georg Trunk sauer auf: Wassergräben seien gerade in dieser Zeit als Lebensraum und Rückzugsort von Amphibien und Bodenbrütern wichtig, ähnlich wie Hecken für Wildvögel. "Dürfen wir das? Wollen wir das?", fragte Trunk. Infrastrukturamtsleiter Bernd Kippenhan sagte, man müsse "Lebensräume unterscheiden". Bei Hecken würde lediglich der Jahreszuwachs entfernt und "nicht ins Altholz eingegriffen"; bei Gräben laufe man Gefahr, dann schon weniger aktive Tiere "auszugraben", die sich "zurzeit noch in Sicherheit bringen und später zurückkehren" könnten, sagte Kippenhan. "Das ist doch scheinheilig", grummelte Georg Trunk.
> "Einstürzende Altbauten" in der Hauptstraße mahnte wiederholt Grünen-Rat Alex Riederer an: "Ich möchte mich erkundigen, warum sich da nix tut." Es tut sich doch was, sagte Albrecht, verriet aber nicht, was genau: Es gebe inzwischen einen "regen Mailkontakt".
> Die Panne bei der Auszählung der Kommunalwahl "lag nicht an der Stadt Sinsheim", zog Hauptamtsleiter Marco Fulgner Bilanz der Ursachenforschung, ohne ins Detail zu gehen. Wie zu Beginn vermutet, sei die EDV schuld an der um Stunden verspäteten Bekanntgabe des Wahlergebnisses. "Eine größere Stadt im Raum Karlsruhe" habe das Problem auch gehabt, so Fulgner. "Die größte Fehlerquelle ist das Wahlsystem als solches", fiel SPD-Rat Michael Czink dazu ein.
> "Auch mal loben" wollte CDU-Sprecher Friedhelm Zoller die Verwaltung, und sprach die zahlreichen Blühflächen an Straßenrändern, Kreisverkehren und Ortseingängen an. Hier in den vergangenen Jahren "etwas deutlich umgestellt worden", fand Zoller.
> Junge Aktivisten der Sinsheimer "Fridays for Future"-Bewegung sorgten im öffentlichen Frageteil für Aufsehen, auch wegen ihres teilweise forschen Auftretens. Das Grüppchen aus Kindern und Jugendlichen verlas einen Forderungskatalog, wurde jedoch von OB Albrecht mit dem Verweis unterbrochen, dass üblicherweise nur Anfragen erlaubt seien, keine Stellungnahmen. Die Reaktionen im Gremium auf den Beitrag waren gemischt. (hier der Bericht dazu)



