Stebbachs Ortszentrum soll mit Geld vom Land erblühen
Die Gemeinde will den Ortsteil ins Landessanierungs-Programm bringen. Ob das 2024 schon klappt, ist aber ungewiss.

Von Gabriele Schneider
Gemmingen. Eine dreiteilige Abstimmung mit jeweils einstimmigem "Ja" des Gremiums mit erhofft positiven Auswirkungen auf Stebbach gab es in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats: Die Räte votierten erstens dafür, dass die Verwaltung für ein künftiges Sanierungsgebiet "Ortsmitte Stebbach" den Antrag zur Aufnahme ins Landessanierungsprogramm 2024 stellt, zweitens soll das Unternehmen "Landsiedlung Baden-Württemberg" die damit einhergehenden Sanierungsphasen rechtlich begleiten, und drittens wird das Netzwerk Planung und Kommunikation aus Stuttgart damit beauftragt, ein Entwicklungskonzept für den gesamten Ortsteil zu erarbeiten.
Zum Jahreswechsel rechnet die Gemeinde die laufende Sanierungsmaßnahme "Ortszentrum Gemmingen" ab. Das ist Voraussetzung dafür, um anschließend für ein weiteres Gebiet, nämlich die "Ortsmitte Stebbach", einen Antrag zur Aufnahme ins Landessanierungsprogramm stellen zu können. "Wir wollen unbedingt versuchen, 2024 hereinzukommen", erklärte Bauamtsleiterin Julia Echle, denn die Aufnahme sei "eine sehr gute Fördermöglichkeit, weil im Sanierungsgebiet auch kommunale Vorhaben mit 60 Prozent gefördert werden können", erläuterte sie.
Fördergelder könnten von der Gemeinde genutzt, aber auch an Privatleute weitergegeben werden, die Wohnraum schaffen oder historisch bedeutende Gebäude erhalten wollen. Der Neuantrag muss spätestens im Herbst gestellt sein. Wird Gemmingen aufgenommen, muss die Gemeinde gesetzlich genau festgelegte, vorbereitende Untersuchungen vornehmen lassen, bevor mit dem Sanieren begonnen werden darf.
Weil die drei Phasen Antragstellung, vorbereitende Untersuchungen und Sanierung in enger Zusammenarbeit mit einem Sanierungsträger ungesetzt werden sollen, hatte die Verwaltung Offerten von zwei möglichen Sanierungsträgern eingeholt. Beide hätten sich "mit ziemlich guten Angeboten vorgestellt", die Verwaltung habe sich aber "letztlich für Landsiedlung BW entschieden, denn sie passt generell besser zu Gemmingen", begründete die Bauamtsleiterin nun. Der Zuschlag erfolgte unter anderem, weil die Firma schon mehrmals mit Planer Thomas Sippel vom Netzwerk Planung und Kommunikation zusammengearbeitet habe, der auch Projektbetreuer für das neue Sanierungsgebiet werde.
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Für das Erstellen des Antrags veranschlagt Landsiedlung Baden-Württemberg 7800 Euro, für die vorbereitenden Untersuchungen 11.500 Euro, für Beratung und Betreuung bei der Sanierung Stundenhonorare zwischen 88 und 113 Euro. Die Kosten der vorbereitenden Untersuchungen und der eigentlichen Sanierung seien komplett förderfähig und würden im Falle eines positiven Bescheids zu 60 Prozent von Land und Bund getragen, sagte Echle.
Neu hinzugekommene Bedingung sei, dem Antrag ein "gesamtörtliches Entwicklungskonzept" beizufügen. Bisher benötigte und erstellte Gemmingen nur einzelne Konzepte für jeden Ortsteil. Sippel fügt nun beide zusammen, denn er kenne sich damit aus und kenne auch Gemmingen und Stebbach genau, sagte Echle. Dass die Aufnahme ins Landessanierungsprogramm allerdings vielleicht nicht auf Anhieb klappt, ist den Gemeinderäten dabei klar. "Dann versuchen wir es für 2025 wieder", kündigte Bürgermeister Timo Wolf an.