Wer zahlt die Schülertransporte?
Weil die Finanzierung der Transporte trotz Landeszuschuss und Elternbeiträgen nicht kostendeckend ist, sollen sich die Nachbarkommunen an den Kosten beteiligen.

Sulzfeld. (gr) An der Gemeinschaftsschule Sulzfeld werden auch Schüler aus Zaberfeld und Mühlbach unterrichtet. Da zwischen diesen Orten und Sulzfeld keine Busverkehrsverbindungen bestehen, muss Sulzfeld einen freigestellten Schülerverkehr organisieren. Außerdem sind zwei Mal pro Woche Fahrten zum Schwimmunterricht ins Hallenbad nach Mühlbach zu organisieren.
Wie Hauptamtsleiterin Sarah Riedel in der Gemeinderatssitzung erläuterte, wurden sowohl die täglichen Schülertransporte als auch die sogenannten Badefahrten zum Schwimmunterricht ausgeschrieben. Allerdings ging auf beide Ausschreibungen lediglich jeweils ein Angebot des aktuellen Busunternehmens Stuber aus Zaberfeld ein.
Für die Schülerbeförderung beläuft sich das Angebot auf rund 57.000 Euro und für die Badefahrten auf knapp 9000 Euro, beides pro Jahr und netto. Mangels Alternativen nahmen die Gemeinderäte dieses Angebot einstimmig an. Trotz pauschaler Bezuschussung durch das Land und erhobener Elternbeiträge bleibt die Gemeinde auf einem jährlich wachsenden Defizit sitzen, das sie aus dem Gemeindehaushalt finanzieren muss. Bürgermeister Bolg kündigte an, seine Bürgermeisterkollegen aus den betroffenen Gemeinden bezüglich einer Kostenbeteiligung für deren eigene Schüler anzusprechen.
Die Stromversorgung in Sulzfeld ist gesichert und auf die Herausforderungen der Energiewende vorbereitet. Dies wurde beim "Netzdialog" der Netze BW im Sulzfelder Gemeinderat deutlich. Bürgermeister Simon Bolg lobte zu Beginn der jüngsten Gemeinderatssitzung die partnerschaftliche Zusammenarbeit und begrüßte Willi Parstorfer, Regionalmanager der Netze BW, zum Informationsaustausch.
Die Netze BW ist eine Tochter des Energieversorgers EnBW und für die Sicherheit der Stromversorgung in Sulzfeld verantwortlich. Wichtig für die Bürger sei natürlich eine hohe Versorgungssicherheit und eine schnelle Reaktionszeit im Schadensfall, sagte Parstorfer. Beides sei in Sulzfeld gegeben. Im Durchschnitt der zurückliegenden Jahre sei es in Sulzfeld nur zu 21 Sekunden Stromausfall pro Kunde gekommen. Mit rund 116 Kilometer Stromleitungen werden mehr als 1600 Hausanschlüsse bedient.
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Für die Benutzung der öffentlichen Straßen erhält die Gemeindekasse eine verbrauchsabhängige Konzessionsabgabe. Im vergangenen Jahr überwies die Netze BW rund 110.000 Euro für eine verbrauchte Strommenge von knapp 16,5 Terawattstunden. Je mehr Strom per Fotovoltaik in Sulzfeld selbst erzeugt werde, desto geringer falle künftig diese Konzessionsabgabe aus, bestätigte Parstorfer auf Nachfrage von Gemeinderat Reiner Pfefferle. 2022 seien bereits 23 Prozent des örtlichen Verbrauchs lokal erzeugt und eingespeist worden – Tendenz steigend – ein Schritt in Richtung der allseits gewünschten Energiewende.
Im Zuge dieser Energiewende gelten seit Jahresbeginn neue gesetzliche Regelungen für steuerbare Verbrauchseinrichtungen, informierte der Regionalmanager. Gemeinderat Timo Sauter sah hierin einen Widerspruch zur garantierten Versorgungssicherheit, wenn der Energieversorger die angeforderte Strommenge einseitig drosseln könne.
"Kann es sein, dass das E-Auto dann morgens einfach nicht geladen ist?" lautete seine Frage. Grundsätzlich gebe es in Deutschland eine Überproduktion von Strom, beruhigte Parstorfer, nur eben nicht zu jeder Tageszeit und an jedem Ort. Hierzu verwies er auf die noch immer fehlenden Stromtrassen von Nord nach Süd. "Das Netz wächst mit der Nachfrage", betonte Parstorfer, die Stromversorgung sei gewährleistet. In den vergangenen Jahren seien 1,4 Millionen Euro in den Ausbau des Stromnetzes in Sulzfeld geflossen.