Corona-Helden

Das Team im Pflegeheim "Alpenland" hat sich nicht weggeduckt

Alten- und Pflegeheim "Alpenland" und Sinsheimer Lebenshilfe bei Corona-Helden-Preisverleihung der Sparkasse Kraichgau geehrt

24.11.2020 UPDATE: 25.11.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 31 Sekunden
Katica Drzaljevic und Jana Eisenmann (r.) nahmen für das „Alpenland“ den Preis entgegen. Mit ihnen freuten sich Laudator Christian Beck (l.), Sparkassen-Vorstandsvorsitzender Norbert Grießhaber (M.) und Bad Rappenaus OB Sebastian Frei. Foto: Falk-Stéphane Dezort

Sinsheim/Bad Rappenau. (fsd) Über einen warmen Geldsegen von 750 Euro durfte sich jetzt die Belegschaft des Alten- und Pflegeheims "Alpenland" in Bad Rappenau freuen. Bei der Preisverleihung im Rahmen der "Corona-Helden" der Sparkasse Kraichgau wurden sie für ihr Engagement während der Corona-Pandemie mit dem 3. Preis ausgezeichnet.

Anfang März hatte es in der Einrichtung den ersten Corona-Ausbruch in der Region gegeben. Ein Mitarbeiter hatte nach einer Mailand-Reise über grippeähnliche Symptome geklagt und dann einen Bewohner und eine Kollegin angesteckt, die Covid-19 wiederum an ihre Tochter weitergetragen hatte. Daraufhin wurde das Heim mehrere Wochen unter Quarantäne gestellt. Mitarbeiter durften sich nur noch zwischen ihrem Zuhause und der Arbeitsstelle bewegen. Tanken sollten sie am besten an Zapfsäulen, an denen man kontaktlos bezahlen kann. Zum Teil wurden auch die Familien der Mitarbeiter isoliert.

"Damals war es eine total neue Situation. Das ,Alpenland‘ war schnell und massiv von Corona betroffen. Und niemand wusste, wie man damit umgeht", sagt RNZ-Redaktionsleiter Christian Beck und Laudator bei der Preisverleihung am Dienstag. "Aber Sie haben sich nicht weggeduckt, sondern der Herausforderung gestellt." Der baden-württembergische Gesundheitsminister Manfred Lucha hatte Mitte April das Quarantäne-Konzept in Bad Rappenau gelobt. "Sie haben gewissermaßen Pionierarbeit geleistet und sind ein absolut würdiger Preisträger", sagt Beck. Das Geld werde allen Mitarbeitern zugutekommen, sagten Pflegedienstleiterin Jana Eisenmann und Pflegerin Katica Drzaljevic, die den Preis entgegennahmen.

Zuvor hatte die Sparkasse die Lebenshilfe Sinsheim mit dem 4. Preis (500 Euro) ausgezeichnet. "Die Lebenshilfe arbeitet seit der Corona-Pandemie an ihrem Limit, um die Bewohner mit Handicap in den Wohnheimen und Wohngruppen weiterhin vollumfänglich zu betreuen", führte Sinsheims Oberbürgermeister Jörg Albrecht in seiner Laudatio aus. Für ihn sei das große Engagement keine Überraschung gewesen, denn die Mitarbeiter genießen ein großes Ansehen. In Zeiten von Besuchsverboten hätten sie fehlende Begegnungen der Bewohner mit Angehörigen selbst abgefangen. "Wir freuen uns über die warmen Worte. Und auch darüber, dass es nicht dabei bleibt", sagt Achim Oberli, der den Preis für die Lebenshilfe in Empfang genommen hat. "Wir werden mit dem Geld ein stückweit Gemeinschaft schaffen und ein Grillfest veranstalten, sobald wir es wieder dürfen."

"Wir wollen damit unseren Dank, unsere Anerkennung und unseren Respekt übermitteln", sagte Norbert Grießhaber, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Kraichgau. 50 Vorschläge für die "Corona-Helden" seien eingereicht worden. Eine Jury, bestehend aus Vertretern der Trägerkommunen, dem Bundestagsabgeordneten Danyal Bayaz sowie zwei Journalisten der RNZ und der Badischen Neuesten Nachrichten, hatten sich für die Preisträger entschieden.

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