Dielheim: Innenrenovierung der Pfarrkirche Heilig Kreuz in Balzfeld

In der Kirche hat sich schon allerhand getan - Rund 350.000 Euro werden investiert

27.07.2016 UPDATE: 28.07.2016 06:00 Uhr 2 Minuten, 31 Sekunden
Fotos: Pfeifer

Dielheim-Balzfeld. (zlb) Seit Mitte des vergangenen Jahres können die Balzfelder ihre katholische Pfarrkirche Heilig Kreuz nicht mehr nutzen. Sie müssen zum Gottesdienst entweder in die Kapelle an der Ortsumgehung, ins Ludwig-Englert-Haus oder in die Kirche Maria Königin nach Horrenberg ausweichen. Denn der Innenraum des Gotteshauses, das in seiner heutigen Form im Jahr 2011 seinen 250. Geburtstag feierte, wird zurzeit renoviert.

Rund 670 000 Euro hatten die Experten für die gesamte Innenraumsanierung der Kirche veranschlagt, die Erzbischöfliche Verrechnungsstelle hat als Obergrenze für das, was momentan finanzierbar ist, jedoch nur 350 000 Euro festgelegt. Dieser enge Kostenrahmen hat die Verantwortlichen dazu gezwungen, einige der eigentlich dringenden Sanierungsprojekte zu streichen oder auf später zu verschieben. Im Wesentlichen handelt es sich um die Renovierung der Orgel, den Windfang, die Reinigung der Statuen, die Absenkung des Außenbereichs und leider auch eine neue Heizung.

Um sich ein Bild vom Fortschritt der Arbeiten zu machen und über die weiteren Maßnahmen zu befinden, traf sich nun der Bauausschuss der Pfarrgemeinde unter dem Vorsitz von Rüdiger Epp mit Pfarrer Rudolf Grammetbauer und den Architekten des Erzbischöflichen Bauamts, Stefan Brunner und Katharina Vochatzer-Stier, vor Ort.

Betritt man die Baustelle durch das Haupttor der Kirche, fällt als Erstes das deckenhohe Gerüst an den Wänden auf. Der gesamte Boden ist sorgfältig abgedeckt, die Altäre und Heiligenfiguren sind mit stabilen Plastikfolien geschützt und die Kirchenbänke weggeräumt.

Es hat sich aber schon allerhand getan, wie die Architekten der RNZ mitteilen konnten: So wurde zum Beispiel die Warmluftheizung effektiver gestaltet und im Speicher der Zugang zum Glockenstuhl verkehrssicher gemacht. Die Elektroarbeiten sind im Wesentlichen abgeschlossen. Der Steinboden ist fertig, nur der Boden unter dem Gestühl wird noch farblich festgelegt. Die Sockel an den Wänden wurden vom Zementputz befreit, man hat ihn durch einen Kalkputz ersetzt, die Wände sind nun vorverputzt. Mit der Farbgestaltung der Kirche kann die Maler- und Restaurierungswerkstätte Markus Knopf demnächst beginnen. Die große Richtung ist im Einvernehmen mit allen Beteiligten schon vorgegeben: Die Kirche ist im Barockstil erbaut, also wird man die Farben entsprechend wählen: Die Wände in einem schönen Gelb, die Stuckflächen in einem gebrochenen Weiß und die Decke grau. Das Gestühl samt Boden hat man in dieses Farbkonzept aufgenommen, es wird sehr dunkel gefasst. "Typisch Barock" sind auch Säulen und Holzgeländer mit aufgemaltem "Marmor", die Balzfelder Kirche verfügt über einige schöne Beispiele. Leider sind Arbeiten dieser Art sehr teuer, sodass noch nicht klar ist, ob sie vergeben werden können. Um den Kirchenbesuchern und vor allem möglichen Sponsoren "Appetit" zu machen, wird man zunächst eine Säule als Muster renovieren und dann weitersehen.

Auch die Beleuchtung der Kirche war Thema dieses Treffens vor Ort: Die Kronleuchter wird man durch ein zeitgemäßes Konzept mit Leuchtstrahlern ersetzen. Architekt Brunner hatte zwei Muster mitgebracht, die Wahl war schnell getroffen. Die indirekte Beleuchtung wird den Innenraum wesentlich besser zur Geltung bringen als bisher. Ein weiteres Thema waren die bleiverglasten, unbemalten Kirchenfenster. Man hat die Lüftungsflügel bis heute mittels eines einfachen Seils bedient, das nun an vier Fenstern durch einen elektrischen Antrieb ersetzt wird. Die schadhaften Glasplättchen werden ausgetauscht, die Schrift mit den Namen der Stifter soll erneuert werden.

Damit Kirchenbesucher näher an die vielen Heiligenfiguren an den Wänden herantreten können und die Kälte von draußen nicht so sehr spüren, wird das Gestühl gekürzt und weiter zur Mitte gerückt. Einige Bänke beim Hauptportal sollen auch ganz entfernt werden, um Platz für Infotafeln und Regale zu schaffen, in denen Gesangbücher und Broschüren untergebracht werden können.

Stauraum fehlt auch in der Sakristei, vor allem für den Verteilerkasten mit Bedientableau, für Mikrofone und anderes technisches Gerät. Architektin Katharina Vochatzer-Stier erläuterte die hierfür vorgeschlagene Lösung aus Metall anhand eines Plans, der ohne Einwände akzeptiert wurde. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass in der Balzfelder Kirche die Arbeiten durchaus vorangehen. Es besteht also Hoffnung, dass in absehbarer Zeit das große Einweihungsfest über die Bühne gehen kann.

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