Schulzentrum Weststadt ist die größte Baumaßnahme seit der Multschule
Im Bildungsbereich gab es in 50 Jahren nichts Vergleichbares

Das Material ist gelagert, es kann losgehen: In der Breslauer Straße entsteht eine neue Schule samt Drei-Feld-Sporthalle. Foto: Dorn
Weinheim. (RNZ) Die Baumaschine, die nun mehrere Wochen lang metertiefe Pfähle zur Gründung in den Baugrund bohren wird, sieht mächtig aus. Die Symbolik passte. Es ist auch ein wirklich großes Projekt, das die Stadt Weinheim am Freitag begonnen hat. Das Schulzentrum Weststadt an der Breslauer Straße ist die größte Schulbaumaßnahme in Weinheim seit dem Bau der "Multschule" vor rund 50 Jahren.
Rund 25 Millionen Euro investiert nach aktuellem Stand die Stadt in den nächsten anderthalb Jahren in den neuen Gebäudekomplex am Sepp-Herberger-Stadion. Im Frühjahr 2021 soll das Gebäude fertiggestellt sein. Anschließend sind die Außenanlagen und die Zufahrt dran. Danach sollen die Schüler im Herbst jenes Jahres einziehen. Noch gehen sie auf die Albert-Schweitzer-Schule und die Johann-Sebastian-Bach-Schule. Doch dann sollen sie das neue Schulzentrum mit Leben füllen.
Stärkung des Bildungsstandorts
Bis dahin ist viel zu tun. Im kommenden Herbst plant das Amt für Immobilienwirtschaft ein zweites Paket an Ausschreibungen und die noch ausstehenden Vergaben. Wenn die neuen Gebäude, also die Schule selbst sowie eine Drei-Feld-Sporthalle, fertig sind, stehen rund 40.000 Kubikmeter umbauter Raum und 8600 Quadratmeter Bruttogeschossfläche für das schulische Leben zur Verfügung.
Das Schulzentrum West ist eine enorme Investition in die Stadt als Bildungsstandort. Als nächste Schritte stehen der Bau einer Spundwand zum Schutz der Baugrube und das Betonieren der Fundamente auf dem Plan der Architekten und Fachplaner.
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Eine Baukommission, bestehend aus Kommunalpolitikern, Schulleitungen, Planern und Fachämtern begleitet die Maßnahme ebenso wie ein Projektsteuerungsbüro. Die Hochbauabteilung im Amt für Immobilienwirtschaft nimmt für die Stadt die Bauherrenfunktion wahr und steht als Ansprechpartner für Fragen zur Verfügung.
In seiner Ansprache zum Baubeginn lobte Bürgermeister Torsten Fetzner den Mut des Gemeinderates, zur Stärkung des Bildungsstandorts dieses Schulzentrum bauen zu lassen. Bildung und der chancengleiche Zugang hierzu seien Standortvorteile einer Stadt und eine wichtige Zukunftsaufgabe einer verantwortungsvollen Kommunalpolitik. Das Geld sei daher "sehr gut angelegt".
Fetzner erinnerte auch daran, dass die Gespräche über den Neubau eines Weststadt-Schulzentrums schon vor über zehn Jahren mit einem Moderationsprozess unter Beteiligung von Schulen, Eltern und Vereinen begonnen hätten. Im Dezember 2015 fand ein Architektenwettbewerb statt, im folgenden Herbst die Beauftragung des Büros V-Architekten aus Köln.