Notunterkunft nach Brand unbewohnbar
Feuer brach im Zimmer eines alkoholisierten Bewohners aus - 41 Feuerwehrkräfte im Einsatz

Die Notunterkunft in der Viernhheimer Straße. Foto: Priebe
Weinheim. (web) Flammen und dichter Qualm schlugen aus den Fenstern, die Feuerwehr musste vier Menschen retten, ein 55-Jähriger wurde ins Krankenhaus gebracht: In der städtischen Notunterkunft für Wohnungslose in der Viernheimer Straße hat es am Mittag gebrannt. Mehrere Anrufer hatten um 12.25 Uhr die Feuerwehr alarmiert, die mit 41 Kräften zum Einsatzort eilte. Die Brandursache ist bisher unklar. Laut Polizei war der 55-jährige Gerettete "stark alkoholisiert", das Feuer sei in seinem Zimmer ausgebrochen.
"Als die Kräfte eintrafen, war im Erdgeschoss bereits eine massive Brandausbreitung zu beobachten", so Feuerwehrsprecher Ralf Mittelbach im RNZ-Gespräch. Das Zimmer des 55-Jährigen stand bereits in Vollbrand. Die Brandschützer gingen mit mehreren geschützten Trupps ins Gebäude. Nach rund einer Stunde hatten die Weinheimer und Sulzbacher Einsatzkräfte das Feuer unter Kontrolle, so der Feuerwehr-Sprecher. Das Haus ist nun erst einmal unbewohnbar. Eine Spezialfirma sicherte die ausgebrannten Fensterrahmen. Mitarbeiter des Bauhofs holten Sperrzäune.
Die Polizei geht derzeit von einem Sachschaden in Höhe von 150.000 Euro aus. Die Kripo hat - standardmäßig - die Ermittlungen zur Brandursache übernommen. Die Stadt könne den geretteten Bewohnern unmittelbar eine neue Bleibe zuweisen, so Weinheim-Sprecher Roland Kern und Markus Böhm, Leiter des Bürger- und Ordnungsamts. Fürs Erste seien sie bei Freunden im Nachbarhaus aufgenommen worden. Aber kurzfristig können sie in eine andere kommunale Unterkunft einziehen, voraussichtlich in der Stettiner Straße.
Dorthin kann auch der 55-jährige Bewohner zurückkehren, der mit einer Brandvergiftung zunächst ins Krankenhaus eingeliefert worden war. "Keiner bleibt ohne Dach überm Kopf", erklärte OB Heiner Bernhard, der noch während des Feuerwehreinsatzes an der Einsatzstelle war.
Ob die Notunterkunft für Wohnungslose, die im Winter eine sogenannte "Erfrierungsstube" für Notfälle vorhält, an gleicher Stelle eingerichtet werden kann oder woanders entsteht, stand gestern noch nicht fest. Bernhard dankte allen Einsatzkräften für deren Eingreifen.