Weinheim

Miramar äußert sich zu Kritik von Grundstückseigentümer

Parkdeck-Pläne: Bäder-Chef Marcus Steinhart geht weiter davon aus, mit Besitzern der anvisierten Fläche eine Einigung erzielen zu können.

28.09.2023 UPDATE: 28.09.2023 06:00 Uhr 1 Minute, 25 Sekunden
Mit Attraktionen wie dem Rutschenturm zieht das Miramar viele Besucher an – aber auch viel Verkehr. Foto: Dorn

Weinheim. (web) Noch stehen das Parkhaus und das Hotel am Miramar nicht. Aber der mit einer komfortablen Mehrheit gefasste Beschluss des Gemeinderats hat das Vorhaben des Badbetreibers doch einen großen Schritt vorangebracht: Schließlich ist die Stadt Weinheim mit dem Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan "Freizeitbad Waidallee" letzte Woche in ein Planungsverfahren eingestiegen, nach dessen Abschluss das Bad seine Vorhaben vermutlich in absehbarer Zeit in die Tat umsetzen kann.

Entsprechend groß war die Erleichterung aufseiten derer, die sich seit rund vier Jahren für diesen Kompromiss – das Hotel finanziert das dringend benötigte Parkdeck quer – eingesetzt haben. Miramar-Betreiber Marcus Steinhart, sein Medienberater und Mitglieder seiner Familie beobachteten die Ratsdebatte von den Zuschauerreihen aus und konnten den Saal zufrieden verlassen.

Kritik gab es dagegen von Investor Ömer Altindal, der ein Alternativ-Konzept ins Spiel gebracht hatte, sowie dem Miteigentümer eines Grundstücks, auf dessen Fläche das Parkhaus entstehen soll. Letzterer macht massive steuerliche Nachteile geltend, die im Zuge eines Verkaufs einträten. Er zeigte sich zudem betroffen darüber, dass das Miramar in einem Anschreiben an seine ebenfalls zur Grundstücks-Erben-Gemeinschaft zählenden Mutter von einem Photovoltaik-Projekt gesprochen habe. Tatsächlich werden die Flächen für das Parkdeck gebraucht.

Steinhart bezieht zu beiden Aspekten Stellung: "Von diesen angeblichen Verlusten haben wir erst vor kurzer Zeit erfahren und prüfen das", erklärte er am Dienstag zu der fiskalischen Problematik: "Bei einem Flächentausch würden wir die Kosten tragen. Man kann sicher eine vernünftige Einigung erzielen."

Bei der Sache mit der Photovoltaik-Anlage handele es sich um einen Abstimmungsfehler: "Mein Schwiegersohn hatte die Aufgabe, wegen der Energiekrise geeignete Flächen für Photovoltaik-Anlagen zu definieren", so der Miramar-Chef: "Dazu gehört auch unser Grundbesitz. Da es noch keinen Beschluss gab, hat er prophylaktisch angefragt."

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Doch in Sachen Sonnenergie kam es anders. "Diese Variante wurde verworfen, da die Stadt keine ebenerdigen Anlagen genehmigt. Wir haben jetzt im Zuge einer Dachsanierung alle Dächer mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet", erklärt er: "Das ist öffentlich bekannt und sollte das Missverständnis aus der Welt geschafft haben."

Das Miramar hatte den Abschluss seines Photovoltaik-Projekts Anfang des Monats bekannt gegeben. Mithilfe der PV-Module kann das Bad immerhin 9,3 Prozent seines Energiebedarfs abdecken. In absoluten Zahlen sind das etwa 650.000 Kilowattstunden von rund sieben Millionen Kilowattstunden im Jahr. Das Bad hat an dieser Stelle rund eineinhalb Millionen Euro investiert.

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