Die Christkind-Helfer arbeiteten in Rekordtempo
Bei der Aktion "Das Geschenk mit dem Lächeln" waren die Wünsche-Bäume im Nu abgeerntet. Manche Schenker standen indes vor Rätseln.

Von Günther Grosch
Weinheim. Insgesamt 304 Paar strahlende Kinderaugen mehr: Das ist das Ergebnis der 13. Weihnachtsbaumaktion "Das Geschenk mit dem Lächeln" der Bürgerstiftung Weinheim. 304 Stiefelchen pflückten in diesem Jahr freundliche Christkind-Helfer von den Tannenbäumen, die im Marktkauf Scheck-in, im Karlsberg-Carré, in der Weinheim-Galerie, in der Weststadt-Filiale der Volksbank Kurpfalz sowie bei der Firma Amend in der Nordstadt aufgestellt waren. Das Ziel: einen oder mehrere der in den Stiefelchen aufgeschriebenen Wünsche von Kindern aus wirtschaftlich schwächer gestellten Familien in Erfüllung gehen zu lassen.
Gudrun Aisenbrey vom Vorstand der Bürgerstiftung und Johannes Pförtner, der Vorsitzende des Aufsichtsrats, zeigten sich von dem Ergebnis begeistert: "So schnell wie in diesem Jahr waren die Zweige mit den Wunschzettel-Stiefelchen noch nie abgeerntet, und zwar an allen Standorten." Und damit nicht genug: Viele Spendenwillige, die sich schon in den Vorjahren an der traditionellen Weihnachtsaktion beteiligt hatten, diesmal aber zu spät dran waren, riefen bei Aisenbrey an. Sie fragten sie, ob es "möglicherweise an anderer Stelle doch noch Stiefelchen" gebe. So leid es ihr auch tat: Aisenbrey musste aufs nächste Jahr vertrösten.
Von einem Wermutstropfen musste sie dennoch berichten: Einige, vor allem ältere Menschen hätten nicht gewusst, was sie mit Wünschen wie zum Beispiel "Decenders-Extreme Prozeduales Freeryding", "Spidey FZG Flip & Jet", "Ekost 20254 RC Tornado Spheric" oder "Need for Speed Payback" anfangen sollen. "Gerade Schenker, die nicht immer ins Internet können oder googeln wollen, würden gern schon beim Lesen des Wunsches eine Vorstellung davon haben, was gemeint ist", so Aisenbrey. Ihre Bitte deshalb fürs nächste Mal: "Den Wunsch so zu formulieren, dass jeder auf Anhieb weiß, ob es sich nun um ein Spielzeug, um einen Kopfhörer oder etwas ganz anderes handelt." Einer der Anrufer wiederum habe ihr gegenüber geäußert, der von ihm im Stiefelchen vorgefundene Wunsch "Buntstifte mit Glitzer" sei so bescheiden, dass er noch etwas anderes dazulegen wolle. Eine ältere Dame berichtete, dass sie für die ganze Familie, deren Kind sich "Holztiere zum Spielen" wünschte, zusätzlich noch Eintrittskarten für den Heidelberger Zoo ins Päckchen legte.
Fazit auch von Jürgen Osuchowski, dem Vorsitzenden der Bürgerstiftung: "Trotz aller aktuellen Krisen, steigender Energiekosten und der Sorge vieler Menschen vor einer unsicheren Zukunft werde die Zahl der Schenkenden nicht kleiner. Der Wunsch, anderen eine Freude zu bereiten, überwiege trotz eigener Kümmernisse und Geldknappheit.
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Nach dem obligatorischen Pressefoto krempelten die fleißigen Helfer von Caritas, Diakonie, dem Jugendamt des Rhein-Neckar-Kreises sowie dem städtischen Amt für Soziales, Jugend, Familie und Senioren die Ärmel hoch, um die im Rathaus zwischengelagerten Päckchen in Umkartons zu verstauen und in Autos einzuladen, damit sie noch rechtzeitig vor dem Fest ihre Bestimmungsadresse erreichen.
Über die abgeernteten und für die Aktion nicht mehr benötigten Tannenbäume freuen sich derweilen die Kinder der Freudenberg-Kindertagesstätte, des Evangelischen Kindergartens Sonne und des Katholischen St. Laurentius-Kindergartens. Sie erhielten je einen der Bäume, die bis Weihnachten oder so lange in den Kitas stehen bleiben, bis die Nadeln abfallen.