"Ihre Kunstwerke sind etwas Besonderes"
Verleihung im Rathaus - Vielfalt der Beiträge löst Begeisterung aus

Ehe die Führung zu den Werken in der engeren Wahl des Walldorfer Kunstpreises begann, wurden drei Preise verliehen: (unten, v.li.) Hartmuth Schweizer, Konrad Wallmeier (1. Platz), Wolfgang Folmer (2. Platz), Erster Beigeordneter Otto Steinmann, Birgit Feil (3. Platz), Stadtbaumeister Andreas Tisch und Bürgermeisterin Christiane Staab. Fotos: Pfeifer
Walldorf. (seb) "Es war eine sehr, sehr schwere Wahl", betonte Bürgermeisterin Christiane Staab. Sie nahm die Verleihung des Walldorfer Kunstpreises 2018 zum Anlass, den 34 teilnehmenden Künstlern für ihre spannenden Beiträge zu danken. "Ihre Kunstwerke sind etwas Besonderes." Wobei es so natürlich zu einer großen Herausforderung geworden sei, aus den sogar über 50 eingereichten Werken elf in die engere Wahl zu nehmen und schließlich drei mit Preisen auszuzeichnen.
Der erste Preis, mit 7500 Euro dotiert, ging an Konrad Wallmeier mit "Unplugged". Auf den zweiten Rang gelangte Wolfgang Folmer mit seinem beschrifteten Baumstamm und erhielt 4500 Euro. Den dritten Platz (3000 Euro) erreichte Birgit Feil mit ihrer Arbeit "Anette Aussicht". Die RNZ wird diese und auch die übrigen acht Kunstwerke in der engeren Wahl mit einer Artikelserie näher vorstellen. Bis Oktober sollen die Kunstwerke ungefähr stehen bleiben, damit sich alle Walldorfer ein Bild von ihnen machen können, schließlich wird es auch wieder einen Bürgerpreis geben. Die Verleihung wurde von Timo Niento von der Musikschule Südliche Bergstraße auf der Gitarre umrahmt.
Nachdem sie auf das aktive Interesse der Stadt an der Kunst verwiesen hatte, verbildlicht auch durch die beiden aktuellen Ausstellungen im Rathaus, von Kindern im Rahmen des Europäischen Malwettbewerbs und von Maler Dirk Klomann, dankte die Bürgermeisterin der Jury. Den Vorsitz hatte Prof. Andreas Franzke, ehemaliger Rektor der Akademie der bildenden Künste Karlsruhe und europaweit anerkannter Kritiker. Die Kunsthistorikerin und Leiterin des Kunstvereins Heidelberg, Ursula Schöndeling, starke Förderin zeitgenössischer Kunst, entschied ebenso mit wie der freischaffende Künstler Tom Feritsch aus Mannheim, die Walldorfer Künstlerin Elvira Dick und der Kunstbeauftragte der Stadt Walldorf, Hartmuth Schweizer. "Geldgeber" und Vertreter der Kommunalpolitik waren die Sachpreisrichter Dr. Gerhard Baldes (auch Vorsitzender des Vereins "Kunst für Walldorf"), Günter Lukey, Lorenz Kachler, Horst Dobhan und Bürgermeisterin Staab. So war die Balance gegeben zwischen Fachkompetenz und Gespür für das, was nach Walldorf passt. "Danke für Rat und Tat", so Staab, die darin auch das Rathausteam und weitere Unterstützer einschloss.
"Ich schwärme von der Spannweite und Vielfalt der Werke", sagte Hartmuth Schweizer, als er in einem Schnelldurchlauf, dem eine ausgedehnte Führung folgen sollte, die elf Werke vorstellte. Die Auswahl sei selbstverständlich anonym erfolgt, betonte er. Mal stehe ein abstraktes Konzept, dann ein Werkstoff im Vordergrund, mal sei das Werk abstrakt, mal eher gegenständlich, mal äußerst zurückhaltend, mal dominant. Anspruch und Qualität aller eingereichten Werke hätten ihn begeistert, so Schweizer, sie reflektierten wunderbar die heutige Kunstlandschaft. Vielfalt kennzeichne auch den Werdegang der Künstler, einige mit umfassender akademischer Ausbildung, andere zunächst in handwerklichen Berufen tätig, aus denen sie kreative Impulse bezogen. Und schließlich die Jury: "sehr kompetente, hoch qualifizierte Personen" mit ganz unterschiedlichen Hintergründen.
Schweizer, der nicht müde wird, Kunst als elementaren Aspekt des Menschseins hervorzuheben und für Verständnis oder wenigstens Respekt zu werben, dankte der Stadt dafür, "so viel Arbeit und nicht zuletzt auch Geld" in ihre Förderung zu investieren. Er forderte die Anwesenden und alle Bürger auf, sich offen gegenüber den Kunstwerken zu zeigen. Man müsse kein Experte sein, um sie würdigen zu können, genaues Hinschauen genüge meist schon.