Die "Erfolgsgeschichte" kann weitergehen
Der Gutschein-Katalog wird auch 2018 fortgeführt - Vergangenes Jahr wurden über 6200 Gutscheine ausgegeben

Das Walldorfer Rathaus. Foto: Armin Rößler
Walldorf. (rö) Von einer "Erfolgsgeschichte" sprach der Erste Beigeordnete Otto Steinmann und auch im Gemeinderat war die Zustimmung groß: Der Walldorf-Pass wird auch 2018 fortgeführt. Dabei handelt es sich um einen Gutschein-Katalog, aus dem sich die Anspruchsberechtigten fünf Einzelbereiche nach Belieben aussuchen können. 2016 wurden über 6200 Gutscheine ausgegeben: 40 Prozent für die Walldorfer Bäderanlagen, 26 Prozent Kinogutscheine und zehn Prozent für Sportvereine.
Die Anspruchsberechtigung ist grundsätzlich einkommensabhängig geregelt. Die Einkommensgrenzen wurden schon 2001 auf das 1,8-Fache des Sozialhilfesatzes festgelegt. Mit dem jüngsten Beschluss des Gemeinderats wurde auch eine Anhebung dieser Grenzen vorgenommen: beispielsweise für eine Person von 1280 auf 1440 Euro, für einen Vier-Personen-Haushalt von 3186 auf 3535 Euro. In einer weiteren Änderung werden künftig auch kindergeldberechtigte Kinder, die nur mit dem zweiten Wohnsitz in Walldorf gemeldet sind, mit dem ersten Wohnsitz aber bei einem anderen Elternteil leben, bei der Kinderzahl angerechnet.
Ohne Einkommensprüfung erhalten Familien mit mehr als zwei Kindern den Walldorf-Pass. Das führte 2016 dazu, dass neben 113 Pässen an Senioren 148 Pässe an Familien mit einem oder zwei Kindern ausgegeben wurden (von 1865 in Walldorf registrierten Familien), aber 209 Pässe an Familien mit mehr als zwei Kindern (von 212). Darin sah Dr. Andrea Schröder-Ritzrau (SPD) ein "eklatantes Gerechtigkeitsproblem". Sie forderte, das Thema in der Haushaltsberatung neu zu diskutieren, und enthielt sich ebenso wie Klaus Winnes (SPD) der Stimme.
Von einer "willkommenen Unterstützung" sprach Christian Winnes (CDU), der Walldorf-Pass eröffne einen "niederschwelligen Zugang zu Vereinen und Einrichtungen". Für Elisabeth Krämer (SPD) ermöglicht der Walldorf-Pass "die Teilhabe an vielfältigen Vereins- und Kulturangeboten". "Gut verwendetes Geld" sieht Dagmar Criegee (FDP) in den 70.000 Euro, die die Stadt jährlich aufwendet. Für die Grünen stimmte Wilfried Weisbrod der Fortführung zu.