Junge Künstler machen Walldorf bunter
Kinder- und Jugendkunstschule Kikusch verteilte "Kunstboxen" - Kinder gestalten ihre Eindrücke der Stadt

Von Agnieszka Dorn
Walldorf. Der künstlerische Nachwuchs steht in den Startlöchern – obwohl die dreijährige Mathilda noch nicht ganz sicher ist, ob sie denn mal Künstlerin werden möchte. Genügend Zeit, ihre künstlerische Ader auszuleben, hat sie in den kommenden Tagen und auch an Inspiration fehlt es nicht.
Die Kinder- und Jugendkunstschule (Kikusch) der Volkshochschule Südliche Bergstraße hat auf der Drehscheibe in Walldorf Kindern und Jugendlichen Kunstboxen überreicht. In jeder steckten je nach Altersklasse verschiedene Ideen und das benötigte Material. Die Kinder haben in den nächsten Tagen Zeit, etwas Tolles zu gestalten, die Kunstwerke sollen im Juni entlang der Walldorfer Fußgängerzone ausgestellt werden und auch das eine oder andere Schaufenster der Geschäfte schmücken.
"Eigentlich findet jedes Jahr unsere Jahresausstellung im Rathaus in Walldorf statt", erklärte Elisabeth Kamps, die Leiterin der Kikusch. Die Kinder zeigen dort immer unter einem anderen Motto wahre Kunstwerke, die sie in der Kunstschule unter Anleitung der Dozenten fantasievoll gestalteten. Aufgrund der Coronakrise kann die Ausstellung dieses Jahr im Rathaus aber nicht stattfinden und auch die regulären Kunstkurse fallen derzeit noch aus.
"Wir haben in den letzten Wochen viele Rückmeldungen bekommen: Das künstlerische Gestalten wird sehr vermisst", so Elisabeth Kamps. Also hat die Kikusch sich etwas einfallen lassen. Und das vor dem Hintergrund des 1250-jährigen Jubiläums der Stadt Walldorf, das dieses Jahr eigentlich auch groß gefeiert werden sollte, was aber wegen der Pandemie verschoben wurde. So stellte die Kikusch eben Kunstboxen mit verschiedenen Materialien zusammen, die sich mit ihren Themen rund um die Astorstadt drehen. Über 60 Kinder und Jugendliche meldeten sich zu der Aktion an.
Auch interessant
In ihren Boxen fanden die Jüngsten, die Drei- bis Fünfjährigen, die Aufgabe, eine Stadt aus Papier, Papptellern, Luftpolsterfolie oder Wellpappe zu gestalten – und natürlich soll es "ihr" Walldorf sein. Wie in jeder Stadt soll es Häuser in unterschiedlichen Farben, Dächer, Fenster und Türen sowie Straßen geben, die Stadt soll richtig bunt werden. Die Vier- bis Sechsjährigen sollen mit dem Blick von oben das Walldorfer Autobahnkreuz darstellen und die Fünf- bis Achtjährigen haben die Aufgabe, unter anderem Geld zu "drucken". Natürlich kein Echtes: Sie können beispielsweise ein Geldstück unter das Papier legen und mit dem Bleistift schraffierend die Prägung der Münze sichtbar machen.
Die anderen Altersgruppen sollen Kirchen, die Kunstschule selbst und Walldorfer Sehenswürdigkeiten darstellen, dazu gehört auch das Wahrzeichen der Stadt, der Storch. Außerdem sollen weitere Vögel und alles, was sonst noch so kreucht und fleucht, gestaltet werden. Eine Vernissage wird es nicht geben, aber mit ihren Kunstwerken werden die jungen Künstler Walldorf noch ein Stück bunter machen, als die Stadt ohnehin schon ist. "Wir sind gerade dabei, alles zu organisieren", sagte Elisabeth Kamps. Man kann sich im Juni also auf ein Highlight in der Fußgängerzone freuen.