Straßenmarkierungen erst nur per Spraydose
Auf Probe sollen eine Einbahnstraße, eine Fahrradstraße und neue Parkplätze ausgewiesen werden.

Von Konrad Bülow
St. Leon-Rot. In der Friedhofstraße soll künftig der Radverkehr Vorrang haben, die Kronauer Straße darf ab der Mönchsbergstraße nur noch in Richtung Norden mit Kraftfahrzeugen befahren werden und in beiden Straßen ebenso wie der Leostraße entstehen neue Parkplätze: Diese Neuerungen im St. Leon-Roter Straßenverkehr hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen – allerdings nur auf Probe.
Parkplätze werden zunächst nur per Spraydose eingezeichnet, auf die Fahrrad- und die Einbahnstraße weisen erst einmal nur Schilder und keine Bodenmarkierungen hin. Nur wenn sich diese Maßnahmen in den kommenden Monaten bewähren, sollen sie auch langfristig Bestand haben.
Dass die Änderungen der Verkehrsführung nicht unumstritten sind, zeichnete sich früh in der Sitzung ab. Schon in der Fragestunde klagte ein Anwohner der Kronauer Straße, er werde künftig kaum aus seiner Einfahrt ausparken können – weil gegenüber ein neuer Parkplatz ausgewiesen werden soll und die enge Straße an jener Stelle in einer Kurve verläuft.
Ordnungsamtsleiter Markus Holub kündigte an, die Sache an der Engstelle zu prüfen. Insgesamt sollen 17 neue Parkplätze in der Kronauer Straße ausgewiesen werden. 24 sollen es in der Friedrichstraße sein, 23 in der Leostraße in St. Leon, zwischen den Einmündungen zur Neugasse und der Herderstraße. Vier davon sollen am Kindergarten St. Josef markiert werden, dort ist vorgesehen, das Parken während der Bring- und Holzeiten der Kinder von 7 bis 9 und von 14 bis 17 Uhr für jeweils 30 Minuten zu ermöglichen. Außerhalb dieser Zeiten soll es keine Parkzeitbegrenzungen geben. Im Umfeld des Kindergartens will die Verwaltung auch eine Geschwindigkeitstafel aufstellen. Die Anwohner werden angeschrieben und haben drei Monate Zeit, sich zu den Parkplätzen zu äußern.
Auch interessant
Ein Streitpunkt war die Frage, ob die neue Fahrradstraße in Rot als Vorfahrtsstraße ausgewiesen werden oder ob dort rechts vor links gelten soll. Konkret geht es um den Teil zwischen der Walldorfer Straße und der Straße am Friedhof, für sechs Monate ist der Versuch angesetzt. Dass dort Radlern ein komfortables zügiges Durchkommen ermöglicht werden soll, ist auch im Radverkehrskonzept vorgesehen.
Die Vorfahrtsregelung für die Zweiräder sahen die Freien Wähler aber kritisch. "Es ist immer noch ein Wohngebiet", gab Theo Vetter zu bedenken. Auch Anna Frey von der Jungen Liste äußerte "Bedenken, wenn die Radfahrer durch die Friedhofstraße heizen". Der Änderungsantrag der Freien Wähler, rechts vor links als Regel in der Fahrradstraße festzusetzen, fand im Gremium aber keine Mehrheit.
Udo Back (CDU) zeigte zwar Verständnis für die Vorbehalte. Rechts vor links werde an der Problematik aber nichts ändern, fürchtete er. Der Christdemokrat mahnte aber eine für die Gemeinde einheitliche Vorfahrtsregelung in den Fahrradstraßen an. Deshalb soll nun geprüft werden, inwieweit dies in der Konradusstraße umgesetzt werden kann.