Region Heidelberg

Bei Volksfesten gibt's nach Solingen keine verschärften Maßnahmen

"Kein Grund, auf den Besuch zu verzichten": So ist es um die Sicherheit auf den Festen bestellt.

30.08.2024 UPDATE: 30.08.2024 04:00 Uhr 1 Minute, 39 Sekunden
Symbolfoto: dpa

Region Heidelberg. (cm) Wie ist es um die Sicherheit auf Volksfesten bestellt? Diese Frage stellt sich nach dem Terrorattentat mit einem Messer auf dem Stadtfest von Solingen mit drei Toten. Auch rund um Heidelberg wird am Wochenende gefeiert: in Sandhausen beim Hopfenfest, in Meckesheim beim Straßenfest sowie in Wiesenbach und Gaiberg bei Kerwen. Gibt es verschärfte Maßnahmen?

Die Polizei stehe in engem Kontakt mit Kommunen, um Besucher bestmöglich zu schützen, so Sprecher Stefan Wilhelm. "Unabhängig von dem Anschlag in Solingen erarbeitet das Polizeipräsidium Mannheim gemeinsam mit Kommunen ein lageangepasstes Sicherheitskonzept." Wie Konzepte im Detail aussehen, könne man aus einsatztaktischen Gründen nicht bekanntmachen.

"Die anhaltend hohe abstrakte Gefahr jihadistisch motivierter Gewalttaten in Deutschland besteht weiter fort, auch wenn wir in Baden-Württemberg derzeit keine Hinweise darauf haben, die auf eine konkrete Gefährdung hindeuten."

Die Polizei gehe – nicht erst seit den jüngsten Ereignissen in Solingen – bei öffentlichen Veranstaltungen sehr sensibel und aufmerksam vor. Für die Absicherung, den Schutz sowie die sichere und ordnungsgemäße Durchführung sei aber grundsätzlich der Veranstalter zuständig.

Die Polizei stehe den Kommunen bei der Erstellung eines Sicherheitskonzeptes zur Seite und treffe lageorientiert alle erforderlichen Maßnahmen. Es bestehe kein konkreter Anlass, auf die Durchführung oder den Besuch der Veranstaltungen zu verzichten. "Weiterhin ist gemäß dem Waffengesetz grundsätzlich verboten, bei öffentlichen Veranstaltungen oder Volksfesten Waffen wie Messer oder andere Hieb- und Stoßwaffen mitzuführen", so Wilhelm.

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"Beim ,Hopfezopfe’ gibt es am Samstag einen Sicherheitsdienst sowie eine Nachtwache durch einen externen Sicherheitsdienst", berichtet Sandhausens Ordnungsamtsleiter Peter Schmitt. Für die Kerwe seien Kontrollstreifen durch Sicherheitsdienst und Polizei sowie eine Verstärkung des Sicherheitsdienstes vorgesehen. Geplant seien zudem Kontrollen durch den Sicherheitsdienst an den Zugängen zum Veranstaltungsgelände sowie Zufahrtssperren durch Betonkübel mit Schranke in der Bahnhofstraße.

"Dieses Jahr werden wir in Kooperation mit der Stadt Leimen Streetworker im Einsatz haben, die Gespräche mit Jugendlichen führen und bei Bedarf deeskalierend eingreifen", so Schmitt. "Wir sind derzeit in internen Gesprächen über weitere Maßnahmen." Außerdem befinde man sich im Austausch mit der Polizei, um die Sicherheitslage zu bewerten. Auch sei man im Austausch mit Umlandgemeinden.

In Meckesheim erklärt Haupt- und Ordnungsamtsleiter Benjamin Schwalb, dass das Sicherheitskonzept für das Straßenfest über die vergangenen Jahre stets fortgeschrieben worden sei. "Es sieht bereits seit einigen Jahren einen Sicherheitsdienst vor, der in diesem Jahr auch tagsüber präsent sein wird", so Schwalb. Zudem sei stets ein Sanitätsdienst des Roten Kreuzes vor Ort.

In Wiesenbach gibt es bei der am heutigen Freitag beginnenden Kerwe laut Bürgermeister Eric Grabenbauer keine verstärkten Sicherheitsmaßnahmen. Seit vielen Jahren sei am Kerwesamstag ein Sicherheitsdienst im Einsatz.

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