Sorge vor Elterntaxis am neuen Kindergarten
Im Rauenberger Gemeinderat ging es um das Bauprojekt am "grünen Schulhof". Redebedarf gab es über die Parksituation.

Von Konrad Bülow
Rauenberg. Der Neubau des Kindergartens "Mittendrin" mit Mensa hat höchste Priorität in Rauenberg – das zeigte schon die jüngste Sitzung des Gemeinderats, die sich fast vollständig um dieses Thema drehte. Für den 20. März ist der Baubeginn angesetzt.
Von 15 Tagesordnungspunkten hatten 10 mit dem Projekt auf dem "grünen Schulhof" neben der Mannabergschule zu tun – und bei den übrigen fünf Punkten handelte es sich hauptsächlich um regelmäßige Regularien wie "Fragen der Einwohner", "Bekanntgabe des Sitzungsprotokolls" oder "Verschiedenes".
Die Ratsmitglieder trugen das Projekt mit großen Mehrheiten mit, auch wenn die geplanten Kosten gegenüber ersten Berechnungen gestiegen sind, von 6,54 auf 7,5 Millionen Euro brutto. Breite Zustimmung gab es auch zu den Vorschlägen der Verwaltung über die Änderung der Pläne für die Außenanlagen.

Ein Spielbereich im Freien soll weg vom rückwärtigen Bereich des Areals an der Südseite der Mannabergschule und hin zum Jahnweg verlegt werden. Das wurde bei der Sitzung zwar allgemein begrüßt. Für Diskussionen sorgte aber, dass ursprünglich geplante Parkplätze wegfallen sollen. Die Sorge vor einer verschärften Verkehrssituation ist groß.
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Anlass für die Änderung sind Gespräche mit der Leitung der benachbarten Schule. Damit die spielenden Kindergartenkinder die lernenden Schulkinder nicht ablenken, soll der Spielbereich nun außerhalb von deren Blickfeld errichtet werden, dort, wo zuvor eine Erschließungsstraße mit 15 Parkplätzen geplant war. Die Pläne sehen dort jetzt noch 8 Stellplätze vor. Weitere 34 Parkmöglichkeiten soll es 130 Meter entfernt geben, in der Dambach-la-Ville-Straße.
Bereits jetzt sei der Jahnweg morgens aber voll mit Autos von Eltern, die ihre Kinder bringen oder abholen wollen, warnten mehrere Ratsmitglieder. Hauseinfahrten würden zugeparkt. "Die Parkplätze in der Dambach-la-Ville-Straße werden die Eltern nicht nutzen", sagte etwa Christdemokrat Jürgen Bender. Christiane Hütt-Berger (SPD) sah derweil das Problem, dass Dauerparker diese Plätze blockieren könnten. "Wir müssen uns Gedanken machen, wie wir das in den Griff kriegen, forderte sie.
Zugeparkte Einfahrten ließen sich nicht ganz vermeiden, sagte Sandra Elzer, ...
Von Konrad Bülow
Rauenberg. Der Neubau des Kindergartens "Mittendrin" mit Mensa hat höchste Priorität in Rauenberg – das zeigte schon die jüngste Sitzung des Gemeinderats, die sich fast vollständig um dieses Thema drehte. Für den 20. März ist der Baubeginn angesetzt.
Von 15 Tagesordnungspunkten hatten 10 mit dem Projekt auf dem "grünen Schulhof" neben der Mannabergschule zu tun – und bei den übrigen fünf Punkten handelte es sich hauptsächlich um regelmäßige Regularien wie "Fragen der Einwohner", "Bekanntgabe des Sitzungsprotokolls" oder "Verschiedenes".
Die Ratsmitglieder trugen das Projekt mit großen Mehrheiten mit, auch wenn die geplanten Kosten gegenüber ersten Berechnungen gestiegen sind, von 6,54 auf 7,5 Millionen Euro brutto. Breite Zustimmung gab es auch zu den Vorschlägen der Verwaltung über die Änderung der Pläne für die Außenanlagen.

Ein Spielbereich im Freien soll weg vom rückwärtigen Bereich des Areals an der Südseite der Mannabergschule und hin zum Jahnweg verlegt werden. Das wurde bei der Sitzung zwar allgemein begrüßt. Für Diskussionen sorgte aber, dass ursprünglich geplante Parkplätze wegfallen sollen. Die Sorge vor einer verschärften Verkehrssituation ist groß.
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Anlass für die Änderung sind Gespräche mit der Leitung der benachbarten Schule. Damit die spielenden Kindergartenkinder die lernenden Schulkinder nicht ablenken, soll der Spielbereich nun außerhalb von deren Blickfeld errichtet werden, dort, wo zuvor eine Erschließungsstraße mit 15 Parkplätzen geplant war. Die Pläne sehen dort jetzt noch 8 Stellplätze vor. Weitere 34 Parkmöglichkeiten soll es 130 Meter entfernt geben, in der Dambach-la-Ville-Straße.
Bereits jetzt sei der Jahnweg morgens aber voll mit Autos von Eltern, die ihre Kinder bringen oder abholen wollen, warnten mehrere Ratsmitglieder. Hauseinfahrten würden zugeparkt. "Die Parkplätze in der Dambach-la-Ville-Straße werden die Eltern nicht nutzen", sagte etwa Christdemokrat Jürgen Bender. Christiane Hütt-Berger (SPD) sah derweil das Problem, dass Dauerparker diese Plätze blockieren könnten. "Wir müssen uns Gedanken machen, wie wir das in den Griff kriegen, forderte sie.
Zugeparkte Einfahrten ließen sich nicht ganz vermeiden, sagte Sandra Elzer, Fachbereichsleiterin für die Rauenberger Bildungs- und Betreuungseinrichtungen. "Wir müssen da nicht nur Kinder, sondern auch Eltern erziehen", betonte sie. Die Verkehrsbehörde des Rhein-Neckar-Kreises sei bereits vor Ort gewesen, sagte Bürgermeister Peter Seithel.
Es gelte zu prüfen, welche Möglichkeiten es gibt, um die Situation zu entspannen. Der Rathauschef schloss auch nicht aus, dass in dem Bereich eine Einbahnstraße ausgewiesen wird. Franz Sieber (Freie Wähler), brachte gar eine Bannmeile ins Spiel, bei der Elterntaxis einen bestimmten Radius um Schulen und Kindergärten zu festgelegten Uhrzeiten nicht anfahren dürfen.
Nicht funktionieren wird die ursprüngliche Idee, die Parkplätze an der Dambach-la-Ville-Straße ausschließlich Lehrern und Bediensteten des Kindergartens vorzubehalten, wie Seithel darlegte. Eine Beschränkung dieser sieht das Verkehrsrecht in einem derartigen Wohngebiet nicht vor, darauf hatte das Baurechtsamt des Kreises im Zuge des Verfahrens zur Änderung des Bebauungsplans hingewiesen. Demnach müssten die Plätze der Allgemeinheit zur Verfügung stehen. Möglich sei allerdings eine Parkzeitbegrenzung, ergänzte Bauamtsleiter Martin Hörner.
Durch den Gemeinderatsbeschluss wurde die Stadt ermächtigt, einen geänderten Bauantrag für die Außenanlagen zu stellen. Wie Karolin Mellein vom beauftragten Architekturbüro erläuterte, wird das Gesamtprojekt durch diese Neuerungen etwa 50.000 Euro günstiger. Die entscheidenden Mehrkosten kommen vor allem zustande, weil die Stadt mittlerweile mit einer Luft-Wärmepumpe und einer zusätzlichen Fotovoltaik-Anlage plant. Der Gaskessel aus der benachbarten Schule, mit dem der Kindergarten nach älteren Planungen versorgt werden sollte, funktioniert nicht mehr. Die neugeplanten Anlagen schlagen alleine mit 500.000 Euro zusätzlich zu Buche. "Sie bieten aber auch einen Mehrwert", sagte Mellein. Ökologisch sei das geplante Gebäude auf dem neuesten Stand. Zumindest auf dem Papier wäre das Gebäude autark. Damit auch im Winter genügend Strom verfügbar ist, braucht es aber eine zusätzliche Trafo-Station.
Die Wärmeversorgung der benachbarten Gebäude um die Mannabergschule wird noch Thema im Gemeinderat sein. Für den geplanten Kindergarten-Neubau brauche es aber jetzt schon eine Lösung, wie Seithel verdeutlichte. "Wir müssen schauen, dass die Sache marschiert", sagte er mit Blick auf den hohen Bedarf an Kindergartenplätzen.
Bis zu vier Gruppen soll der Kindergarten beherbergen können, einziehen werden zunächst zwei Gruppen aus dem Kindergarten "Mittendrin", die noch im Untergeschoss der Kulturhalle betreut werden, sowie eine Gruppe aus dem Kinderhaus Märzwiesen. Die Mensa sollen Kinder der Schule, des neuen Kindergartens und des Kindergartens Seepferdchen nutzen. In der Sitzung stellte sich bereits Michel Sauter vor, Leiter des Kindergartens "Mittendrin". "Die Kinder freuen sich auf ihren neuen Kindergarten", hob der 29-Jährige hervor.
Der Rat beschloss auch die Vergabe von acht Aufträgen für das Bauprojekt, von der Sanitärinstallation über die elektrotechnischen Arbeiten bis zu Lüftungsbau und Heizungsinstallation. In Gang kommen könnte demnächst ein weiteres Kindergartenprojekt: In der Sitzung war der Bebauungsplan "Brunnenberg" in Malschenberg das einzige Sachthema, dass sich nicht um den Neubau in der Kernstadt drehte. Auch der Plan für den Brunnenberg sieht einen neuen Kindergarten vor. Entschieden wurde, bei der Bauleitplanung das beschleunigte Verfahren anzuwenden und die dafür geänderten Entwürfe offenzulegen.