Auf Weinheims Hauptzufahrt ging am Morgen nichts mehr
In der Nacht auf Montag sollte Verkehrsführung durch die Baustelle an der B38 geändert werden. Dabei kam es zu einer Panne.

Von Philipp Weber
Weinheim. Spätestens mit dem Ende der Sommerferien in Baden-Württemberg lässt sie die Pendler frustriert aufstöhnen: die Baustelle an der B38 zwischen dem Weinheimer Kreuz und der Automeile. Im Zuge der sieben Bauphasen zählenden Arbeiten, die das Regierungspräsidium Karlsruhe als Auftraggeber betreut – Finanzier ist der Bund –, sollte es am Wochenende zu einer Änderung der Verkehrsführung kommen. Doch dabei ging offenbar etwas schief.
Die Folge: Der von Westen kommende Verkehr staute sich auf der A659 bis ans Rhein-Neckar-Zentrum. Dieses gehört zwar zu Viernheim, liegt aber schon vor den Toren Mannheims. Auch der überregionale Verkehr auf der A5 wurde in Mitleidenschaft gezogen.
> Die Beschwerden: Der Stau rief am Morgen auch einige RNZ-Leser auf den Plan. Sie beschwerten sich unter anderem darüber, dass "zwei Stunden gar nichts lief". Die Irritationen bezogen sich nicht zuletzt auf die Einschränkungen des Verkehrs an der Einmündung der Mannheimer Straße in die B38.
So hatte das Regierungspräsidium im Vorfeld der am Montag eingeläuteten Bauphase drei angekündigt, dass lediglich die Zufahrt von der B38 in die Mannheimer Straße eingeschränkt werde: Für Linksabbieger entfalle sie ganz. Für Rechtsabbieger bleibe sie für kleinere Fahrzeuge möglich, während Lastwagen den Umweg über die Westtangente in Kauf nehmen müssten, wenn sie in die Stadt wollen.
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Doch eine Leserin wurde vor Ort eines Besseren belehrt: Denn am Montagmorgen war von der Mannheimer Straße aus "weder das Abbiegen in Richtung Odenwald noch gen Autobahn" möglich. Ein Gutteil der Autofahrer hatte jedoch ein anderes Problem. Denn auch das Rechtsabbiegen von der B 38 in die Mannheimer Straße war entgegen der behördlichen Ankündigung nicht möglich.
> Die Erklärung des Regierungspräsidiums: "Beim Umbau der Verkehrsführung wurde in der Nacht von Sonntag auf Montag eine Leitung beschädigt, sodass eine der Baustellenampeln nicht in Betrieb genommen werden konnte", teilt eine Sprecherin des Regierungspräsidiums Karlsruhe auf Anfrage mit. Infolgedessen habe die neue Verkehrsführung kurzfristig nicht wie angekündigt eingerichtet werden können. Die Fachleute arbeiteten den halben Tag lang daran, den Schaden zu beheben. Schließlich gelang es, die Leitung zu reparieren.
Die Baustellenampel nahm gegen 14 Uhr ihren Betrieb auf. "Nach Abschluss der Reparaturarbeiten ist die Abfahrt wieder für den Pkw-Verkehr befahrbar. Der von der Autobahn kommende Lkw-Verkehr wird dagegen wie angekündigt weiterhin umgeleitet", so die Behördensprecherin. Auch könne man von der Mannheimer Straße aus wieder direkt zum Autobahnkreuz fahren.
> Wie es nun weitergeht: "Es wird erwartet, dass sich durch die Reparatur der beschädigten Leitung die Verkehrssituation im Baustellenbereich entspannen wird, daher sind derzeit keine weiteren Anpassungen vorgesehen", so die RP-Sprecherin weiter. Das Regierungspräsidium Karlsruhe stehe im Zuge der Baumaßnahme aber weiter in engem Kontakt mit der Verkehrspolizei. Für die nun laufende Bauphase drei sind zwei Wochen eingeplant.
Das Baufeld befindet sich in dieser Phase in beiden Fahrtrichtungen auf dem rechten Fahr- und dem Standstreifen. Auf der B38 steht also in jede Fahrtrichtung nur ein Fahrstreifen zur Verfügung. Im Bereich der Mannheimer Straße regelt an der Einmündung Mannheimer Straße/Pappelallee eine Baustellenampel den Verkehr.
Die eigentliche Rechtsabbiegespur von der B38 in die Mannheimer Straße ist also gesperrt, man kann als Autofahrer aber direkt im Einmündungsbereich rechts abbiegen – sofern nun alles gut geht. Endgültig beendet werdend die Bauarbeiten voraussichtlich Ende Oktober. So jedenfalls die ursprüngliche Planung: Asphaltarbeiten sind witterungsabhängig, doch zuletzt war das Wetter ja sehr sommerlich.
> Die Sache mit den Ersatzrouten: Es gibt Möglichkeiten, den Engpass zu umfahren. Für Autofahrer, die aus Mannheim kommen, bietet sich zum Beispiel die A659-Abfahrt im Osten Viernheims an. Vo dort aus geht es über die Muckensturmer Straße weiter in Richtung Hohen- und Lützelsachsen. Ab da kann man dann auf der B3 nach Weinheim fahren. Aber auch diese Ausweichstrecke kann nur begrenzte Mengen an Fahrzeugen aufnehmen, was sich auch am Montag gezeigt hat.
Andere greifen auf die kleinen Sträßchen zurück, die es im Norden (Route über die Bertleinsbrücke) wie im Süden (Weg am Waidsee-Strandbad vorbei) der A659 gibt. Aber Vorsicht: Viele dieser Verbindungen sind Anliegern vorbehalten. Und die Polizei kennt ihre Pappenheimer. Im Zweifelsfall bleibt also wohl nur einige Möglichkeit: mehr Zeit einplanen und hoffen, dass die Bauarbeiten zügig und ohne Probleme voran gehen.