Oberbürgermeisterwahl Weinheim

Bewerber Nummer acht ist Hauptkommissar

Polizist und TSG-Mann Oliver Kümmerle will’s wissen – Am heutigen Dienstag endet die Bewerbungsfrist

14.05.2018 UPDATE: 15.05.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 35 Sekunden

Acht Interessenten hoffen, sich auf diesem Schild bald ganz oben einordnen zu können. Foto: Dorn

Von Philipp Weber

Weinheim. Um Punkt 18 Uhr läuft am heutigen Dienstag die Frist für Bewerbungen um das Amt des Oberbürgermeisters ab. Laut Auskunft der Stadt Weinheim ist am Freitag Interessent Nummer acht dazugekommen. "Ich denke schon länger über eine Kandidatur nach, aber ich bin kein Freund langer Wahlkämpfe. Kandidaten sollen sich den Bürgern stellen und ihre Positionen rüberbringen, und dafür reicht die Zeit bis zur Wahl am 10. Juni aus", sagte Oliver Kümmerle (48) gestern im Gespräch mit der RNZ.

Der Polizeibeamte, der am 1. April zum Hauptkommissar befördert worden ist, arbeitet in Bensheim. Seinen Lebensmittelpunkt aber hat er seit 1999 in der Zweiburgenstadt. Hier engagiert er sich unter anderem für die 6000 Mitglieder zählende TSG Weinheim, seit 2009 ist er Leiter der 200 Sportler starken Basketballabteilung.

Im Gespräch mit der RNZ entsteht indessen der Eindruck, dass er seine 50 Unterstützerunterschriften nicht allein wegen der Größe des Vereins locker zusammenbekommen hat: Er hat durchaus inhaltliche Schwerpunkte, die er als OB voranbringen will. So will er die in Weinheim vorhandene Vielfalt an Sportvereinen wesentlich stärker unterstützen - und dabei von der bisher eher "moderierenden" Sportpolitik hin zu mehr echter Förderung kommen, wie er sagt. Eines seiner weiteren Steckenpferde ist das Thema Verkehr. "Weinheim hat zu den Hauptlastzeiten durchaus Probleme, und man könnte den Verkehr flüssiger und sicherer machen." Stichwort: weniger Ampeln, mehr Kreisverkehre. "Dazu brauchen wir Konzepte und Spezialisten, die sich das Thema noch mal anschauen."

Dass das alles letztlich "unter dem Vorbehalt der Finanzierbarkeit" steht, weiß er nur zu gut: Auch er sieht keinen Spielraum für großflächige Einsparungen, sehr wohl aber für Umverteilung. Und auch er will neuen Gewerbe-Ansiedlungen keine pauschale Absage erteilen: Aber er wünscht sich, dass Leerstände in vorhandenen Industrie- und Gewerbegebieten besser genutzt werden. Er würde verstärkt auf Weinheims Großkonzerne zugehen, so der Kandidat.

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"Ich will kein reiner Polizei- oder Sicherheits-OB werden", will er klargestellt wissen - ehe er darauf zu sprechen kommt, wie man die Landespolizei entlasten und ihr Zeit für ihre ureigensten Aufgaben verschaffen kann: Etwa indem das Ordnungsamt Aufgaben wie die Sicherung von Veranstaltungen oder die Ahndung von Ordnungswidrigkeiten übernimmt. Während er noch am Anfang steht, lassen andere längst plakatieren. So stehen Simon Pflästerer (WL), Manuel Just, Carsten Labudda (Die Linke), Stella Kirgiane-Efremidou (SPD), Björn Leuzinger (Die Partei), Gunnar Krauße und Friedhild Miller als Bewerber fest. Trotzdem muss es der Gemeindewahlausschuss heute, 19.30 Uhr, im Ratssaal noch offiziell machen: Dabei werden Zulassung und Wählbarkeit der Kandidaten festgestellt, ebenso wie ihre Reihenfolge auf dem Stimmzettel.

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