Trockener Sommer ließ die Bäume sterben
In Nußloch müssen Buchen gefällt werden

Zeichen für Trockenschäden: Laub und Bucheckern hängen noch in den Kronen. Foto: privat
Nußloch. (sh) Der heiße und sehr trockene Sommer 2018 hat deutliche Spuren im Gemeindewald von Nußloch hinterlassen. Nicht nur Fichtenbestände haben mit dem Borkenkäfer zu kämpfen, auch die Buche litt insbesondere an trockenen Standorten erheblich. Massiv betroffen ist in Nußloch der Distrikt Buchwald - das ist der Wald hinter dem alten Waldsportplatz, wie das Landratsamt mitteilte. Weil der Boden dort sehr flach ist, standen die Bäume besonders lange unter Trockenstress - zu lange, wie sich jetzt zeigt: Viele Buchen sind in der Baumkrone partiell oder sogar schon komplett vertrocknet und Kronenteile brechen herab. Erkennbar sind die absterbenden Buchen an abplatzenden Rindenteilen.
Aber auch Kronen, die noch voll mit altem Laub und Bucheckern hängen, weisen auf eine schwere Schädigung hin. Forstbezirksleiter Philipp Schweigler erklärt, warum: "Der Prozess des Laubabwurfs im Herbst ist ein aktiver Prozess, bei dem der Baum Nährstoffe aus den Blättern zurückgewinnt und an der Blattwurzel ein Trenngewebe bildet." Wenn der Baum jedoch unter großem Stress steht, so wie im vergangenen Herbst, könne er die Energie für diesen aktiven Vorgang nicht aufbringen und das Laub bleibe länger hängen.
Nach dem Absterben der Krone setzen bei der Buche auch beim Holz rasch Veränderungen ein. Bäume, die nicht schnell geerntet und aufgearbeitet wer-den, können nicht mehr für Möbel oder Fußböden verwendet werden. Sie können allenfalls noch als Rohstoff in der Holzindustrie eingesetzt werden. Um diesen Wertverlust zu verhindern und Gefahren durch abbrechende Baumkronen für Waldbesucher zu minimieren, werden die absterbenden Bäume noch in diesem Winter gefällt. Wegen des großen Ausmaßes des Schadens wird sich das Waldbild dort ändern.
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Revierleiter Volker Böning erklärt die Vorgehensweise: "Wir entnehmen die Bäume, bei denen klar ist, dass sie bereits tot sind oder in Kürze absterben. Für den Artenschutz besonders wichtige Habitatbäume bleiben natürlich stehen. Ebenso die Eichen, die die Trockenheit deutlich besser überstanden haben." Und wie geht es dort weiter? Wenn möglich schon nach diesem Hieb, möglicherweise aber auch erst nach dem nächsten, werden in Bereichen, in denen nicht genügend junge Bäume vorhanden sind, "trockenheitstolerante" Baumarten wie Eichen gepflanzt und so dieser Waldteil für künftige Dürreperioden stabilisiert.



