Bei "Hennys Minigolf" steht das Restaurant im Fokus
Hier wird direkt am Angelsee Minigolf gespielt. 18 Bahnen finden sich neben einem gutbürgerlichen Lokal.
Von Felix Neidig
Nußloch. Der Hochsommer ist vorbei und der Herbst steht wahrnehmbar vor der Tür. Wieso nicht also die letzten Spätsommertage nutzen und die Minigolfbahnen in der Nähe besuchen? Doch welche Bahnen gibt es in der Region und lohnen sich der Besuch? Die RNZ testet die Minigolfanlagen des Heidelberger Umlands und kommt dabei auch mit den Betreibern ins Gespräch.
> Ankunft: Am Nußlocher Angelsee hinter dem Angelvereinsgebäude gelegen findet man "Hennys Minigolf". Das Gebäude hat einen vergleichsweise großen Parkplatz und eine gute Busverbindung per Linie 751. Von der Station "Weberstraße" aus sind es nur noch wenige Minuten zu Fuß.
Im Hinterhof eines Restaurants liegt die Minigolfanlage mit 18 Bahnen. Für Restaurantgäste ist deren Nutzung gratis. Man kann jedoch auch für einen Preis von drei Euro – für Erwachsene – die Bahn ohne Restaurantbesuch nutzen. Ausgegeben werden dafür Schläger, Bälle, Notizzettel mit Papier und Kugelschreiber.
> Eindruck: Die Einrichtung des Lokals an der Bahn ist urig und zwanglos. Es gibt eine Bartheke und viele Schals des SV Sandhausen, die die Wand schmücken. Sobald man den Hinterhof betritt, steht man auf einem großflächigem Areal mit grüner Wiese. Neben den Minigolfbahnen gibt es ein paar Tische und Bierbänke, die zu dem Lokal gehören. Dort kann man auch mit Blick auf die Bahn unter freiem Himmel essen.
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> Bahnen: Der Betreiber und Pächter des "Hennys", Kevin Henny, erzählt von seinen offiziellen Turnierbahnen. Diese sind wie auf so vielen Anlagen nummeriert aneinandergereiht. Es gibt viele verschiedene Bahnen, die unterschiedliche Schwerpunkte setzen.
Beispielsweise gibt es solche mit Wellen, eine "Vulkanbahn" und einen Looping als Hindernis. Auch eine technisch anspruchsvollere Bahn, in der das Loch auf einem Hügel in der Mitte steht, gibt es. Besonders ist bei "Hennys" der Bahnbelag aus Beton, der den Ball weniger abbremst. Sonst üblich ist eine Bahnoberfläche aus Kunststoff.
Dadurch bleibt das Spielgerät länger in Bewegung und überrascht noch mit manch einer Drehung beziehungsweise Kurve. Über das genaue Par, also die erwartete Zahl an Schlägen, ist sich Henny unsicher. Er sagt jedoch, dass geübte Spieler zwischen 40 und 50 Schlägen brauchen.
> Wissenswertes: Kevin Henny ist seit Februar 2023 Pächter des Lokals. Die Anlage selbst existiert nach seinen Angaben aber schon seit den frühen 70er Jahren. Durch den Kneipenbetrieb bleibt das "Hennys" am Wochenende bis 1 Uhr geöffnet. An den anderen Tagen, außer montags am Ruhetag, hat das Lokal von 10 bis 21 Uhr geöffnet.
> Gastronomie: Das gastronomische Angebot ist durch das Hauptgeschäft, das Lokal, deutlich umfassender, als es bei anderen Minigolfanlagen in der Umgebung der Fall ist. Henny ist besonders stolz auf die Schnitzel in seiner, wie er sagt, "gutbürgerlichen Küche". Das Angebot beinhaltet beispielsweise Cordon Bleu, Schnitzelvariationen und Rumpsteak. Eine Portion Pommes gibt es beispielsweise für 3,90 Euro.
> Über den Betreiber: Das ehemalige "Bistro am Minigolfplatz" wurde vom selbst langjährigen Gast Kevin Henny gepachtet. Der 33-Jährige, der auch Erster Vorsitzender des Angelsportvereins St. Ilgen ist, war seit seinem 17. Lebensjahr Fliesenleger.
"Wegen des gesundheitlichen Aspekts, vor allem wegen meiner Knie, wollte ich den Beruf wechseln", sagt er dazu. Das Lokal zu übernehmen war laut Henny eine "Schnapsidee": An einem Abend im Lokal kam ihm der Gedanke, falls der derzeitige Betreiber aufhört, die Gaststätte zu übernehmen. Henny bewarb sich und wurde angenommen.
Anfangs versuchte er mit seinem Lokal und der Minigolfbahn Jugendliche anzusprechen. Dies gelang auch, und viele junge Menschen strömten vor allem am Wochenende ins "Hennys". Dennoch entschied sich das Team, die Zielgruppe zu ändern und insbesondere Menschen ab 40 anziehen zu wollen.
Das Lokal wurde entsprechend umstrukturiert. Bei Sommerfreizeiten und Schulklassen ist Hennys Anlage dennoch weiter beliebt, sagt der Betreiber. Auch dieses Jahr war er beim Leimener Ferienprogramm dabei und empfing überhaupt bereits drei Ferienprogramme sowie eine zweistellige Anzahl von Schulklassen auf seinem Minigolfplatz.
Henny hat auch Ideen zur künftigen Weiterentwicklung der Gaststätte: Neben einem neuen Anstrich im kommenden Jahr soll auch ein Biergarten die Tische außen ersetzen.
> Fazit: Bei "Hennys Minigolf" steht klar das Restaurant im Fokus. Die zusätzliche Minigolfanlage ist jedoch auch einzeln betrachtet gut gelungen und lässt nichts vermissen. Besonders interessant werden die Bahnen durch den speziellen Betonbelag: Wer den herkömmlichen Kunststoffuntergrund gewohnt ist, für den bedeutet das Spielen hier eine Umstellung, die den Spaß aber keineswegs mindert.