Kein Wohnungseinbruch konnte aufgeklärt werden
Die Polizei verzeichnete in der Gemeinde insgesamt sieben Straftaten mehr als im Vorjahr. Weniger Delikte als im regionalen Durchschnitt.

Mühlhausen. (arb) Zwar lag die Zahl der Straftaten in Mühlhausen im vergangenen Jahr bei 209 Delikten und damit im fünften Jahr in Folge über 200, allerdings seien es nur sieben mehr als im Jahr 2022 gewesen. Insbesondere im Zehnjahresvergleich befänden sich die Werte mehrheitlich im Mittel. So ging es aus der Kriminalstatistik hervor, die Polizeihauptkommissar Daniel Stellberger dem Gemeinderat kürzlich vorstellte.
Mühlhausen erweise sich mit einem Anstieg von 3,5 Prozent als sicherer Ort. Dennoch sei nicht nur die Anzahl der Straftaten leicht angestiegen, auch sei die Aufklärungsquote von 64,9 Prozent im Jahr 2022 auf 58,9 Prozent im vergangenen Jahr gesunken. Stellberger vermerkte, dass gerade Delikte wie Mord, Totschlag oder Sexualstraftaten eine hohe Aufklärungsquote hätten: "In Mühlhausen gibt es mehr Sachbeschädigungen und Diebstähle. Da ist die Aufklärungsquote nicht ganz so hoch."
Der Bereich Straßenkriminalität werde häufig als Parameter für das Sicherheitsgefühl herangezogen, so Stellberger. Dort würden Kategorien des öffentlichen Raums zusammengefasst. Man dürfe sich nicht von den 34 Delikten und damit einer Verdopplung im Vergleich zum Vorjahr verunsichern lassen. Die Zahl sei durchschnittlich, 23 seien dem Bereich Diebstahl zuzuordnen.
Nach stetig sinkenden Zahlen habe sich die Gemeinde mit 71 Diebstählen in etwa auf dem Niveau von 2014 und 2015 befunden, mit jeweils 77 Fällen. Laut Statistik seien hiervon lediglich 11,3 Prozent aufgeklärt worden. Noch schwieriger sei es bei den Wohnungseinbrüchen: Alle 14 seien unaufgeklärt geblieben.
Stellberger führte den Anstieg auf eine Rückkehr professioneller und überregionaler Tätergruppen zurück und sah in der Wachsamkeit der Bevölkerung Möglichkeiten, um dem entgegenzuwirken. "Bei der Aufklärung von Wohnungseinbrüchen kann die Bevölkerung wesentlich dazu betragen, wenn auffällige Beobachtungen sofort nach Bekanntwerden der Polizei gemeldet werden." Er empfahl, sich über Möglichkeiten der technischen Sicherung zu informieren.
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"Fast schon besorgniserregend", so der Bericht, sei die Anzahl der Rohheitsdelikte mit 37 und einem Anstieg um sieben Taten beziehungsweise 23,3 Prozent; das sei in der Langzeitbetrachtung allerdings im Durchschnitt, so Stellberger. Etwa 94,6 Prozent dieser Fälle seien schließlich aufgeklärt worden.
Erfreulich hingegen sei der "eklatante" Rückgang bei Straftaten von Personen unter 21 Jahren. Hier liege der Anteil bei 19,61 Prozent oder 20 Personen von insgesamt 102 identifizierten Tatverdächtigen; noch 2022 habe der Anteil derjenigen unter 21 bei 50 Personen gelegen.
"Das ist nicht besonders hoch, wenn man berücksichtigt, dass Jugendliche eigentlich eine erhöhte Straffälligkeit haben, was sich später automatisch auswächst", sagte er. Häufig würden etwa Körperverletzungsdelikte durch den Konsum von Alkohol oder psychoaktiven Substanzen potenziert. 21 von 22 Fällen seien aufgeklärt worden.
Eine noch bessere, makellose Aufklärungsquote habe es bei der Rauschgiftkriminalität gegeben. Der Rückgang von 44 auf elf Delikte lasse sich durch den Wegfall einzelner Großverfahren erklären.
Unverändert seien mit zehn Delikten die Sexualstraftaten. Sieben davon seien auf die Verbreitung pornografischer Schriften entfallen; "die drei verbleibenden Sexualdelikte fanden im familiären Zusammenhang statt". Während die Delikte bis zum Jahr 2020 seit 2014 stets bei weniger als fünf lagen, waren sie in den vergangenen drei Jahren bei zehn oder gar mehr. Sechs Fälle von Gewalt im sozialen Nahraum seien angezeigt worden, bei einem Zehnjahres-Mittelwert von acht. "Da ist natürlich jeder einer zu viel."
Einen großen Teil der Straftaten hätten 42 Delikten im Bereich Vermögen und Fälschung ausgemacht, allerdings mit einer Aufklärungsquote von 81 Prozent. Die Sachbeschädigungen hätten mit zwölf Taten deutlich unter dem gelegen, aufgeklärt worden seien allerdings nur 11,3 Prozent.
Um die Zahlen unterschiedlicher Orte vergleichbar zu machen, arbeitet die Polizei mit der sogenannten Häufigkeitsziffer. Sie rechnet die tatsächlich registrierten Straftaten auf 100.000 Einwohner hoch."Da liegt Mühlhausen relativ niedrig." Bei 2373 hätten lediglich Rauenberg mit 2234 und Dielheim mit 1896 im Zuständigkeitsbereich des Polizeireviers Wiesloch darunter gelegen; im Revier lag sie bei 3965. "Zusammenfassend würde ich behaupten, dass man in Mühlhausen sehr sicher leben kann."