Gemeinde erlässt Marktsatzung
Wochenmärkte sind keine Selbstläufer: Im Gemeinderat gab es Kritik an der Verantwortungsübertragung auf den Hausmeister.

Mühlhausen mit seinen Ortsteilen Rettigheim und Tairnbach. Foto: Pfeifer
Mühlhausen. (stoy) Schon seit zwei Jahren betreibt die Gemeinde den Mühlhausener Wochenmarkt, seit rund einem Jahr seine Rettigheimer Schwester – eine rechtliche Grundlage dafür gibt es seitdem nicht.
Die jetzt vom Gemeinderat bei einer Enthaltung erlassene Satzung soll nun das in Stein meißeln, das bisher schon praktiziert wurde: unter anderem feste Wochenmarktzeiten, eine Marktaufsicht oder was auf den Märkten überhaupt angeboten werden darf. Außerdem soll darin beispielsweise auch geregelt werden, was passiert, "wenn sich ein Händler nicht benimmt", führte Hauptamtsleiterin Kirsten Höglinger aus. Mit der Satzung habe die Gemeinde dann auch das Recht, störende Standbetreiber vom Platz zu verweisen.
Wie Ewald Engelbert ausführte, habe es in der Vergangenheit auch schon Standbetreiber gegeben, die sich unerlaubt auf den Platz gestellt hatten. "Die wurden dann von den anderen Händlern verwiesen", so der CDU-Rat. Weiterhin bemerkte er, dass "spätestens nach der Sommerflaute klar wurde, dass die Wochenmärkte keine Selbstläufer sind".
Auch die Gemeinde hat bereits erkannt, dass mehr Kundschaft generiert werden muss: "Wir sind gerade dabei, eine Broschüre zu erstellen, wo sich jeder Standbetreiber des Wochenmarkts vorstellen kann", erklärte Hauptamtsleiterin Höglinger. Zudem hingen überall Plakate, die auf die Wochenmärkte hinweisen. Und auch in der Presse und in den Sozialen Medien wolle man die beiden Märkte stärker bewerben.
"Das ist eine gute Sache – vor allem in Zeiten leer werdender Hauptstraßen", sagte Bruno Sauer (Freie Wähler). Grünen-Rat Bernhard Drabant sah es ähnlich: "Dass wir diese Satzung beschließen, zeigt, dass die beiden Wochenmärkte fest in der Gemeinde verankert sind." Dominique Odar (SPD) freute sich, dass "ein klarer Verhaltenskodex" verabschiedet werde.
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Holger Meid (CDU) kritisierte, dass man in der Satzung nicht "dem letzten Rad am Wagen" die Marktaufsicht übertragen könne. Im Entwurf der Gemeinde wäre diese Aufgabe den Hausmeistern von Mühlhausen und Rettigheim zugefallen. Die Wochenmärkte müssten Meid zufolge einem Amt zugeordnet werden, deren Leiter oder Leiterin dann die organisatorischen Aufgaben, wie zum Beispiel die Erstellung entsprechender Dienstpläne übernehmen würde – gerade bei urlaubs- oder krankheitsbedingten Ausfällen.
"Ein Hausmeister kann die Marktaufsicht sicherlich übernehmen", aber die Verantwortung müsse bei einem Amt liegen, war der CDU-Rat überzeugt. Bürgermeister Jens Spanberger nahm die Kritik auf und ergänzte in der Satzung, dass die Marktaufsicht Verantwortung des Hauptamtes sei.