"Wahnsinn" bald beendet - Brücke wird endlich erneuert
Arbeiten an seit fast zwei Jahren gesperrter Lobbachbrücke für 247.000 Euro vergeben. Bürgermeister sieht Verzögerung wegen Auflagen.

Meckesheim. (nah) Für Bürgermeister Maik Brandt ist es ein Paradebeispiel für überbordende Bürokratie – und der Gemeinderat konnte dieser Einschätzung nur zustimmen. Bereits im Jahr 2023 waren Risse im Bereich des Rundbogens und der Auflager an der Lobbachbrücke – der Zugang zu den Tennisplätzen beim Buchwald – festgestellt worden. In der Folge musste die Brücke für den motorisierten Verkehr gesperrt werden. Nun, fast zwei Jahre später, kann die Erneuerung endlich in Angriff genommen werden.
"Es liegt nicht an der Verwaltung, sondern an den Auflagen", betonte Bürgermeister Brandt und verwies auf die vorgeschriebene Voruntersuchung. Es habe bauwerks- und umweltbezogene Prüfungen gegeben, die zeitintensiv gewesen seien und den Projektstart entsprechend verzögert hätten.
Bereits in der Gemeinderatssitzung im November 2023 waren die Ingenieurleistungen an die Firma "Wald + Corbe Consulting" aus Hügelsheim vergeben worden. In derselben Sitzung einigte man sich auf ein Ersatzbauwerk in Form eines Stahlwellprofils – eine Vorgabe, die planerisch umgesetzt wurde. Das Ingenieurbüro erstellte daraufhin gemeinsam mit dem Gemeindeverwaltungsverband Elsenztal und der Gemeindeverwaltung ein Leistungsverzeichnis für Erd-, Stahlbau- und Böschungssicherungsarbeiten und leitete eine öffentliche Ausschreibung ein. Die Ausschreibungsunterlagen wurden an elf Firmen verschickt.
Die ausgeschriebenen Hauptleistungen umfassen: rund 65 Kubikmeter Oberbodenarbeiten, 540 Kubikmeter Baugrubenaushub, 450 Kubikmeter Ersatzbodenlieferung, den Einbau von 220 Tonnen Steinschüttung, einen Wellstahlprofildurchlass von etwa 17,5 Meter, Lieferung und Montage eines circa 17 Meter langen Stahlgeländers und Asphaltarbeiten auf 150 Quadratmetern. Bei der Submission im April 2025 gingen acht Angebote ein. Die geprüften und zur Wertung zugelassenen Gebote lagen zwischen knapp 247.000 Euro und 357.000 Euro. Die Kostenberechnung des Ingenieurbüros hatte bei rund 267.000 Euro Euro gelegen.
Die Verwaltung empfahl die Vergabe an den günstigsten Bieter: die Firma "Jörg Heizmann Bauunternehmung" aus Osterburken zum Angebotspreis von fast 247.000 Euro; Haushaltsmittel sind eingeplant. Die Durchführung der Arbeiten ist bis Ende September 2025 vorgesehen.
Die Fraktionsvorsitzenden signalisierten Zustimmung. Jürgen Köttig (MuM) kommentierte: "Die fast zweijährige Sperrung der Brücke ist schon ein Wahnsinn." Hans Jürgen Moos (SPD) bezeichnete die Vergabesumme als "stolzen Betrag" – die Maßnahme sei zwar notwendig, aber in ihren Kosten kaum verhältnismäßig. Die Auftragsvergabe wurde einstimmig beschlossen.